Kopfhörer
Sendy Audio Peacock im Test
Für 1.500 Euro bekommt man den Sendy Audio Peacock, der einen in völlig andere Klangdimensionen beamt. Wir haben den Kopfhörer getestet.

Wer die vielen feindynamischen Facetten einer guten Aufnahme hautnah erleben möchte, der landet irgendwann bei Magnetostaten. Deren Folie ist wesentlich leichter als die Membran eines konventionellen Kopfhörers.
Sie kann darum besonders feine Nuancen hervorragend darstellen. Gleichzeitig ist ihre schallreproduzierende Fläche meist größer als bei dynamischen Treibern. Dadurch stellen sie Bässe besonders tiefreichend dar.
Der Nachteil dieser Bauart: Gehäuse und Gewicht fallen meist massiver aus, so wie beim hier vorgestellten Sendy Audio Peacock, der satte 578 Gramm wiegt. Der Peacock ist der große Bruder des Aiva (AUDIO 09/2021). Mit dem neuen Spitzenmodell präsentieren die Chinesen nun ein wesentlich aufwendigeres Produkt.
Nach eigenen Angaben dauerte allein die Arbeit an dessen Folienmembranen zwei Jahre, um einen idealen Kompromiss aus Stabilität und Gewicht zu erzielen. Die 88 Millimeter durchmessenden Treiber bestehen aus einem ultradünnen, hochrigiden Material, das bis zu 40 Kilohertz sauber arbeiten soll.
Der offene Hörer, der mehr Eingangsleistung als dynamische Hörer benötigt, verfügt über eine highendige Ausstattung, zu der unter anderem ein hochwertiges, verdrilltes und zwei Meter langes Anschlusskabel gehört. Der Kopfhöreranschluss ist als 4,4-mm-Pentaconn-Stecker ausgeführt. Die Gehäuse sind CNC-präzisionsgefertigt und sorgen für eine vibrationsfreie Arbeitsumgebung der Folienmembrane und Spulen.

Der vergoldete Grill gibt dem Peacock seinen Namen: Er soll an einen Pfauenschwanz erinnern und wird von einer sauber geschliffenen, lackierten und polierten Holzschale umrandet. Die austauschbaren Ohrpolster bestehen aus Memory-Schaum und sind mit Ziegenleder überzogen.
Sie sorgen für einen guten Tragekomfort bei dem Boliden. Beim Peacock arbeiten die Treiber mit Doppelmagneten plus doppelten Spulenseiten auf der Membran plus Doppelspulen auf jeder Seite der Membran.

Und diesen Aufwand konnte man hören: Welches Programm auch lief, der Peacock begeisterte mit einem extrem körperhaften, bassintensiven und superweiträumigen Klangbild voll feinster Details. Trotz einer leichten Zurückhaltung in den oberen Mitten konnte man als Hörer regelrecht in Musik baden.
Kleinste Impulse tönten beeindruckend mühelos und dabei fast schon zart. Wer mit dem Peacock musikalisch abheben will, sollte ihm aber bitte einen guten Kopfhörerverstärker gönnen.