Balkonkraftwerke im Test: Interview mit Kay Theuer von Priwatt
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Am 1. Januar 2024 treten die lange erhofften Änderungen der gesetzlichen Regelungen für Balkonkraftwerke in Kraft, wie etwa die Anhebung der maximalen Einspeiseleistung auf 800 Watt. Sind damit die wesentlichen Forderungen der Anbieter von Mini-PV-Anlagen erfüllt, oder sind noch Wünsche offengeb...

Am 1. Januar 2024 treten die lange erhofften Änderungen der gesetzlichen Regelungen für Balkonkraftwerke in Kraft, wie etwa die Anhebung der maximalen Einspeiseleistung auf 800 Watt. Sind damit die wesentlichen Forderungen der Anbieter von Mini-PV-Anlagen erfüllt, oder sind noch Wünsche offengeblieben?
Kay Theuer: Wir finden es großartig, dass die Politik so klare Verbesserungen zur Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien umsetzt. Das Ziel ist, die Gesellschaft zu befähigen, dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Insofern sind wir mit diesen Änderungen wirklich sehr zufrieden. Wenn wir immer noch etwas auf die Wunschliste draufsetzen dürften, wäre dies wohl vor allem, Mietenden einen Rechtsanspruch zur Nutzung von Balkonkraftwerken gegenüber ihren Vermieterinnen und Vermietern einzuräumen. Wenn bestimmte Qualitäts- und Stabilitätskriterien erfüllt sind, sollten Mieterinnen und Mieter so ein System auch ohne die Genehmigung der Haus- oder Wohnungsbesitzer installieren dürfen. Außerdem würden wir es begrüßen, wenn die Einspeisung von überschüssigem Solarstrom ins öffentliche Netz einfacher gehandhabt würde – warum diese Kilowattstunden nicht einfach in der Stromabrechnung verrechnen? Das würde gerade Haushalten mit einem geringeren Eigenverbrauch helfen.
Welche Entwicklungen bei den Angeboten erwarten Sie auf Sicht, gerade vor dem Hintergrund der neuen Rechtslage?
Kay Theuer: Ein Blick auf die von uns gerade eingeführte dritte Generation unserer Anlagen zeigt, wohin die Entwicklung geht. Mit bifazialen Glas-Glas-Modulen können wir die Peak-Leistung pro Modul auf 430 bis 450 Watt erhöhen. Der in Deutschland entwickelte und produzierte Mikro-Wechselrichter unseres Partners Solarnative ist viel kompakter, deutlich leichter, und in der Kombination mit den Modulen auch effizienter als bisherige Lösungen. Er nutzt innovative Hochfrequenztechnik, was auch die Lebensdauer verlängert. Die zugehörige Steuereinheit kommt mit WLAN und einer App, die Daten sicher auf deutschen Servern speichert.
Ist es für Nutzer, die noch einen 600-W-Wechselrichter ohne Update-Möglichkeit haben, sinnvoll, ihn gegen ein 800-W-Modell auszutauschen?
Kay Theuer: Das kommt auf den Einzelfall an – und dabei vor allem auf den Standort. Wenn eine Anlage schon jetzt unter optimalen Bedingungen arbeitet und somit die bisherige Maximal-Leistung von 600 Watt häufig erreicht, kann es sich lohnen, auf einen 800-Watt-Wechselrichter umzurüsten.