Premium-Kindersmartwatch mit Telefon, Kamera und GPS

So gut ist die Xplora X5 Play im Praxistest

27.8.2021 von Andreas Seeger

Die X5 Play ist das Premium-Modell von Xplora, einem der führenden Anbieter für Kinder-Smartwatches in Europa. Sind 150 Euro zu hoch gegriffen? Unser Praxistest gibt die Antwort.

ca. 4:25 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Xplora X5 Play
Die Xplora X5 Play ist für 150 Euro erhältlich. Bei der Telekom gibt es die eSIM-Version alternativ für 1 Euro mit Vertrag.
© Hersteller

Pro

  • robuste Bauform mit IP68
  • Schutzfolie ab Werk aufgeklebt
  • gute technische Ausstattung
  • intuitive Systemoberfläche mit vielen Funktionen
  • funktionale und übersichtliche App
  • Durchdachtes Management der Kommunikation via App
  • schnelle GPS-Ortung
  • Schrittzähler mit Belohnungssystem

Contra

  • groß und schwer
  • kein abgestuftes App-Management, Taschenrechner kann nicht deaktiviert werden

Fazit

Im Vergleich mit der günstigeren XGO2 gibt es einige Software-Verbesserungen (etwa mehr Watchfaces) aber vor allem ein eleganteres Gehäuse und eine längere Akkulaufzeit. Das Gehäuse bleibt für eine Kinderuhr zu klotzig, aber wer sein Kind per Mobilfunk erreichen möchte, wird kaum etwas kompakteres finden. Von uns gibt es eine klare Empfehlung.


Hervorragend

Xplora hat zwei Kinder-Smartwatches mit Mobilfunkanbindung im Angebot, die XGO2 für 100 bis 120 Euro und die X5 Play für 150 (über einen Netzbetreiber) bis 170 Euro (direkt über den Hersteller). Die XGO2 haben wir bereits an dieser Stelle getestet. Uns stellen sich nun folgende Fragen: Sollte man so viel Geld für eine Kinder-Smartwatch ausgeben? Lohnt sich der Aufpreis von 50 Euro gegenüber der XGO2?

Die X5 Play wird in zwei Varianten verkauft: Als eSIM-Modell und mit Nano-SIM. Wir haben das eSIM-Modell getestet, das uns von der Telekom zur Verfügung gestellt wurde. Der Netzbetreiber verkauft das Modell für 1 Euro, wenn man einen 24-monatigen Vertrag (monatlich 10 Euro) abschließt.

Lesetipp: Die besten Smartwatches 2021 im Vergleich

X5 Play auf einen Blick

  • Preis: 169 Euro
  • Größe und Gewicht (Korpus): 49 x 45 x 16 mm, 52 Gramm
  • Display: 1,4 Zoll, 240 x 240 Pixel
  • SoC: Qualcomm Snapdragon 210, Quadcore mit 1,1 GHz
  • Connectivity: 4G, 3G, 2G, Bluetooth 4, WiFi 4
  • Ortung: GPS
  • Speicher: 512 MB / 4 GB
  • Akku: 800 mAh
Xplora X5 Play mit App
Über die Xplora-App kann man die X5 Play orten, das GPS funktioniert schnell und zuverlässig.
© Hersteller

Hardware: Unterschiede zur XGO2

Auf dem Papier ist die X5 Play genauso schwer und auch die Abmessungen sind ähnlich. In der Realität sind die Unterschiede allerdings größer: Das Gehäuse besteht zwar wieder aus Kunststoff, der Rahmen um das Display ist jedoch schmaler und die Kamera ist unter dem Displayglas integriert. Außerdem fehlt eine Taschenlampe. Bei der uns vorliegenden eSIM-Variante fehlt zudem eine Öffnung für die Nano-SIM, sodass das Gehäuse vollständig geschlossen ist. In Verbindung mit dem farblich abgesetzten, glatten Kunststoffrahmen entsteht ein wertigerer und eleganterer Gesamteindruck. Auch wenn die X5 Play fast genauso dick aufträgt wie die XGO2, sieht sie an einem Kinderhandgelenk klar besser aus. Man sieht der Uhr an, dass sie teurer ist.

Mit der Zertifizierung IP68 statt IP67 ist die X5 Play zudem etwas robuster als die XGO2.

Die technischen Unterschiede halten sich in Grenzen. Das SoC von Spreadtrum wird gegen ein Snapdragon 210 des bekannteren Herstellers Qualcomm ausgetauscht. Beide Chipsätze liefern eine ähnliche Performance, die Oberfläche reagiert auf beiden Smartwatches mit einer ähnlichen Geschwindigkeit.

Mit 800 mAh statt 700 mAh ist der Akku um knappe 15 Prozent größer, was sich positiv auf die Laufzeit auswirkt - dazu später mehr.

