Die Handy-Netze in Österreich im Vergleich
Die Anbieter in Österreich liefern sich auch dieses Jahr wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf hohem Niveau kommt es dabei sogar zu einem Wechsel an der Spitze im Mobilfunk-Netztest 2019.

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Seit wir unseren großen Netztest im Jahr 2009 um Österreich und die Schweiz erweitert haben, zählen die österreichischen Netzbetreiber stabil zur Spitzengruppe im Drei-Länder-Vergleich. Immer wieder kommt es dabei zu einem Schlagabtausch auf sehr hohem Niveau. Erfreulich für österreichische M...
Seit wir unseren großen Netztest im Jahr 2009 um Österreich und die Schweiz erweitert haben, zählen die österreichischen Netzbetreiber stabil zur Spitzengruppe im Drei-Länder-Vergleich. Immer wieder kommt es dabei zu einem Schlagabtausch auf sehr hohem Niveau.
Erfreulich für österreichische Mobilfunkkunden: Sie können gleich zwischen drei starken Anbietern auswählen – und das zu deutlich günstigeren Tarifen als im benachbarten Deutschland. Nur hohe Roamingkosten im Nicht-EU-Nachbarland Schweiz bereiten österreichischen Smartphone-Nutzern regelmäßig Verdruss.
Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass solche Extra-Einnahmen den österreichischen Netzbetreibern den kontinuierlichen Ausbau ihrer Infrastruktur ermöglichen. Und dass es vor allem dem Sieger unseres Netztests in der Alpenrepublik gelungen ist, sich gegenüber dem Vorjahr deutlich zu verbessern.
Sprachverbindungen
Nachdem im Sommer 2018 auch Hutchison/Drei als letzter österreichischer Anbieter VoLTE eingeführt hat, steht dieser moderne 4G-Telefoniemodus nun in allen österreichischen Netzen zur Verfügung. Im Vorjahr war es noch allein A1, die ihren Kunden die VoLTE-Technik anbot. Die Einführung zeigt sich in den Messwerten deutlich – T-Mobile und Drei schließen bei Rufaufbauzeiten und Sprachqualität zu den hohen Werten von A1 auf, T-Mobile verbindet Gespräche nun am schnellsten. Mit Ausnahme der Walktests in den Großstädten rangiert Drei mit deutlichem Abstand hinter seinen beiden stärkeren Kontrahenten. Die in Kleinstädten und auf den Verbindungsstraßen ermittelten Werte fallen um einiges hinter die der Großstädte zurück.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich T-Mobile in der Sprachdisziplin am deutlichsten verbessert, aber auch A1 und Drei konnten in diesem Bereich etwas zulegen.
Datenverbindungen
Auch die Ergebnisse der Datenmessungen liegen auf erfreulich hohem Niveau – und zudem recht eng beieinander. In den Drivetests und Walktests in Großstädten zeigen alle drei österreichischen Netzbetreiber sehr hohe Leistungen. Überraschenderweise gilt dies aber auch für die Kleinstädte und Verbindungsstraßen.
Die Erfolgsquoten beim Abruf von Webseiten liegen bei allen Kandidaten auf hohem Niveau. A1 und T-Mobile nehmen sich hier kaum etwas, während Drei in dieser Kategorie leicht zurückfällt. Bei den ermittelten Download-Datenraten hat A1 des Öfteren die Nase vorn, häufiger gefolgt von Drei. T-Mobile kontert dagegen mit etwas schnelleren Uploads. Beim Abspielen von Youtube-Videos liegen alle drei auf ähnlichem, hohem Niveau.
Insgesamt weisen die erreichten Punktzahlen jedoch in allen untersuchten Regionen immer dieselbe Rangfolge aus: Auf Platz 1 liegt T-Mobile Austria, auf Platz 2 A1 Telekom und auf Platz 3 Hutchison/Drei. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich T-Mobile bei den Daten leicht verbessert, A1 zeigt insgesamt dieselbe Leistung wie im letzten Jahr und Drei hat sich leicht verschlechtert.
Mobilfunk in der Bahn
Im Vergleich zum großen nördlichen Nachbarn bieten die österreichischen Netzbetreiber auch in der Bahn immer noch ansehnliche Leistungen. Im Vergleich zum Vorjahr gelingt es allerdings nur T-Mobile, sich in den Bahntests zu verbessern – und auch dies nur beim gesprochenen Wort. A1 und Drei fallen beim Telefonieren im Zug etwas zurück, wobei Marktführer A1 in der Sprachdisziplin dennoch die höchste Punktzahl vor seinen beiden Mitbewerbern erzielt.
Bei der Internetnutzung im Zug sind die ermittelten Einbußen sogar noch deutlicher. Hier kann nur T-Mobile sein Vorjahresergebnis knapp halten, während A1 und Drei deutlich zurückfallen. Ein möglicher Erklärungsansatz: Der für die Bahnkunden an sich vorteilhafte Ausbau der WLAN-Versorgung in den Zügen führt zu einer stärkeren Belastung der als Backbone dienenden Mobilfunknetze. Zudem wirken sich unsere leicht verschärften Testanforderungen aus.
So zeigen die österreichischen Anbieter in der Bahn zwar insgesamt Raum für Verbesserungen. Im Vergleich zu Deutschland dürften österreichische Bahnkunden aber immer noch zufrieden sein.