TCL Nxtpaper 60 Ultra im Test: Dank mattem Display wie ein E-Reader
TCL bringt mit dem Nxtpaper 60 Ultra ein Phone mit riesigem, matten Display für Leseratten auf den Markt. Im Test erweist sich die Ablesbarkeit als sehr gut.

Vielleser und auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Smartphone? Dann haben wir heute mit dem neuen TCL Nxtpaper 60 Ultra ein mögliches Gerät parat. Denn TCL verbaut bei ihrer Nxtpaper-Serie ein mattes LCD und hat obendrein noch einige Features für Lese-Enthusiasten an Bord. Das 60 Ultra ma...
Vielleser und auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Smartphone? Dann haben wir heute mit dem neuen TCL Nxtpaper 60 Ultra ein mögliches Gerät parat. Denn TCL verbaut bei ihrer Nxtpaper-Serie ein mattes LCD und hat obendrein noch einige Features für Lese-Enthusiasten an Bord. Das 60 Ultra markiert das Flaggschiff der Serie und ist auch technisch gut ausgestattet.
Wir haben das TCL Nxtpaper 60 Ultra für euch getestet.
TCL Nxtpaper 60 Ultra: Preis im Marktumfeld
TCL ruft für das Nxtpaper 60 Ultra mit 256 GB eine UVP von 480 Euro auf. Wer noch mehr Speicher benötigt, zahlt für die 512-GB-Version 550 Euro. Damit liegt das Phone eher in der gehobenen Mittelklasse und trifft dort auf das Nothing Phone 3a Pro (459 Euro) oder Redmi Note 14 Pro+ (499 Euro). Bei den beiden Vergleichsgeräten bekommt man in einigen Bereichen eine bessere Ausstattung und Qualität. Aber halt auch kein mattes Display.

Sehr gute Verarbeitung samt Wasserschutz
Das TCL Nxtpaper 60 Ultra kommt in einem schlichten, aber schicken Gewand: Die Rückseite und der Rahmen sind komplett schwarz und genauso matt wie das Display auf der Front. Fingerabdrücke haben als keine Chance. Die Haptik ist zudem durch die Mattierung sehr weich und angenehm. Der einzige Farbakzent ist die große, runde Kameraeinheit, die zur Hälfte mit einem tiefen Lila auf sich aufmerksam macht.
Qualitativ haben wir am Nxtpaper 60 Ultra. Obwohl TCL auf Kunststoff bei Rückseite und Rahmen setzt, fühlt sich alles hochwertig an und ist sehr gut verarbeitet. TCL spendiert dem Phone sogar einen IP68-Schutz.

Nicht ganz verbergen kann das 60 Ultra sein imposantes Auftreten: Mit seinen Maßen von 174 x 81 x 8 Millimetern gehört es zu den größten Smartphones auf dem Markt, wenn man Foldables mal außen vor lässt. Im Verhältnis dazu wiegt es mit 228 Gramm zwar nicht wenig, ist aber auch nicht übermäßig schwer. Trotz der üppigen Abmessungen liegt das 60 Ultra gut und ausbalanciert in der Hand.

Riesiges LCD
Doch kommen wir zum Star der Show: dem matten Display auf der Front. Es misst beachtliche 7,2 Zoll, hat eine FullHD+-Auflösung von 2.340 x 1080 Pixeln und eine geschmeidige Bildwiederholrate von 120 Hz. Ein solch großes Display hatten wir lange nicht mehr in der Hand, selbst aktuelle Topgeräte kommen nicht über die 6,9 Zoll hinaus.
Das LCD hat zumindest zu den Längsseiten sehr dünne Displayränder von nur zwei Millimetern, allerdings ein recht breites Kinn am unteren Rand. Qualitativ macht das LCD eine gute Figur. Die Farben sind kräftig, die Kontraste für ein LCD in Ordnung und die Helligkeit ist mit von uns gemessenen 585 Nits im Alltag und 855 Nits im Boost sehr gut. Typisch für die Technologie ist die im Vergleich zu OLED nicht ganz so gute Blickwinkelstabilität, was sich bei dem Preis aber verkraften lässt.

