Samsung The Freestyle 2 im Test
Mehr zum Thema: SamsungOptisch ganz der Alte, kommt die zweite Generation des mobilen Projektors Samsung The Freestyle mit Smart Edge Blending: Zwei The Freestyles im Duett schaffen 160 Zoll Diagonale. Wir haben ihn getestet.

Entertainment at your hand – das Smartphone ist heutzutage nie weit entfernt, die neuesten Insta-Shots und Youtube-Videos immer in greifbarer Nähe. Aber selbst auf dem größten Handy machen die Inhalte nicht so viel her wie auf einem großen Screen. Und wenn der dann auch noch portabel und autar...
Entertainment at your hand – das Smartphone ist heutzutage nie weit entfernt, die neuesten Insta-Shots und Youtube-Videos immer in greifbarer Nähe. Aber selbst auf dem größten Handy machen die Inhalte nicht so viel her wie auf einem großen Screen. Und wenn der dann auch noch portabel und autark nutzbar ist, wird es erst richtig spannend.
Mit dem Freestyle (hier unser Test) hat Samsung bereits seit 2022 einen mobilen Smart-Projektor im Angebot, der genau diese Anforderungen erfüllt und obendrein mit guter Bildqualität glänzt. Für die zweite Generation versprechen die Südkoreaner neben einigen Detailverbesserungen wie die neuen Hochleistungs-LEDs, die bis zu 30.000 Stunden Lebensdauer haben sollen, ein ganz neues mobiles Entertainment-Erlebnis: bis zu 160 Zoll Bilddiagonale dank Smart Edge Blending. Aber dazu später mehr.
Preislich hat sich auf dem Papier nichts getan: Samsung ruft nach wie vor knapp 1.000 Euro für den Cola-Dosen-Beamer auf. Zum Testzeitpunkt hat ihn der Hersteller aber selbst schon für unter 700 Euro angeboten. Angesichts der Tatsache, dass für das neue Feature zwei Freestyles vonnöten sind, vielleicht ein alternativloser Schritt.
Wie einfach ist die Inbetriebnahme?
Ein portabler Beamer macht nur dann richtig Spaß, wenn ich ihn aus der Tasche nehmen, aufstellen und binnen weniger Augenblicke benutzen kann. Das gelingt mit dem Samsung The Freestyle 2nd Gen. einwandfrei – nach erledigter Erstinstallation.
Die ist für Kenner des Samsung-Kosmos, die schon andere smarte Geräte der Südkoreaner besitzen, ein echtes Kinderspiel. Die SmartThings-App auf dem Smartphone findet den Beamer innerhalb von Sekunden und bietet sogar die Wiederherstellung der Setups bereits genutzter Geräte, die ebenfalls auf Tizen OS basieren, an. Nach wenigen Minuten funkt der Beamer im WLAN, zeigt die gewohnte Startseite und ist einsatzbereit.

