Google Pixel 10 getestet: Ein besserer Deal als das Pro?
Mehr zum Thema: GoogleDas Pixel 10 ist das günstigste Modell von Googles 10er Serie. Ein Preisbrecher ist es deshalb aber nicht, im Gegenteil. Unser Test beleuchtet die Stärken und die Schwächen des Google-Smartphones ohne "Pro".


Preise und Marktüberblick
Auch wenn das Pixel 10 das Basismodell ist, das den Einstieg in Googles Smartphone-Oberklasse ermöglicht, ist es kein günstiges Smartphone, im Gegenteil, für die gebotene Ausstattung ist es relativ teuer. Für das Pixel 10 mit 12/128 GB muss man 899 Euro zahlen, erhält dann aber auch nur die kleine Speichervariante. Für 12/256 GB werden 999 Euro fällig.
Dafür bekommt man starke Alternativen, mit dem iPhone 17 256 GB etwa ein aktuelles iPhone (949 Euro); für 849 Euro winkt das Xiaomi 15T Pro, das im connect-Test mit 450 von 500 Punkten richtig abgeräumt hat und mit 512 GB mehr Speicher bietet. Ebenfalls richtig gut: Honors aktuelles Flagship, das Magic 7 Pro ist für 879 Euro erhältlich. Das gehört mit 449 Punkten im connect-Test ebenfalls zu den besten Smartphones, die man aktuell kaufen kann. Auch das Samsung Galaxy S25+ (443 Punkte im connect-Test) ist mit 975 Euro in Reichweite.

Die Pixel-Serie spricht eine einheitliche Designsprache, das Pixel 10 Pro erkennt man sofort als Google-Smartphone: die glatte Rückseite mit dem markanten Kamerastreifen und ein breiter, planer Rahmen aus Metall sind die augenscheinlichsten Merkmale.
Google verwendet auch für das Pixel 10 wieder feinste Zutaten in Form von Aluminium und hochwertigem Gorilla Glass, im Gegensatz zur Pro-Serie ist die Rückseite aber nicht mattiert, sondern glänzend, was Fingerabdrücke anzieht. Der Alumiumrahmen ist dagegen mattiert. Beim Pixel 10 Pro ist es genau anders herum, was besser aussieht und sich auch besser anfühlt. Ein weiterer Klassenunterschied betrifft den Rahmen um das Display, der beim Pixel 10 etwa einen halben Millimeter breiter ausfällt.

Gewicht und Größe sind typisch für einen 6,3-Zöller, das Pixel 10 liegt kompakt und angenehm in der Hand. Es ist zwar sehr gut verarbeitet, wasserfest nach IP68 und haptisch top, aber in der Preisklasse haben andere Modelle einfach mehr zu bieten, etwa schmalere Display-Ränder (Xiaomi 15T Pro) oder edlere Rückseiten (Galaxy S25 Pro).
Pixelsnap: Qi 2 ist mit an Bord
Das Pixel 10 unterstützt wie alle anderen Smartphones der Pixel-10-Serie den Qi-2-Standard, sodass man wie bei Apples Magsafe Ladegeräte, Powerbanks, Stative und Co. magnetisch an der Rückseite der Smartphones befestigen kann, ohne ein entsprechendes Case kaufen zu müssen. Google nennt dieses Feature Pixelsnap und verkauft diverses Zubehör, etwa einen magnetischen Pixelsnap Ring Stand.
Da sowohl Pixelsnap als auch Magsafe Qi2 als technische Basis haben, ist das Zubehör herstellerübergreifend kompatibel. Das bedeutet, dass ein Pixel 10 auch an einem iPhone-Ladestand andocken kann und umgekehrt.