Optimale Ablesbarkeit dank matter Display-Beschichtung
Doch die maßgebliche Eigenschaft ist seine matte Beschichtung, die das darauf treffende Licht weich zerstreut. So spiegelt sich die Umgebung nicht im Smartphone-Screen und die Ablesbarkeit ist in jeder Lichtsituation tatsächlich hervorragend. Damit ähnelt das 60 Ultra bei der Nutzung eher einem E-Reader oder einem von Huaweis PaperMatte-Tablets als einem normalen Smartphone.

Ein weiterer Vorteil des matten Glases: bei der Bedienung gleiten die Finger mühelos über den Screen. Die Haptik ist dabei samtig und sehr angenehm, tatsächlich papierähnlich. Das reduziert natürlich auch lästige Fingerabdrücke. Einen Nachteil bei der Technologie gibt es allerdings: Schrift und feine Details werden nicht so scharf dargestellt wie auf einem herkömmlichen Display. Außerdem ist die Ablesbarkeit bei seitlicher Sicht unter direkter Sonne beeinträchtigt.

Viele praktische Features für Leseratten
TCL spart außerdem nicht an speziellen Features, um das Leseerlebnis auf dem Nxtpaper 60 Ultra noch weiter zu verbessern. Über einen Schieberegler im Rahmen kann man den Nxtpaper-Modus aktivieren und dabei zwischen drei verschiedenen Anzeige-Modi wählen.
Im „Max Ink Modus“ versetzt man das 60 Ultra quasi in einen E-Reader, für eine möglichst lange und störungsfreie Lesezeit. Die meisten Apps lassen sich in diesem Modus nicht nutzen, die Anzeige wird monochrom, wobei man auch Einfluss auf die Farbtemperatur nehmen kann. Über Google Play Bücher kann man dann ganz entspannt in seinen Romanen schmökern, oder aber lokal heruntergeladene E-Books öffnen.

Der „Tintenpapier-Modus“ verwandelt die komplette Nutzeroberfläche in ebenfalls in eine monochrome Ansicht und ersetzt den Hintergrund mit einer feinen Papierstruktur. In diesem Modus lassen sich alle Apps auf dem 60 Ultra ganz normal nutzen. Allerdings ist die Ansicht deutlich augenschonender und perfekt, um online länger Artikel zu lesen oder durch Apps zu scrollen. Gerade bei Dunkelheit haben wir diesen Modus als angenehm für die Augen empfunden.
Wem das Monochrome nicht ganz so zusagt, bekommt im „Farbpapier-Modus“ sanfte Farben mit wenig Sättigung. Hilfreich ist dieser Modus auch dann, wenn man zum Beispiel Fachbücher mit Grafiken oder Artikel mit vielen Bildern lesen möchte.

Auch für Notizen zu empfehlen, dank Stylus
Wer sein Smartphone als digitales Notizbuch nutzen möchte, findet im Nxtpaper 60 Ultra ebenfalls einen starken Begleiter. TCL bietet für das Phone auch ein spezielles Case an, das wie ein echtes Notizbuch aussieht. An der Innenseite lässt sich sogar eine Halterung für einen Stylus befestigen. Der matte und weich-gummierte Stift liegt gut in der Hand, da er etwas länger und dicker ist als das Pendant vom Samsung Galaxy S25 Ultra.

Durch das matte Display ist das Schreibgefühl auf dem 60 Ultra ähnlich dem von Papier, da man einen leichten Widerstand erfährt. TCLs Notizen-App ist dabei aufgeräumt und bietet einige nützliche Features, inklusive einer Schrifterkennung, die sehr gut funktioniert. Wer ein TCL-Konto erstellt, kann zudem auf KI-Funktionen wie einem KI-Schreibassistenten, einer Zusammenfassung sowie Textverfeinerung zugreifen.