Etwas mehr Aufwand macht die Ersteinrichtung für Samsung-Ersttäter, wobei Aufwand hier nicht wirklich passt. App installieren, Samsung-Konto anlegen, Beamer suchen, WLAN-Passwort über die Smartphone-Tastatur eintippen – das war’s auch schon.
Dass Samsung seine eigenen Smartphones in Sachen Kompatibilität und Funktionalität bevorzugt, ist ärgerlich, aber gehört leider zum „guten“ Ton. Beim Freestyle 2 hat das leider auch Auswirkungen auf das neu beworbene Smart Edge Blending.
Welche Streaming-Apps können beim Freestyle 2 verwendet werden?
Dem ersten Filmabend auf der spätsommerlich-warmen Terrasse steht denn schon nichts mehr im Weg. Alle wichtigen Streaming-Apps (Netflix, Prime Video, Disney+, Apple TV+, WOW, Joyn) sind auf dem Samsung The Freestyle 2nd Gen. entweder bereits vorinstalliert oder lassen sich wie etwa Paramount+ oder Sky Q aus dem Tizen Store schnell nachladen.
Dank vieler Automatiken für Fokus, Trapez- und Lagekorrektur flimmern die ersten Bewegtbilder schon nach wenigen Minuten in brauchbarer Qualität über die Hauswand. Wer allerdings das Maximum an Bildgenuss aus der Dose rausholen will, sollte ein paar Punkte beherzigen.
Wie bekomme ich die beste Bildqualität?
Auch wenn der kompakte Beamer eine automatische Trapezkorrektur mitbringt und sich auch die Projektionsgröße im Menü verkleinern lässt – wer auf eine möglichst gute Bildqualität Wert legt, sollte Projektionsabstand und Aufstellhöhe so wählen, dass keine Korrekturen erforderlich sind. Denn diese gehen immer zulasten der Bildqualität. Schärfe, Durchzeichnung und Kontrast leiden sichtbar darunter.
Beherzigt man diese Punkte, verwöhnt der Samsung The Freestyle 2nd Gen. mit durchaus sehenswerter Bildqualität, sofern der Filmmodus eingestellt ist. Dann passt die Farbtemperatur, und das Gamma liegt über einen weiten Bereich auf einem guten Niveau.
Auch die Farbdarstellung bringt er, gemessen an seiner Größe, beachtlich gut hin. Lediglich bei HDR-Material fehlt es an Sättigung, das Bild wirkt ein wenig blass. Abhilfe schafft das Nachregeln übers Menü oder der Standard-Modus. Der kriegt es bei HDR besser hin.
Mit HDR-Spitzlichtern kommt der The Freestyle systembedingt nicht perfekt zurecht. Dazu clippt er zu früh. Der Kontrast und die Brillanz erscheinen allerdings in natura besser als unsere Messwerte. Der dynamische Modus ist wirklich nur was für Freunde des cineastischen Knallbonbons: viel zu bunt und viel zu kalt. Unterm Strich macht die Kino-Dose ihre Sache aber erstaunlich gut. Chapeau.
Wie klingt der Samsung Freestyle 2?
Wer vor dem Camper – oder besser: an der Wand des Campers – mit den Freunden Fußball gucken will, braucht natürlich auch einen ordentlichen Klang. Samsung verspricht 360°-Audio aus einem 5-W-Lautsprecher. Mit 3D-Klang oder Surround-Sound hat das allerdings nichts zu tun. Der kleine Speaker feuert seine Töne einfach nur in alle Himmelsrichtungen.
Das macht er aber erstaunlich gut, für Fußball, die Daily Soap oder Talkshows reicht das allemal. Auch wenn man das Bild an die Decke projiziert, etwa im Schlafzimmer, macht sich der umlaufende Lautsprecher bezahlt.
Wer mehr will, muss auf externe Lösungen zurückgreifen. Da kommen dank Multiple Bluetooth mehrere BT-Kopfhörer gleichzeitig infrage oder Samsung Soundbars und Surround-Systeme, die per WLAN angesprochen werden können. Und für alle Liebhaber des guten alten Kabels unterstützt die Micro-HDMI-Buchse am The Freestyle sogar eARC. Von portabel kann man dann allerdings kaum noch sprechen.
Bringen zwei The Freestyle 2 mit dem Feature Smart Edge Blending auch doppelten Spaß?
Mit der zweiten Generation des mobilen Beamers The Freestyle führt Samsung ein neues Feature namens Smart Edge Blending ein. Vereinfacht gesagt, lassen sich damit zwei der portablen Beamer parallel nutzen, um eine noch viel größere Projektionsfläche zu erreichen. Möglich sind bis zu 160 Zoll, also knapp über vier Meter Diagonale. Klingt erstmal beeindruckend.
Die Einrichtung erfolgt wieder – und ausschließlich – über die SmartThings App von Samsung. Dafür müssen beide Projektoren und das Handy im identischen WLAN sein und die Firmware des The Freestyle auf dem neuesten Stand. Unsere Testgeräte verlangten während der Einrichtungsprozedur also erstmal nach einem Update. Danach fordert einen die App auf, die beiden Beamer so zu positionieren, dass die Projektionen zu einem kleinen Teil überlappen.
Eine grafische Darstellung hilft dabei sehr gut. Möglich sind eine vertikale und horizontale Anordnung. Mithilfe der Kamera und acht eingeblendeten Orientierungsquadraten ermittelt die App nun die Überlappung und „verschmilzt“ die beiden Bilder nahtlos miteinander. Dieser letzte Schritt klappte im Test allerdings nie auf Anhieb und musste ein paar Mal wiederholt werden.
Das Ergebnis entschädigt den Aufwand aber um Längen. Gerade Panoramafotos wirken auf der extrem breiten Fläche erst richtig und sorgen auf Anhieb für echtes Urlaubs-Feeling. Für Fotofreunde ein Genuss.
Um auch Filme in dieser „Über-Kino-Dimension“ erleben zu können, ist zwingend ein Samsung-Handy erforderlich. Dennoch können wir sagen: Samsungs Innovation „Smart Edge Blending“ bringt einen echten Mehrwert und sorgt sicher für offenstehende Münder.
Ob das den Preis für zwei Beamer rechtfertigt, sei dahingestellt. Vielleicht hat ein Nachbar oder ein Freund zufällig auch einen Samsung The Freestyle 2 Projektor zur Hand und lädt zur Ultra-Widescreen-Party.
Wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?
Also alles super beim portablen Beamer aus Südkorea? Nicht ganz. Wieso Samsung bei dem angepeilten Einsatzgebiet nicht auch einen Akku und eine Tasche serienmäßig mitliefert, bleibt auch in Generation 2 ein Geheimnis.
Dieses Gerät schreit förmlich danach – und nach einer IP-Zertifizierung für den kleinen Regenschauer oder den Sand vom Strand. Samsung verweist in Sachen Akku natürlich auf das – mit rund 170 Euro sündhaft teure – Akku-Base und die Möglichkeit, eine Powerbank per USB-C zu nutzen. Die muss mindestens 50 W Output bringen, und sowas hat sicher nicht jeder daheim herumfliegen – ebenso wenig wie eine passende Schutzhülle. Für die verlangt Samsung fast schon unverschämte 49 Euro.