Display over the top
Beim Display gibt es nichts Neues, Google übernimmt das erstklassige OLED des Pixel 9 unverändert. Es bleibt also bei 6,3 Zoll, bei erweiterter Full-HD-Auflösung (1.080 x 2.424 Pixel), bei dynamischen 120 Hertz - und bei einer wirklich herausragenden Leuchtkraft und Kontrastausbeute. Was die Darstellungsqualität anbelangt, spielen die Pixel in einer eigenen Liga. Einziges Manko beim Pixel 10: Die breiten Displayränder. Die Konkurrenz baut deutlich enger an der Kante.

Prozessor mit KI-Fokus, aber wenig Reserven
Google setzt auch beim Pixel 10 den Tensor 5 ein, ein selbst entwickeltes SoC, das für die eigenen KI-Anwendungen optimiert wurde. Der von Samsung produzierte Chip sorgt für ein flüssiges Bedientempo ohne Verzögerungen, offenbart aber in Benchmarks eine Performance, bei weitem nicht auf einer Höhe mit den Top-Cips von Qualcomm und MediaTek liegt - selbst bei Googles Steckenpferd, den KI-Berechnungen, ist ein Qualcomm Snapdragon 8 Elite vorne. Dass der Tensor 5 im Gegenzug unter Last stabiler läuft, ist demgegenüber nur ein schwacher Trost.
Natürlich kann man einwerfen, dass die Leistung des Tensor 5 doch mehr als ausreicht, um das System schnell und verzögerungsfrei am Laufen zu halten. Aber wie sieht es in zwei Jahren aus? Oder in fünf Jahren? Je mehr Leistungsreserven ein Prozessor heute hat, desto länger bietet das Smartphone eine gute Benutzererfahrung.
Benchmark-Vergleich
Benchmark | Galaxy S25+ (Snapdragon 8 Elite) | Google Pixel 10 (Tensor 5) |
---|---|---|
Antutu: | 2324679 | 964593 |
Geekbench Single-Core: | 3217 | 2300 |
Geekbench Multi-Core: | 10162 | 5508 |
3DMark Wild Life Extreme: | 7041 | 3692 |
3DMark Wild Life Extreme Stress Test: | 50.9 | 63 |
Geekbench AI (Single Precision Score): | 597 | 422 |

Kamerasystem mit Abstand zur Pro-Serie
Das Pixel 10 ist das erste Basismodell von Google mit einem optischen Zoom - das Pixel 9 musste noch mit zwei Brennweiten auskommen. Das 10er hat dagegen mit Ultraweitwickel, Weitwinkel und 5x Tele endlich eine Ausstattung, die dem hohen Preis gerecht wird. Qualitativ enttäuscht die Kamera nicht, Google-typisch wird hier auf jeder Brennweite eine mindestens gute Bildqualität geboten.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Abstand zu einem Google Pixel 10 Pro überraschend groß ist. Nicht nur qualitativ kann die Pro-Serie noch einmal deutlich eins drauflegen, wie der Fotovergleich zeigt. Google streicht auch wichtige Features wie den 100fachen Digitalzoom (Pixel 10 maximal 20x), und verweigert dem Pixel 10 die sogenannten Pro-Funktionen, mit denen man die volle Sensor-Auflösung von 50 Megapixel abrufen und jede Brennweite explizit ansteuern kann (so kann man verhindern, dass das Kamerasystem beim Zoomen automatisch zur Telebrennweite wechselt). Immerhin RAW ist beim Pixel 10 dabei.
Auch bei Videos fehlen Funktionen: 8K-Auflösung wurde gestrichen, genauso wie ein spezieller Nachtvideomodus.

