DVB-S-Empfänger Kathrein UFS 712, Technisat STR 1 und Zehnder DY 7000 CX im Vergleich
Die aktuellen radiogerechten Sat-DVB-Empfänger kosten wenig und sehen auch nicht highendig aus! Trotzdem stellen sie selbst die prächtigsten Tuner der Vergangenheit mit Abstand in den Schatten.

Die Kandidaten: Kathrein UFS 712 (180 Euro) Technisat STR 1 (165 Euro) Zehnder DY 7000 CX (100 Euro)
Nahezu monatlich testet stereoplay UKW-Empfänger. Anhand von 20 nahen und fernen Sendern prüfen die Tester, ob Surroundreceiver etwa zwecks Radio-Hintergrund-Unterhaltung beim Waschen und Bügeln noch was taugen. Die beständige Empfangspraxis zeigt aber auch eines: Zum konzentrierten, genüsslichen Musikgenießen können UKW- oder auch DAB-Tuner kaum noch dienen.
Beispiel Stuttgart: Seit der überlaute, türkischsprachige Ortssender Metropol Hessen 2 überdeckt (95,4 und 95,3 Megahertz), gibt es im Stuttgarter UKW-Bereich gerade noch SWR 2 und phasenweise Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur als hifiwürdige Quellen. Bei allen anderen Programmen schwören die Anbieter der Einschaltquote zuliebe inzwischen auf sogenanntes Sounddesign: auf eine radikale Verzerrung, die dazu führt, dass die Sender aus den billigsten Brüllwürfeln und selbst aus Handys heraus noch recht voll und markant tönen. Bei dynamischen Höhenanhebungen von mehr als 10 Dezibel, einem Klirr von einigen Prozent und Geräuschen, die an durcheinanderwirbelnde Rasiermesser erinnern, hört auf der anderen Seite beim HiFi-Hörer der Genuss endgültig auf.
Wenn er nun aber auf Satellitenempfang und auf die neue Universal-Digital-Norm DVB setzt, kommt umso mehr Freude auf. Zwar speisen manche Sender aus Kostengründen zur Zeit noch die UKW-Abmischung auch in die Satellitenleitung ein. Aber spätestens seit die ARD bei Astra einen eigenen Transponder nur für DVB-Radio gemietet hat und mit ihm alle wichtigen öffentlich-rechtlichen Programme mit hoher Datenrate überträgt, findet sich eine paradiesische Vielfalt und Qualität, die es dem HiFiisten erlaubt, sich genügend klangliche Rosinen herauszusuchen. Dabei werden die Programme, die neben dem gängigen Tonformat MPEG 1 Layer 2 zusätzliche Dolby-Tonspuren mitbringen, ganz vorne auf der Liste stehen. Diese werden ab und an für 5.1-Surroundübertragungen gebraucht und stehen in der übrigen Zeit mit einer Datenrate von 448 Kilobit/Sekunde für 2.0 zu Verfügung. Und damit wird bei nunmehr noch mehr Dynamik und weiterem Frequenzgang aufs Bit genau die Stereorate des legendären abgeschalteten Digitalen Satelliten Radios (DSR) erreicht, dem nun wirklich niemand mehr hinterherweinen muss.
Umso freudiger heisst stereoplay die neuen DVB-S-Tuner von Kathrein, Technisat und Zehnder willkommen und verzeiht ihnen gern, dass sie neben Radio auch TV empfangen. Schließlich bringen alle drei ein Frontdisplay mit, das die Programmnamen anzeigt, sodass die Glotze beim Hören außen vor bleiben kann.
Fazit
In Anbetracht des guten Analogtons und des leckeren Äußeren bietet Kathrein die ausgewogendsten Tuner an. Allerdings kommt der informative Technisat STR 1 allen, die sich zu Streifzügen durch Sat-Radiowelten rüsten, wie gerufen. Sparer nehmen den Zehnder, schließen ihn digital an und schieben ihn im Regal dezent zurück.