Amazon Fire HDX 8.9, Fire HD 6 und HD 7 im Vergleich
Amazon bietet drei neue Fire-Tablets. Wir zeigen, was das Fire HDX 8.9, das Fire HD 6 und das Fire HD 7 können, was sie gemeinsam haben und wo sie sich unterscheiden.

Amazon legt nach: mit neuen Tablets und neuer Software, die die Fire-Modelle konkurrenzfähiger macht zu den Androiden und iPads dieser Welt. Amazon legt aber auch vor: Das Angebot an Büchern, Musik, Videos sowie interagierenden E-Books und Hörbüchern ist derzeit konkurrenzlos. Kindle vs. Fire ...
Amazon legt nach: mit neuen Tablets und neuer Software, die die Fire-Modelle konkurrenzfähiger macht zu den Androiden und iPads dieser Welt. Amazon legt aber auch vor: Das Angebot an Büchern, Musik, Videos sowie interagierenden E-Books und Hörbüchern ist derzeit konkurrenzlos.
Kindle vs. Fire
Kindle und Fire haben sich getrennt. Bislang hießen die audio- und videofähigen Amazon-Tablets noch Kindle Fire. Die neue Nomenklatur: Unter Kindle laufen nun die E-Book-Reader wie der Kindle Voyage 3 (Test), unter Fire die Tablets mit Farbdisplays. Darunter sind die Fire-HD- die einfachen, die Fire-HDX-Modelle die hochklassigen.
Fire OS 4 Sangria als Plattform
Funktional verfolgen die zwischen iPads und Androiden angesiedelten Fire-Tablets ein eigenes Konzept. Herzstück ist das Betriebssystem Fire OS 4 "Sangria", das aktuell auf Android 4.4.3 basiert. Während der entwicklerabhängige Amazon-App-Shop den Pendants bei Apple und Google hinterherhinkt, ist das interne Ökosystem auf dem Vormarsch: Dokumentenbearbeitung gehört beim Fire zur Grundausstattung, Fotos kann man über die Amazon Cloud zwischen PC und Tablet, Android-, iPhone und natürlich dem Firephone synchronisieren, oder auf Facebook und Twitter teilen.
Bücher, Apps, Spiele und Videos bald teilbar
Stärke und Hauptargument aber bleiben Videos und Serien, die in keinem Regal so schick aussehen wie auf dem virtuellen Rondell des Fire. Und natürlich Bücher, als E-Book oder Hörbuch - oder beides. Einfach umschalten - der Ton startet, auf der zuletzt gelesenen Seite. Weiteres Ass im Ärmel: Bald sollen bis zu sechs Haushaltsmitglieder Bücher, Apps und Spiele in einer Familienbibliothek teilen können. Inklusive Prime Instant Video, sofern ein Prime-Mitglied dazugehört.
Amazon Fire HDX 8.9: Das Topmodell auf iPad-Niveau
Das Flaggschiff von Amazon Fire-Tablets heißt HDX und ist nichts für Sparfüchse: Im günstigsten Fall werden für die neue Version des Fire HDX 8.9 (Test) 379 Euro fällig, mit großem Speicher, LTE und werbefrei knapp unter 600 Euro. Gespart hat aber auch Amazon nicht, das spürt man schon beim Anfassen: Der flache 9-Zöller steckt in einem leichten Magnesium-Unibody und durfte im Gegensatz zum Fire HD 7 seine hochwertige Rückseite behalten.
Zum Interieur gehören GPS, eine 8-Megapixel-Kamera mit LED und elektronischer Bildstabilisierung sowie eine starke CPU von Qualcomm. Die Adreno-Grafik des Snapdragon 805 liefert die Basis für ein hochauflösendes 4K-Display, das auf Anhieb begeistert.
Im Test liegt das Fire HDX 8.9 dann mit 415 Punkten auch deutlich vor den beiden günstigeren Modellen HD 7 und HD 6 und schneidet mit einer typischen Ausdauer von über 10 Stunden und einem sehr guten Display besser ab als das vergleichbare Apple iPad mini 3 (Test).

Amazon Fire HD 6: Der Taschenspieler
Das Fire HD 6 (Test) wirkt klein und zierlich. Zumindest auf den ersten Blick, denn nimmt man den Mini hoch, hält man überraschenderweise ein ordentliches Pfund in Händen. Ganz soviel ist es zwar nicht: 288 Gramm zeigt die Waage, für einen 6-Zöller dennoch üppig. Wie auch das robuste Äußere von einem guten Zentimeter Dicke.
Kein Edelmini also, dafür aber stabil, mit Gorilla-Glas über dem hochauflösenden Display. Und gut verarbeitet. Gerade richtig, um es überall mitzunehmen und sorglos durch die Hände einer ganzen Familie wandern zu lassen: Unterstützt durch Amazon FreeTime können Eltern den Medienkonsum ihrer Kids begrenzen, Inhalte wie Zeiten beschränken und sogar vorgeben, ob und wie viel vor dem Spielen gelesen werden soll.

Zudem ist das Fire HD auch in poppigen Farben zu haben. Mono-Lautsprecher und zwei mittelprächtige Kameras machen aus dem HD 6 noch kein Multimedia-Talent. Dem wird aber dafür auch der Preis für das Starter-Tablet gerecht: schon ab 99 Euro bekommt man das Fire HD 6 mit 8 Gigabyte Speicher und Amazon-Angeboten im Homescreen. Da der Speicher nicht erweiterbar ist, empfiehlt sich aber gleich das 16-GB-Modell ab 119 Euro.
Im Test kommt das Fire HD 6 auf 365 Punkten und damit die Note befriedigend, schneidet aufgrund einer deutlich besseren Ausdauer (rund 8:00 statt 6:40 Stunden) besser ab als das etwas größere HD 7.
Amazon Fire HD 7: Kompakte Sache
Im Fire HD 7 (Test) steckt wie im HD 6 ein im Vergleich zum Vorgänger deutlich schnellerer Prozessor. Last und Leistung verteilen sich clever auf die unterschiedlich starken Chip-Kerne, was die Ausdauer steigert. Nachdem der Vorgänger nur eine Frontkamera besaß, ist die 2-Megapixel-Kamera auf der Rückseite ein Gewinn, dafür wurde jedoch die Auflösung der Chatcam auf VGA-Format reduziert.
Federn lässt das Fire HD 7 haptisch: Das Kunststoffgehäuse mit scharf gestanztem Amazon-Schriftzug ist zwar robust, aber eine Enttäuschung gegenüber dem samtigen Ur-Fire, dem Amazon Fire HD (Test), mit edel eingelassenem Kindle-Signet, der vor zwei Jahren die Klasse der Amazon-Tablets begründete.
Außerdem zeigte das Amazon Fire HD 7 im Test eine schlechtere Ausdauer als das HD 6, das ansonsten praktisch die gleichen Testergebnisse einfährt. Das HD 7 kommt am Ende auf 358 Punkte und die Note Befriedigend. Wem das HD 6 zu klein ist, kann aber getrost zum HD 7 greifen. Schließlich ist die Ausdauer mit knapp 6:40 Stunden noch ganz ordentlich.
