Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
Testbericht

IPTV: Telekom Entertain und Vodafone TV im Test

Wer abschalten will, muss einschalten: Die Internet-Fernseh-Angebote Telekom Entertain und Vodafone TV im Test.

Autor: Sven Heinzer • 26.4.2012 • ca. 3:10 Min

Telekom Entertain und Vodafone TV im Test
Telekom Entertain und Vodafone TV im Test
© connect
Inhalt
  1. IPTV: Telekom Entertain und Vodafone TV im Test
  2. Telekom Entertain im Test
  3. Vodafone TV im Test

Triple Play - dieses Schlagwort begegnet einem immer wieder. Vor allem Kabelnetzbetreiber sorgten diesbezüglich schon früh durch Kombiangebote von Fernsehen, Internet und Telefon für hohe Aufmerksamkeit. Doch auch die klassischen Internetprovider stehen nicht außen vor. So haben sowohl die Telek...

Triple Play - dieses Schlagwort begegnet einem immer wieder. Vor allem Kabelnetzbetreiber sorgten diesbezüglich schon früh durch Kombiangebote von Fernsehen, Internet und Telefon für hohe Aufmerksamkeit. Doch auch die klassischen Internetprovider stehen nicht außen vor. So haben sowohl die Telekom als auch Vodafone Anschlüsse inklusive Telefonie, Internet und Fernsehen im Portfolio. Letzteres hört auf das Kürzel IPTV (Internet Protocol Television).

Alles auf einmal ist nicht leicht

Was sich in der Theorie so schön einfach anhört, gestaltet sich in der Praxis gar nicht so leicht. Denn alle Services über eine Leitung laufen zu lassen, ist höchst komplex. Wichtiges Stichwort dabei ist die Priorisierung. Während man beim Surfen im Internet eher mal ein Auge zudrückt, wenn der Up- oder Download etwas länger dauert, ist man bei zeitkritischen Diensten wie der Telefonie deutlich weniger tolerant. Zu Recht: Engpässe in der Bandbreite bedeuten hierbei mitunter Sprachverzögerungen oder gar gänzlich abgebrochene Verbindungen. Ähnlich bei IPTV: Auch hier dürfte sich die Geduld gegenüber Bildstörungen oder anderen Problemen in Grenzen halten. Gerade der Fernsehkonsum ist eine der "Tätigkeiten", bei denen man am wenigsten mit technischen Problemen kämpfen möchte.

Wie gut den Anbietern Telekom und Vodafone dieser Spagat gelingt, hat connect in Zusammenarbeit mit der Zafaco GmbH getestet. Dabei wurden verschiedenste Aspekte messtechnisch beleuchtet und bewertet - beispielsweise wie lange es dauert, durch die Kanäle zu zappen oder bis das System fernsehbereit hochgefahren ist. Interessant ist auch die Bewertung der Videoqualität, die mit einem Wert ähnlich der Sprachqualität bei der Telefonie beurteilt wurde. In jedem Fall gab es durchaus signifikante Unterschiede zwischen Telekom Entertain und Vodafone TV.

So testen Connect und Zafaco

So testen Connect und Zafaco
Messaufbau: So testen connect und Zafaco.
© connect

Wie schon bei anderen Tests im Festnetzbereich setzt connect auf die Zusammenarbeit mit Zafaco. Der Messspezialist richtete am Standort Magdeburg einen Testaufbau mit beiden IPTV-Anbietern ein. In unsere umfassende Bewertung wurden über 80.000 Messwerte mit aufgenommen.

Um alle Problemfelder unter die Lupe nehmen zu können, wurden die Messungen bei unterschiedlichen Lastsituationen durchgeführt.

So wurde untersucht, ob sich das Verhalten des IPTV-Empfangs bei Datenlast und Telefonie via Voice over IP (VoIP) ändert oder auch nicht. Umgekehrt war es interessant zu sehen, wie sich IPTV auf die Internetnutzung oder die Telefonie auswirken.

So wurde festgestellt, dass bei Vodafone in Kombination mit IPTV und Datenlast höhere Fehlerraten in der Telefonie auftraten.

Nachdem Zafaco diese Problematik über den Kundendienst gemeldet hatte, kam man dem Problem schließlich auf die Spur. Dies ergab sich lediglich beim Einsatz von Vodafone TV über eine VDSL-Leitung und lag an der noch nicht optimal auf VDSL angepassten Priorisierung der Dienste. Dieser Fehler wurde aber noch während der Messung behoben und trat danach nicht mehr auf.

Auch die Telekom kam nicht ohne kleine Probleme durch den Test, und so schlug sich ein Ausfall wie bei Vodafone auf die Telefonie-Fehlerrate aus.

Allerdings lag die Gewichtung der Telefonie ebenso wie die der Datenmessung bei Weitem nicht so hoch wie die der IPTV-Komponente. Zumal die Distribution von Fernsehinhalten spezielle Fragen aufwirft, die man durch die verschiedenen Messmethoden beantworten kann.

So testen Connect und Zafaco
Die TV-Empfängerboxen im Überblick.
© connect

Dazu hat die Zafaco GmbH zusammen mit der Fachhochschule Köln ein Qualitätsmesssystem für IP-Streaming-basierte Audio-/ Video-Dienste wie IPTV, Web TV und Video-on-Demand in Next Generation Networks (NGN) entwickelt. Unter dem Namen "AV QoX" wird dieses Projekt vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) im Rahmen des zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) gefördert. Daraus ist ein Messverfahren entstanden, das sich in mehrere Teile gliedert.

Dabei wurden die Messungen nach festgelegten Parametern durchgeführt.

So wird beim Systemstart die Dauer gemessen, die zwischen dem Senden des IR-Signals der Fernbedienung an die Set-Top-Box (STB) und einem auswertbaren Videostream an der STB liegt, sprich bis zum Empfang des ersten Vollbildes. Dieser Vorgang ist komplexer als es den Anschein hat, denn er besteht aus mehreren Komponenten: dem IR-Empfang und der Verarbeitung, dem Booten des Systems, der Kommunikation mit dem IPTV-Headendsystem, dem Anfordern eines Videosignals und dem Empfang desselben. Alle IPTV-Messungen wurden dabei sowohl ohne als auch mit paralleler Datenlast vorgenommen, um den Aspekt des Triple-Play, sprich der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Kommunikationsarten, zu beleuchten. Eine Besonderheit des Video Quality Score ist, dass er ohne Referenzsignal auskommt. Dabei wurden subjektive Einschätzungen gemessener Videodaten in einen komplexen Algorithmus überführt. In ihn gehen unter anderem auch Bitraten und Paketverluste ein - der maximale Wert liegt bei 5.

Mehr zum Thema
Mozilla Netcast - Chromecast Alternative
Samsung Smart TV
TV mit Internetzugang Samsung Smart TV im Test
Philips Smart TV
TV mit Internetzugang Philips Smart TV im Test
Sony Internet TV
TV mit Internetzugang Sony Internet TV im Test