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Apple iPad 2020 & Samsung Galaxy Tab S7 im Vergleich
Zoom-Meeting, PowerPoint, E-Mails – für die meisten Anwendungen im Büroalltag reicht ein Tablet völlig aus. Aber ist die Anschaffung als Arbeitsgerät sinnvoll? Und wenn ja, welches Modell? Wir haben das iPad 2020 von Apple mit dem Galaxy Tab S7 von Samsung einem Vergleich unterzogen.
- Apple iPad 2020 & Samsung Galaxy Tab S7 im Vergleich
- Apple iPad 2020: Details
- Samsung Galaxy Tab S7: Details & Gesamt-Fazit

Auf den ersten Blick ist der Vergleich unfair, weil das iPad mit 370 Euro viel günstiger ist als das Tab S7 LTE (779 Euro). Aber es kommt darauf an, welche Modellvariante man sich ansieht.
Im Gegensatz zu Samsung kann man bei Apple die technische Ausstattung modifizieren, und bei einem mit dem Tab S7 vergleichbaren Niveau (LTE, 128 GByte) landet man bei 600 Euro. Noch näher an das Tab S7 heran rückt das iPad, wenn man den Stylus mit dazu rechnet (97 Euro), der bei Samsung zum Lieferumfang gehört.
Die Tastatur kostet bei beiden extra: Bei Samsung werden 195 Euro fällig, bei Apple 174 Euro. In der Summe landet man also bei 974 Euro (Samsung) bzw. 874 Euro (Apple). Dafür bekommt man ein gutes Notebook, das, wenn man sich in der Fliegengewichtsklasse umsieht, mindestens genauso kompakt ist und kaum schwerer. Denn mit angedockter Tastatur und Stylus bringen es das Tab S7 und das iPad 2020 auf 894 bzw. 764 Gramm.
Das Tab S7 ist dann zugeklappt 15 Millimeter dick! Im Test schafft das iPad 2020 eine Laufzeit von 13:06 Stunden, beim Tab S7 ist sogar erst nach 15:11 Stunden Schluss. In den letzten Jahren sind x86-Chips spürbar energieeffizienter geworden und konnten den Vorsprung der ARM-Architektur verkürzen.
Technisch klar die Nase vorn
Die längere Laufzeit des Samsung-Tablets deutet die Kräfteverhältnisse bereits an: Das Tab S7 ist aus der technischen Perspektive das bessere Produkt. Das moderne Design mit den schmalen Displayrändern und dem mit sechs Millimetern ultraflachen Aluminium-Unibody gefällt auf Anhieb.
Das iPad kann hier optisch nicht mithalten: Das altbackene Design mit dem breiten Displayrand wirkt wie aus der Zeit gefallen. Haptik und Verarbeitung bewegen sich Apple-typisch auf einem hohen Niveau; aber vor allem die Haptik reicht im direkten Vergleich nicht ganz an Samsung heran. Samsung hat auch beim Display die Nase vorn: Die Darstellung ist etwas größer, dabei kontrastreicher und blickwinkelstabiler.
Unter dem Display setzt sich der Vorsprung fort, denn mit Qualcomms Snapdragon 865+ ist einer der derzeit stärksten mobilen Prozessoren im Einsatz. Apple baut dagegen mit dem A12 ein betagteres SoC ein. In einschlägigen Benchmarks zieht das iPad klar den Kürzeren; aber davon merkt man im Alltag nichts.
Apple-typisch reagiert die iOS-Oberfläche geschmeidig und ruckelfrei auf Eingaben, Apps starten genauso schnell. Nur bei rechenintensiven Anwendungen oder bei 3D-Games spürt man einen Geschwindigkeitsvorteil des Tab S7.
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Einen handfesten Unterschied macht der stärkere Prozessor bei Videoaufnahmen: Das Tab S7 schafft hochauflösendes 4K, mit dem iPad ist bei Full-HD Schluss. Überhaupt die Kamera:
Während man bei Samsung mit einer dualen Optik (Ultraweitwinkel und Weitwinkel) und einer hochauflösenden Frontkamera für alle Gegebenheiten gerüstet ist, erfüllt beim Apple die 1,2-Megapixel-Linse nur die allerniedrigsten Ansprüche an Videochats. Die rückseitige 8-Megapixel- Kamera ist okay.
Das Bild setzt sich fort bei der Connectivity (das Tab S7 kann Wi-Fi 6) und beim Sound (das Tab S7 hat vier in vier Richtungen abstrahlende Speaker). Kurz und gut: Samsung bietet die mit Abstand bessere technische Ausstattung.
Spielen wir ein typisches Tablet-Szenario durch. Vierstündige Fahrt im ICE: Ein paar E-Mails müssen beantwortet werden, eine Präsentation wartet auf Freigabe, und auch die Unterhaltung (Film oder Spiel) soll nicht zu kurz kommen.
Die Tablets im Alltag
Aufgeklappt mit den angedockten Tastaturcovern gibt sich das Tab S7 alltagstauglicher, weil es das bessere Keyboard hat: Es gibt ein Touchpad und einen langen Tastenhub, der einer Desktop-Tastatur in kaum etwas nachsteht. Das Display lässt sich stufenlos anwinkeln. In Kombination mit Samsungs DeX-Modus hat man das Gefühl, an einem „richtigen“ Computer zu sitzen.
Nur die Haptik ist eine Enttäuschung: Die leicht vernarbte Kunststoffoberfläche des Covers fühlt sich nicht hochwertig an, das Tastaturscharnier ist labberig, die mehrteilige Konstruktion des Covers mit der Displaystütze wirkt kompliziert und weniger durchdacht als beim iPad.
Auch der Apple-Stift hat gegenüber dem Samsung-Pendant mit aufgesetzter Kunststoffspitze die Nase vorn. Die Arbeit mit den Office-Apps gelingt auf beiden Tablets sehr gut. Bei der Benutzeroberfläche und den Softwarefunktionen gibt es keine gravierenden Unterschiede. Das zeigt, dass das Android-System hier in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt hat.
Das gilt auch für Videostreaming-Apps und Spiele. Apple hat beim App-Angebot jedoch mehr zu bieten. Photoshop gibt es nur für das iPad, nicht für Android. Wer weniger kreativ unterwegs ist und es mit Android probieren möchte, sollte das mit dem Tab S7 tun.