Das ändert aber nichts daran, dass Samsung mit dem The Freestyle 2nd Gen. Projektor den eh schon coolen Mobil-Beamer noch einmal verbessert und den Fun-Faktor dank Smart Edge Blending auf ein neues Level hebt.
Fazit
Auch mit der zweiten Generation seines Projektors The Freestyle bringt Samsung ein echtes Fun-Gadget, das mobiles Entertainment auf die Terrasse, an den Strand oder an die Decke des Hotelzimmers bringt. So macht der mobile Medienkonsum noch mehr Spaß.
Wie sind die optimalen Einstellungen beim The Freestyle 2?
Optimale Einstellungen: The Freestyle 2
Vollbild an/ausMerkmal | Wert |
---|---|
Bildmodus | Film |
Helligkeit | 50 |
Kontrast | 90 |
Schärfe | 3 |
Farbe | 25 |
Schattendurchzeichnung | 0 |
Gamma | 0 |
Farbtemperatur | Warm2 |
RGB-Gain | 0, 0, 0 |
RGB-Offset | 0, 0, 0 |
AUFSTELLUNG | Die Festbrennweite erzeugt eine Bildbreite vom 1,2-fachen des Projektionsabstands. Auch starke Trapezverzerrungen werden elektronisch ausgeglichen. |
GAMING | Das 60-Hz-Gerät hat eine verhaltene Gaming-Latenz. Im Spielmodus wird sie beachtlich gut. |
Wie schneidet der Freestyle 2 im Messlabor ab?
Bildmessung HDTV Full-HD, BT.709, 8 Bit
Im HDTV-Modus stimmt die Farbtemperatur gut, und der Weißabgleich ist gelungen. Die leicht blassen Farben lassen sich im Menü „nachwürzen“.

Bildmessung Ultra-HD HDR BT.2100 12 Bit
Bei HDR-Material dürften die Farben etwas satter sein. Der Standard-Modus schafft das etwas besser. Also ruhig mal switchen.

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Daten & Messwerte: The Freestyle 2
Vollbild an/ausMerkmal | |
---|---|
Hersteller | Samsung |
Modell | The Freestyle 2nd Gen. Projektor LFF3C |
Preis | 1000 Euro |
Internet | www.samsung.de |
Klasse | FHD Smartbeamer |
MESSWERTE | |
Abmessungen (B × H × T) | 103 x 173 x 96 mm |
Bilddiagonale / Gewicht | 30-100 Zoll (160 bei Smart Edge Blending) / 0,8 kg |
In-Bild-Kontrast HDTV / HDR | 346:1 / 436:1 |
Brillanz Kino / Dynamisch / HDR | 234 / 277 / 294 Lux |
Gamma / Fehler bei Grautreppe | 2,51 / 8,1 |
Farbtemperatur / Fehler b. Farben | 6121 K / 4,1 |
Farbraumdeckung HDTV / HDR | 99,2 % / 74,8 % |
Leistungsaufnahme Film / Standby | 38,5 / 0,6 W |
ANSCHLÜSSE | |
Tuner: DVB-T / -C / -S | - / - / - |
HDMI / USB | 1 (Micro-HDMI) / 1 (USB C) |
LAN / WLAN / Bluetooth | – / ac / 5.2 |
Audioausgang | eARC, Bluetooth, Wi-Fi |
AUSSTATTUNG | |
Panel | 1080p, DLP, 60 Hz |
Lampe | LED, 550 Lumen |
HDR-Formate"HDR10+ | HLG" |
Smart-TV | Tizen OS, zahlreiche Apps, Sprachsteuerung: Bixby+Alexa |
Medienwiedergabe | DLNA, Mirroring, USBPlayback, Airplay2 |
Besonderheiten | Intelligente Kalibrierung mit Smartphone, Smart Edge Blending, Ambient Mode |