Wie unser Vergleich zeigt, bewegt sich das Pixel 10 qualitativ auf einer Stufe mit Samsungs Galaxy S25 FE (zum Test). Das kann zwar nicht so weit zoomen (3x statt 5x), kostet mit 749 Euro UVP aber auch weniger.
Kamerasysteme im Vergleich
Kategorie | Samsung Galaxy S25 FE | Google Pixel 10 |
---|---|---|
Ultraweitwinkel: | 84 gut | 78 gut |
Weitwinkel: | 93 sehr gut | 99 überragend |
Zweifachzoom digital: | 75 gut | 75 gut |
Langes Tele (5x Zoom): | 81 gut | 75 gut |
Kameraqualität gesamt: | 90 sehr gut | 86 sehr gut |
Speicher und Connectivity: 128 GB für 900 Euro
Dass Google die Einstiegsvariante des Pixel 10 mit 128 GB ausstattet, mutet angesichts von 900 Euro UVP wie ein schlechter Witz an. So etwas traut sich nicht einmal mehr Apple - Cupertino startet beim iPhone 17 erstmals mit 256 GB. Immerhin fällt der Arbeitsspeicher bei Google mit 12 GB üppig aus.
Connectivity-seitig muss man gegenüber der Pro-Serie auf zwei Dinge verzichten: UWB wurde gestrichen und die WiFi-Unterstützung endet bei WiFi 6E. Davon abgesehen wird die klassentypische Kost geboten, in Form des neuesten Bluetooth-Standards 6 inklusive LE und Auracast und in Form einer USB-3.2-Schnittstelle, die auch DisplayPort unterstützt. Ein Desktop-Modus a la Samsung Dex lässt sich aber weiterhin nur über die Entwicklereinstellungen aktivieren - das was war schon beim Pixel 9 der aktuelle Stand.
Im Testlabor erreicht das Pixel 10 mit 712 Mbit/s im WiFi-Download nur eine durchschnittliche Geschwindigkeit. Bei schlechter Verbindung (mit zugeschalteten Dämpfungsfeldern) bleibt die Datenrate dagegen auf einem guten Niveau.

System und Updates
Auf dem Pixel 10 ist das vollständige Software-Paket von Google installiert, so wie man es auch auf der Pro-Serie findet. Das bedeutet: Android 16 mit einer schlanken und modernen Oberfläche und einer Sammlung von KI-Tools von Google, unter anderem Gemini per Knopfdruck, Circle to Search und viele Foto-Tools wie der magische Radierer oder der Kamera-Coach. Diese KI-Tools sind aber kein Alleinstellungsmerkmal der Pixel-Serie, auch wenn Google das gerne so darstellt. Fast alle sind auch Bestandteil von Samsungs Galaxy AI.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist dagegen das für ein Jahr kostenlose Abonnement von Google AI Pro, das man mit den Pixel 10 bekommt. Normalerweise kostet das Abo 22 Euro pro Monat.
Updates werden wie bei der Pro-Serie für sieben Jahre garantiert, es gibt 7 neue Android-Versionen und 7 Jahre lang Sicherheitspatches - in der Branche ist das der Goldstandard.
Funk und Akustik gut bis sehr gut
Im Mobilfunknetz ist man mit dem Pixel 10 gut abgestimmt unterwegs, sowohl die Sendeleistung als auch die Empfindlichkeit überzeugen. Allerdings mit einer Einschränkung: Im 5G-Netz drückt eine zu niedrige Sendeleistung bei 700 MHz (n28), aber vor allem bei 2100 MHz (n1) das ansonsten sehr gute Gesamtergebnis.
Auch bei der Akustik zeigt der Daumen nach oben, vor allem die Geräuschunterdrückung bewegt sich auf einem Topniveau. Für ein noch besseres Ergebnis müsste Google die Lautstärke in beide Richtungen noch etwas hoch schrauben.

