Smartphones: Die besten Kameras
Von Apple bis Vivo: Die besten Kamera-Smartphones im Test
Die Kamera ist und bleibt der Motor der Smartphone-Entwicklung, hier finden die wichtigen Innovationen statt. Seit 2020 tragen wir dieser Tatsache Rechnung mit einem umfangreichen, von Profis entwickelten Kameratestverfahren. Auf dieser Grundlage stellen wir die besten Kamera-Phones vor, die es derzeit zu kaufen gibt. Außerdem zeigen wir an Fotobeispielen, wo die Möglichkeiten und Grenzen der Smartphone-Fotografie liegen.
- Von Apple bis Vivo: Die besten Kamera-Smartphones im Test
- Google Pixel 7 Pro: Beste Gesamtwertung
- Apple iPhone 14 Pro Max: Beste RAW-Fotografie
- Vivo X80 Pro: Beste Hauptkamera
- Oppo Find X5 Pro: Bestes Superweitwinkel
- Honor Magic 4 Pro: Beste Zoomqualität
- Samsung Galaxy S22 Ultra: Stärkster Zoomfaktor
- Google Pixel 6 Pro: Preis-Leistungs-Tipp
- Sony Xperia 1 IV: Bester Kamera-Allrounder
- Die besten Kamera-Smartphones im Test: Ranking & Fazit
- Die besten Kamera-Smartphones im Test: Tipps für bessere Bilder

Nach einer Smartphone-Trendstudie des Branchenverbands Bitkom aus dem Februar 2022 wünscht sich die überwältigende Mehrheit von 835 Befragten ein robusteres Bildschirmglas für ihr nächstes Smartphone (96 Prozent). Ebenfalls weit oben auf der Wunschliste stehen lange Akkulaufzeiten (92 Prozent), hohe Verarbeitungsqualität (95 Prozent) und eine langfristige Versorgung mit Updates (95 Prozent).
Wenn es um die technische Ausstattung geht, spielt die Kamera eine wichtige Rolle. Interessant dabei: Auf die Frage, welche Merkmale wichtig sind, gaben die Befragten nicht nur die Kameraqualität an (76 Prozent), sondern auch die Anzahl der Kameralinsen (70 Prozent). Aber welchen Vorteil bringen mehr Kameralinsen? Gilt hier der Grundsatz: je mehr, desto besser?
Zunächst einmal kann man festhalten, dass die Qualitätsunterschiede bei den Kameras enorm sind. Dabei ist der Preis das alles entscheidende Kriterium: Ein Top-Smartphone liefert ein vollwertiges Kamera- und Videosystem, während Einsteigermodelle mit einer Optik allenfalls für Whatsapp-Schnappschüsse taugen.
In der Oberklasse haben sich drei Brennweiten als Standard etabliert, die beim Fotografieren viele Freiheiten bei der Wahl des richtigen Motivs lassen: superweitwinklige Landschaftsaufnahmen sind ebenso möglich wie Zooms auf Details von weit entfernten Objekten.
Bei diesen Extremen trennt sich die Spreu vom Weizen, denn während eine Hauptoptik mit sehr guter Bildqualität auch in tieferen Preisregionen möglich ist, stellen eine Ultraweitwinkel- und eine Teleoptik auf engstem Raum hohe Anforderungen an die Ingenieurskunst.
Es gibt nur wenige Smartphones, die ein Top-Niveau über alle drei Brennweiten und Optiken halten können. Während das Superweitwinkelobjektiv aufgrund der kurzen Brennweiten mit Verzerrungen an den Rändern zu kämpfen hat, steht die Teleoptik vor dem Problem, dass mit steigendem Zoomfaktor eine Brennweite nötig wird, für die in einem 9 Millimeter dünnen Smartphone kein Platz ist. Bei einem Zoomfaktor 5 oder 10 werden die Linsen deshalb quer ins Gehäuse eingesetzt und das Licht über Spiegel auf den Sensor geleitet.
Die Fertigung solcher quer eingebauten Zooms erfordert besonders hohe Präzision, weshalb sie den Spitzenmodellen vorbehalten bleiben. Manche Zooms sind auch nicht gut konzipiert. Wenn der Sensor zu klein ist, steht so wenig Licht zur verfügung, dass die Bildqualität leidet. Solche Unterschiede können wir mit unserem 2020 eigeführten Kameratestverfahren sichtbar machen und in einem Punkteraster quantifizieren.

