Testbericht
Samsung SGH-i780
Makelloses Schwarz macht nicht nur beim Schuhwerk des Geschäftsmanns von Welt einen glänzenden Eindruck, auch beim PDA-Phone ist es eine gern genommene Designvariante. Das beweist das Samsung SGH-i780 für rund 600 Euro.
- Samsung SGH-i780
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Das Samsung setzt die hauseigene Tradition schmucker und kleiner smarter Telefone fort. Erfreulich: Das Display präsentiert sich trotz des Formfaktors groß, hell und sehr gut lesbar. Bei der Tastatur fällt der kleine, als Trackpad ausgelegte Navikey auf. Mit ihm lässt sich beim i780 tatsächlich ein Mauszeiger dirigieren. Allerdings verlangt das sichere Steuern des Zeigers einige Übung und Begabung in Sachen Feinmotorik. Mag dieses Detail streitbar sein, der mitgelieferte Zweitakku inklusive Ladegerät ist unter allen Umständen segensreich, da sich so ein zweiter Stromspeicher befüllen lässt, während der andere im geschäftigen Alltag seine Elektronen ausschwitzt.
Gute Ausdauerwerte

Wer nun denkt, diese Generosität sei mangelnder Ingenieurskunst beim Akkumana gement geschuldet, liegt grundfalsch. Die typische Ausdauer des i780 ist mit achteinhalb Stunden gut und die Standby- Zeit mit 19 Tagen sechsmal besser als die des HP. Auch bei Dauergesprächen hält sich das PDAPhone wacker. Die Werte reichen von den im UMTS-Netz typischerweise eher mauen Ergebnissen (3,7 Stunden) bis hin zu sechseinhalb (900-MHz-Netze) und siebeneinhalb (1800-MHz-Netze) Stunden. Zusammen mit dem Zweitakku ist die Ausdauer des i780 kaum zu toppen - hierfür ein dickes Lob an Samsung.
Der mit 200 MHz auf dem Papier nicht allzu flotte Prozessor macht sich im Alltag nicht unangenehm bemerkbar. Anwendungen starten in von PDA-Phones gewohntem Tempo. Der nutzbare Speicher kann mittels mitgelieferter Micro- SD-Karte ausgebaut werden. Die im Test probeweise eingeschobene 4-Gigabyte- Sandisk-Karte erkannt es ebenfalls sofort und konnte mit ihr dank SD-HCTalent problemlos arbeiten.

Auf dem beiliegenden 1-Gigabyte-Exemplar ist Garmin Mobile XT als 14-Tage-Testversion drauf. Zusammen mit dem integrierten GPS-Empfänger taugt das i780 so auch als Navigationssystem. Allerdings sind weder Autohalterung noch 12-Volt- Ladegerät ab Werk dabei - wer das Samsung ernsthaft als Navigator nutzen will, muss sich diese extra besorgen.
Auch ein Headset oder eine Freisprecheinrichtung lassen sich per Bluetooth am i780 nutzen. Aber Bluetooth- SIM-Access fehlt bei dem Business- Phone leider, obwohl Samsung beim U700 und beim F330 schon erfolgreiche Gehversuche gemacht hat. Dafür kann das i780 mittels A2DP Musik per Funk an entsprechend talentierte Wiedergabepartner wie beispielsweise Aktiv-Lautsprecher drahtlos streamen.
Talentierter Funker
Auch sonst funkt das Triband-Phone eifrig: Neben den obligatorischen GSMund GPRS-Modi beherrscht es noch EDGE, UMTS und HSDPA mit bis zu 3,6 Mbit/s. Wireless-LAN-Verbindungen im b- und g-Standard knüpfte es im Test ebenfalls bereitwillig. Das Funktalent setzt sich auch an anderer Stelle fort: Der geringe SAR-Wert und das gut konstruierte Sende-/Empfangsteil sorgen für einen erfreulich niedrigen connect- Strahlungsfaktor von 3,4. Somit ist das i780 auch für strahlungsbesorgte Nutzer wärmstens zu empfehlen. Echte Nachteile oder Schwächen sind am Samsung SGH-i780 nicht zu entdecken. Die alphanumerische Tastatur ist für dicke Finger etwas pfriemlig und das Trackpad nicht jedermanns Sache. Aber dieses Gemecker bewegt sich im geschmäcklerischen Rahmen. Da kann man nur sagen: Gut gemacht! Und das meint auch das unbestechliche Testverfahren, das das Samsung auch auf Platz eins der PDA-Phone-Bestenliste stellt.