Akku und Aufladen
Die Akkulaufzeit hat Google auf 18:58 Stunden strecken können, das ist etwa eine halbe Stunde länger als der Vorgänger - und exakt eine Stunde länger als das Pixel 10 Pro. Das Pixel 10 hat damit eine sehr gute Akkulaufzeit, über dem Durchschnitt. Selbst bei intensiver Nutzung kann man sich darauf verlassen, dass der Akku für einen Tag reicht.
Das Aufladetempo hat Google nur minimal erhöht, von 27 Watt auf 30 Watt kabelgebunden und von 12 Watt auf 15 Watt kabellos. Das ist nicht schnell im Vergleich mit chinesischen Herstellern, aber in etwa auf einer Linie mit Apple und Samsung. Wie unsere Messungen zeigen, gehört Google aber auch hier zu den besonders langsamen Herstellern: 30 Minuten dauert es, bis der Akku des Pixel 10 wieder bei 50 Prozent steht - beim Galaxy S25 und auch beim iPhone 17 reichen 20 Minuten.
Kein Reverse Charging und Zwang zum Akku drosseln
Die Einführung von Qi2 führt dazu, dass Google bei den Pixel 10 das umgekehrte kabellose Aufladen gestrichen hat. Die Anordnung der Magnete auf der Rückseite führt dazu, dass Wireless Reverse Charging nicht mehr funktioniert, so Google. Man prüfe aber, ob man dieses Problem mit einem künftigen Software-Update beheben kann.
Gilt das auch für die besonders umstrittene "Battery Health Assistance"? Diese neue Funktion, die Google bei den Pixel 10 erstmals obligatorisch einführt, reduziert nach 200 Ladezyklen schrittweise die Akkukapazität und die Aufladegeschwindigkeit, um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Eigentlich ein guter Ansatz, aber: Google lässt dem Nutzer keine Wahl, die Funktion lässt sich nicht abschalten.
Fazit: Kein guter Deal
Das Google Pixel 10 überzeugt vor allem mit der Software: Alle KI-Features von Google sind dabei, dazu ein extralanger Software-Support von 7 Jahren und schlankes Android-System. Gut gefallen haben uns zudem das extrem leuchtstarke Display und die magnetische Rückseite. Die übrige Hardware ist dagegen überteuert: Der Rahmen um das Display ist zu breit, die glänzende Rückseite zieht Fingerabdrücke an und das Kamerasystem ist schwächer als beim Pixel 10 Pro. Es kostet nur 200 Euro mehr - und ist unsere Empfehlung.
Google Pixel 10 Testergebnisse
Kategorie: | Bewertung und Punkte: |
---|---|
Preis (Euro) | 899 |
Preis-Leistungs-Verhältnis | gut |
AUSDAUER (125) | überragend (119) |
AUSSTATTUNG (210) | gut (174) |
System (55) | sehr gut (49) |
Display (35) | überragend (35) |
Connectivity (25) | gut (19) |
Kamera (80) | gut (62) |
Features (15) | ausreichend (9) |
HANDHABUNG (40) | gut (32) |
Handlichkeit (25) | gut (19) |
User Interface (5) | überragend (5) |
Verarbeitungsqualität (15) | sehr gut (13) |
MESSWERTE (125) | gut (101) |
Akustik (35) | gut (29) |
Senden und Empfangen (90) | gut (72) |
LTE-Bewertung | gut |
5G-Bewertung | gut |
connect-URTEIL (500) | sehr gut (426) |
Google Pixel 10 Messergebnisse
KATEGORIE | MESSERGEBNISSE |
---|---|
normierter Strahlungsfaktor/SAR-Wert (-/W/kg) | -0,73/0,990 |
max. Durchsatz WLAN (Mbit/s) | 712 |
mittlerer Durchsatz WLAN mit Dämpfung (Mbit/s) | 370,2 |
AKUSTIK-MESSUNG | |
Sende-/Empfangsrichtung (Sprechen/Hören) | |
Lautstärkewert (dB) | 12,6/24,0 |
Klang (MOS/max. 5) | 3,8/3,5 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5) | 3,8 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5) | 3,3 |
AKKULAUFZEIT | |
typische Ausdauer max. Hz. (Stunden) | 18:58 |
Ladezeit bis 50/100 Prozent (Minuten) | 29/89 |
DISPLAY | |
Helligkeit/Boost (cd/m²) | 1300/1962 |
AUDIOPLAYER | |
max. Lautstärke Lautsprecher [:tr:](dB) | 80 |
GRÖSSE UND GEWICHT | |
Abmessungen (L x B x H in mm) | 153 x 72 x 9 |
Gewicht (Gramm) | 204 |