Interview mit Dieter Vorbeck, CTO Unitymedia
- Unitymedia im Festnetztest 2019
- Interview mit Dieter Vorbeck, CTO Unitymedia
Gratulation zum Überraschungssieg! Gegenüber dem Vorjahr hat sich Unitymedia im connect Breitband- und Festnetztests 2019 um fast 50 von den maximal erreichbaren 1000 Punkten verbessert. Wie erklären Sie sich, dass Sie diesmal alle Mitbewerber überflügelt haben?...
Gratulation zum Überraschungssieg! Gegenüber dem Vorjahr hat sich Unitymedia im connect Breitband- und Festnetztests 2019 um fast 50 von den maximal erreichbaren 1000 Punkten verbessert. Wie erklären Sie sich, dass Sie diesmal alle Mitbewerber überflügelt haben?
Danke. Das ist wirklich ein herausragendes Ergebnis. Wir freuen uns riesig, dass wir auf dem Siegertreppchen nun ganz oben stehen. Selbst Mike Fries, der Chef unseres Mutterkonzerns Liberty Global, hat uns zum Sieg gratuliert.
Das Ergebnis ist insofern beachtlich, da unsere Wettbewerber in den letzten Jahren mächtig aufgeholt haben und unsere traditionell guten Ergebnisse bei den Bandbreiten-Messungen zuletzt immer weniger zum Differentiator im Gesamtergebnis wurden. Nun haben wir mit Top-Leistungen in allen Disziplinen die Wettbewerber mit deutlichem Abstand hinter uns gelassen – und das trotz verschärfter Testanforderungen. Das Ergebnis ist eine Folge von kontinuierlicher Investition in unsere Netze und einer konsequenten Ausrichtung auf Netzqualität und positivem Kundenerlebnis.

Verbessern konnten wir uns in diesem Jahr vor allem im Bereich Telefonie. In der neuen Disziplin Crowdsourcing haben wir auf Anhieb den Spitzenplatz erobert. Hier zahlt sich unsere Marktführerschaft bei den Download-Geschwindigkeiten für unsere Kunden aus. Von Vorteil war, dass hier direkte Erfahrungen der Unitymedia-Kunden eingeflossen sind. Viele unserer Kunden machen die Erfahrung, dass wir die Bandbreite liefern, die wir versprechen.
Überflügelt haben wir unsere Mitbewerber durch ein hochperformantes Netz, ein Programm für mehr Netzqualität mit klarem Kundenfokus und allem voran ein Team von Experten, das seit Jahren mit viel Leidenschaft und Ehrgeiz das Ziel verfolgt, das beste Highspeed-Kundenerlebnis im Markt zu schaffen. Das sind die Zutaten, die es für dieses Spitzenergebnis braucht!
Welche Maßnahmen hat Unitymedia konkret ergriffen, um die Netzleistung, aber auch den Kundenservice so deutlich zu verbessern?
Grundsätzlich investieren wir seit Jahren konstant in unsere Netze – mit dem Ziel, unseren Kunden die beste Qualität in allen Bereichen zu bieten. Dieses Jahr stand unter anderem im Zeichen der neuesten Generation von DOCSIS 3.1-fähigen Endgeräten wie der AVM Fritzbox 6591, die nochmal Verbesserungen in Performance und Qualität mit sich brachten. Darüber hinaus haben wir an der Optimierung und Konsolidierung unseres Sprachnetzes gearbeitet.
Eine weitere Grundlage ist unser Kundenzentrierungsprogramm „New Wave“, das wir Mitte des letzten Jahres gestartet haben. Im Rahmen von New Wave haben wir die Grundgeschwindigkeit der Anschlüsse von Kunden, die im direkten Vertragsverhältnis mit Unitymedia stehen, auf generell mindestens 30 Mbit/s angehoben. Außerdem haben wir bei rund 300.000 Kunden veraltete Router kostenlos gegen die moderne Connect Box ausgetauscht. Netzseitig haben wir zudem große Teile unseres Netzes neu eingepegelt und QAM64-zertifiziert.
Dazu verfolgen wir das Ziel, ein digitales Service-System aufzubauen, in dem sich Kunden wohlfühlen und schnell, einfach und rund um Uhr Lösungen finden. Ein Beispiel: Unser SpeedtestPlus, der erste zweistufige Speedtest am deutschen Markt. Dazu setzen wir vor allem auf Dialogangebote und experimentieren mit neuen Formaten im Social-Media-Bereich. Das alles kommt beim Kunden sehr gut und hat nachweislich zu einer höheren Kundenzufriedenheit geführt.
Welche Bedeutung hat der connect Breitband- und Festnetztest für Unitymedia?
Der connect-Netztest ist für uns seit vielen Jahren ein Gradmesser und Motor für die Weiterentwicklung unserer Netze und Produkte. Wir haben in den letzten Jahren mit großem Einsatz daran gearbeitet, unser Netz und unsere Angebote für die Kunden weiter zu verbessern und beim connect-Netztest weiter nach oben zu klettern. Dies auch vor dem Hintergrund, dass wir nicht nur mit dem Wettbewerb Schritt halten, sondern stets besser sein wollen als die anderen.
Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an die vielen Beteiligten aus dem Unternehmensbereich Technology & Information und speziell an das Quality Netzwerk Team, das in den letzten Monaten intensiv im Rahmen des Projekts an den Netzoptimierungen mitgearbeitet hat.
Wohin geht in Breitbandkabelnetzen die weitere Entwicklung?
Wir leisten schon seit Jahren einen zentralen Beitrag zur Versorgung von NRW, Hessen und Baden-Württemberg mit hochleistungsfähigen Gigabit-Netzen und werden auch langfristig in der Lage sein, stetig steigende Bedarfe von Haushalten, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen im Verbreitungsgebiet abzudecken. Das gesamte Netz ist heute für Geschwindigkeiten mit 400 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload für Privatkunden ausgerüstet. In mittlerweile sechs „Gigabit-Cities“, davon drei in NRW (Bochum, Köln und Düsseldorf), zwei in Baden-Württemberg (Heilbronn, Mannheim) und eine in Hessen (Frankfurt) sind unsere Netze komplett auf DOCSIS 3.1 und damit auf Gigabit-Geschwindigkeiten aufgerüstet. Damit können heute schon 1,5 Mio. Haushalte Gigabit-Geschwindigkeiten buchen.
Mit 10 Gigabit/s im Kabel steht die nächste Technologie mit noch mehr Leistung schon in den Startlöchern. Die künftige Netzentwicklung führt durch die Implementierung von DOCSIS 3.1 auch zu deutlicher Leistungssteigerung im Bereich des Uploads. Parallel investieren wir weiterhin in den kapazitiven Ausbau unserer Netze, um den Speed auch zu jeder Zeit sicherstellen zu können. Mittelfristig wird mittels DOCSIS 3.1 vor allem das Thema Latenzzeiten forciert, um das Netz bereit für Echtzeitanwendungen zu machen und so als Bindeglied zu den zukünftigen 5G-Netzen zu dienen.