Display

Das 1,4 Zoll große LCD ist blickwinkelstabil und leuchtstark genug, um auch im Freien Inhalte noch gut darstellen zu können, die Auflösung ist mit 240 x 240 Pixel für eine Kinder-Smartwatch völlig ausreichend. Wichtig: Im Gegensatz zur XGO 2 ist bei der X5 Play ab Werk eine Display-Schutzfolie aufgeklebt.

System und Software-Features der Uhr

Bei der Systembasis handelt es sich um ein modifiziertes Android 7.1 ­– bei der XGO2 ist mit Android 4.4 eine ältere Version installiert. Die Bedienung mit Wischgesten ist wieder sehr gelungen - Kinder kommen sofort alleine damit zurecht. Mit einem Wischer nach links gelangen sie ins Hauptmenü mit Zugriff auf die vier grundlegenden Funktionen Telefon, Chat, Kamera, Foto, blättern sie eine Seite weiter (Wischer nach links), dann kommen Alarm, Stoppuhr, SMS und Musik, auf der letzten Seite folgen dann der Schrittzähler, der Kalender, das Einstellungsmenü - und ein Taschenrechner.

Leider lässt sich der Taschenrechner nicht deaktivieren, weil es kein abgestuftes App-Management gibt. Kinder, die gerade die Grundrechenarten lernen, kommen also ständig in Versuchung, einfach den Taschenrechner zu nutzen. Wir halten das für problematisch.

Hier hilft allerdings der sogenannte Schulmodus weiter: Wenn man diesen aktiviert, dann werden alle Funktionen der Uhr gesperrt. Einzig die Uhrzeit wird noch angezeigt und über einen längeren Druck auf die (einzige) Taste auf der rechten Seite kann das Kind den SOS-Modus aktivieren, der sofort eine Push-Meldung auf den verbundenen Smartphones auslöst und den hinterlegten Kontakt anruft.

Software: Unterschiede zur XGO2

Bei der XGO2 haben wir die überschaubare Anzahl an Watchfaces kritisiert. Die X5 Play macht es besser: Statt 7 sind 11 installiert, man kann zudem auch eigene Fotos für ein Watchface verwenden.

Die Sprachnachrichten, die man per Chatfunktion verschicken kann, bleiben weiter auf maximal 15 Sekunden begrenzt, Kinder können nun aber auch Videonachrichten (maximal 10 Sekunden) verschicken. Die Kamera produziert Videos und Schnappschüsse, die auf dem kleinen Display ordentlich aussehen, die Qualität ist aber nicht mit einer Smartphone-Kamera zu vergleichen.

Xplora App
Die Xplora-App mit Ortung, Sicherheitszone und Schrittzähler.
© Hersteller

App: Oberfläche, Ortung und Features

Die App wirkt durchdacht und bildet alle wichtigen Funktionen einer Kinder-Smartwartch übersichtlich ab - hier spürt man die langjährige Erfahrung von Xplora. Hervorheben möchten wir an dieser Stelle die schnelle und reibungslose GPS-Ortung und den einfachen Zugriff auf die Ortungsfunktion, die man in der Xplora-App über einen Fingertipp auf die Adresszeile erreicht.

Als Administrator der Xplora-App kann man Kontakte festlegen, die das Kind mit der Smartwatch anrufen kann. Nur diese Kontakte können über die Smartwatch angerufen werden und werden an die Smartwatch durchgestellt. So hat man die volle Kontrolle über die Kommunikation .

Schrittzähler mit Belohnungssystem

Das Belohnungssystem haben wir schon bei der XGO2 positiv hervorgehoben: Der integrierte Schrittzähler zeigt nicht nur die zurückgelegten Schritte an. Diese werden zusätzlich in sogenannte Xplora Coins umgerechnet (1000 Schritte = 1 Xplora Coin), die auf der eigens dafür entwickelten GoPlay-Plattform in Bildschirmzeit, Minispiele, Lerninhalte und sogar reale Produkte eingetauscht werden können. Die Kinder werden so zu mehr Bewegung animiert.

Akkulaufzeit

Bei moderater Nutzung steht die X5 Play am Abend bei 30 bis 40 Prozent, was bedeutet, dass die Uhr auch bei intensiver Nutzung und mehrfachem Tracking einen Tag durchhält. Das ist eine Verbesserung gegenüber der XGO2, bei der es zum Abend hin mitunter knapp werden kann.

Fazit

Die Xplora X5 Play punktet mit einer starken technischen Ausstattung und einer guten Software-Basis, sowohl die Oberfläche auf der Uhr als auch die Verwaltung über die App haben uns gefallen. Im Vergleich mit der günstigeren XGO2 gibt es einige Software-Verbesserungen (etwa mehr Watchfaces) aber vor allem ein eleganteres Gehäuse und eine längere Akkulaufzeit. Das Gehäuse bleibt für eine Kinderuhr zu klotzig, aber wer sein Kind per Mobilfunk erreichen möchte, wird kaum etwas Kompakteres finden. Von uns gibt es dafür eine klare Empfehlung.

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