Dieses Testverfahren wurde mit den Experten des Magazins Colorfoto und des verlagseigenen Testlab entwickelt. Die Idee dahinter war es, die in den letzten Jahren rasant gewachsenen Kamerafähigkeiten der Smartphones mit den denselben Verfahren zu testen, die Colorfoto auch für professionelle Systemkameras und Objektive anwendet.
Herzstück des Kameratests sind das Testchart und die daran gekoppelte Auswertungssoftware, die die auf Fototestverfahren spezialisierte Firma Image Engineering entwickelt hat. Das 1995 in Köln gegründete Unternehmen gehört zu den viel zitierten „Hidden Champions“ aus Deutschland: Im Segment Bildqualitätstest ist sie Weltmarktführer.
Das Testchart wirkt wenig spektakulär, ermöglicht aber detaillierte Aussagen über Auflösung, Feinzeichnung, Rauschverhalten, Farbwiedergabe, Vignettierung und Verzeichnung in mehr als 20 Bereichen mit unterschiedlichen Strukturen. Bei connect fotografieren wir das Testchart mit der Hauptkamera, die in der Regel mit einer moderaten Weitwinkelbrennweite arbeitet, mit der Ultraweitwinkel- und der Telekamera.
Und es kommt eine weitere Messung hinzu: Ausgehend von der Überlegung, dass fast jeder Nutzer mit dem Smartphone zoomt, selbst wenn keine Zoomoptik vorhanden ist, untersuchen wir immer eine Zweifachzoom-Aufnahme. Falls es kein entsprechendes Objektiv gibt, basiert der Messwert auf der Hauptoptik, die digital zoomt.
Wir testen also bei jedem Smartphone bis zu vier Brennweiten und weisen die Ergebnisse separat aus, sodass eine differenzierte Bewertung erfolgt und ein Bild über die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle liefert. Wer zum Beispiel das Ultraweitwinkelmodul kaum verwendet, kann die Ergebnisse für diese Brennweite ausblenden.
Jeder Fotograf weiß, dass die Lichtmenge der entscheidende Faktor ist: Wenn es dunkler wird, wird es immer schwerer, ein gutes Foto zu machen. Unser Testverfahren nimmt darauf Rücksicht, indem jede Brennweite bei drei definierten Helligkeiten gemessen wird:
- 5000 Lux bieten optimale Lichtverhältnisse, vergleichbar mit einem Sommertag im Freien;
- 200 Lux schaffen eine Situation mit wenig Licht, wie in einem moderat ausgeleuchteten Innenraum;
- 5 Lux simulieren Nachtaufnahmen bei wenig Restlicht.
Das ermöglicht Aussagen darüber, welches Smartphone in welcher Lichtsituation am besten geeignet ist, denn auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Modellen und den einzelnen Brennweiten. Die Ergebnisse der einzelnen Brennweiten bei jeweils drei Helligkeiten fließen mit unterschiedlicher Gewichtung in die connect-Gesamtwertung Kamera ein: Das Ultraweitwinkel mit 20 Prozent, das Weitwinkel mit 50 Prozent, das Zweifachzoom mit 20 Prozent und die lange Telebrennweite mit 10 Prozent.
Wenn ein Hersteller auf eine lange Telebrennweite verzichtet, führt das also zu einer leichten Abwertung. Das ist so gewollt, denn es spiegelt den aktuellen Stand der Entwicklung im Smartphonebereich wider. Mit der Kamera eines Highend-Smartphones ist ein Messtechniker in unserem Testlab einen vollen Arbeitstag beschäftigt.
In Summe werden bis zu 450 000 Datenfelder ausgewertet und in ein Punkteraster gegossen. Das connect-Kameratestverfahren gehört damit zu den aufwendigsten und detailliertesten weltweit. Auf der Basis dieser Daten werfen wir auf den folgenden Seiten einen Blick auf die Stärken und Schwächen der besten Kamera-Smartphones, die in Deutschland derzeit erhältlich sind.