Kombi-Test CD-Player/Verstärker-Kombi Marantz CD 6002, Marantz PM 6002
Marantz flankiert das Stereo-Comeback mit zwei neuen attraktiven Bausteinen

Gerade ein paar Jahre ist es her, da wehten die Stereo-Flaggen bedrohlich auf Halbmast. In exzellent gemachten Power-Point-Präsentationen stellten sich damals Krawatten tragende Produkt-Manager vor die Redaktion und erläuterten, weshalb Stereo ein Auslaufmodell sei, in das ihre Company jedenfalls nicht mehr investieren werde. Mit bestechender Logik behaupteten sie, dass Bild und Ton zusammenwachsen - und der Ton nun einmal mehrkanalig sei. Basta. Stimmt, in vielen Fällen. In anderen nicht. Stereo behauptete sich in der Nische. Und diese Nische, anstatt weiter zu schrumpfen, geriet plötzlich und unerwartet immer größer und mächtiger.
Woran das liegt? An Marantz beispielsweise, die der Zweikanaligkeit nie abgeschworen haben? Nun, dass heute die Stereo-Fahnen wieder stolz flattern, hat viele Ursachen. Den stärksten Rückenwind für das tot gesagte und doch quicklebendige 2.0-Format verursacht ein Konzept wie iTunes mit dem dazugehörigen iPod, ebenso stereophon und mittlerweile zunehmend auch über entsprechende Docking-Stations im Wohnzimmer angekommen. Die Kids hören heute stereo. Und es ist bitter, aber wahr: Das Überleben von Röhrenverstärkern ging nun mal auch nicht auf das Konto von Firmen wie McIntosh oder Octave - das verdanken die audiophilen Glaskolben-Freunde E-Gitarristen, die sich partout nicht mit Transistor-Amps anfreunden wollten. Für die vergleichsweise wenigen und gut betuchten High Ender hätte sich die Produktion von Röhren nicht gelohnt. Dass sich die schwarze Scheibe fleißig dreht, haben nicht zuletzt die unzähligen DJs zu verantworten: Sie sorgten für die Auslastung der Vinyl-Presswerke in schweren Zeiten, als Betreiber von Plattenspielern scharenweise zur CD überliefen.
Genug des Exkurses, widmen wir uns den Probanden. Vollverstärker Marantz PM 6002 und CD-Player CD 6002.