Genug Leistung für den Alltag und viel Speicher vorhanden
Um das 60 Ultra standesgemäß zu befeuern, verbaut TCL einen modernen MediaTek Dimensity 7400. Der Chipsatz aus der Mittelklasse stammt aus 2025 und liefert in den Benchmarks eine anständige Leistung, die für alle alltäglichen Aufgaben wie Surfen, Streamen, Schreiben und Co. vollkommen ausreicht. Im Test hat sich das 60 Ultra flüssig bedient. Auch Gaming ist ohne Probleme möglich.
Mit dem SoC halten beim 60 Ultra auch moderne Kommunikationsstandards Einzug. Darunter 5G, WiFi 6E, Bluetooth 5.4. Das Smartphone unterstützt zudem einen Dual-SIM-Betrieb mit zwei Nano-Karten oder per eSIM. Der USB-C-Port bietet nur den langsamen 2.0-Standard, allerdings ist das in dem Preisbereich eher der Normalzustand.
Beim System bekommt man Android 15 mit einer nativen Oberfläche vor die Nase, was uns gut gefällt. Weniger schön sind die vielen vorinstallierten App-Icons und Handvoll Apps.

Dreifachkamera inklusive 3-fach-Tele
TCL verbaut beim Nxtpaper 60 Ultra drei Kameras:
- Ultraweitwinkel: 8 MP, kein Autofokus
- Hauptkamera: 50 MP, OIS
- Tele: 50 MP, 3-fach, OIS
Die Ausstattung ist in der Preisklasse nicht alltäglich, wo man normalerweise auf eine hochauflösende Tele-Kamera verzichten muss.
Schwächstes Glied im Kamera-Trio ist die sehr gering auflösende Ultraweitwinkelkamera mit Fixfokus. Im Vergleich mit dem Pendant des Poco X7, das ebenfalls mit 8 MP auflöst, liefert das Nxtpaper zudem etwas weniger Details.

Die Hauptkamera produziert warm abgestimmte Bilder. Sie sind nicht ganz so überschärft, wie die beim Poco X7 und sind zudem bei der Belichtung ausgewogener. Allerdings fehlt es auch hier etwas an Details.
Gleiches gilt für die Tele-Optik. Sie kann bei der Schärfe nicht ganz mit dem zugegeben etwas teureren Nothing Phone 3a Pro mithalten. Aber in dem Preisbereich ein 3-fach-Tele zu bekommen, ist sehr nützlich.
Insgesamt holt TCL also nicht das Maximum aus den Optiken heraus, liefert jedoch eine solide Fotoqualität für den Alltag.

Sehr gute Akkulaufzeit
Im TCL Nxtpaper 60 Ultra steckt ein großer Akku mit 5.200 mAh Größe. Im PCMark Akku-Benchmark erreicht das Smartphone damit eine Laufzeit von 16:46 Stunden, was sehr gut ist. Geladen wird das Gerät mit bis zu 33 Watt, was etwas weniger ist als bei anderen Phone der Preisklasse. So lädt das Poco X7 mit bis zu 45 Watt.
Fazit: Die Lösung für alle, die E-Reader und Smartphone kombinieren möchten
Wer viel und gerne liest und Notizen verfasst, der wird mit dem TCL Nxtpaper 60 Ultra einen sehr guten Begleiter finden. Das matte Display ist einzigartig und bietet eine exzellente Ablesbarkeit in schwierigen Lichtsituationen. Außerdem ist das papierähnliche Bediengefühl sehr angenehm.
Bekommt man für den Preis ein etwas besser ausgestattetes Smartphone eines anderen Herstellers? Wahrscheinlich schon. Aber für die Nische macht TCL hier einen sehr guten Job. Das Nxtpaper 60 Ultra ist quasi konkurrenzlos.