Vergleich
Nexus 6 vs. Nexus 5
Das Nexus 6 löst in Kürze das Nexus 5 als Top-Smartphone im Google-Sortiment ab. Lohnt es sich, den Vorgänger durch das Nexus 6 zu ersetzen? Oder bleibt das Nexus 5 aufgrund des kompakteren Formats und des günstigeren Preises die bessere Wahl. Der Vergleich von Nexus 6 und Nexus 5 gibt Aufschluss.

Wird der Release des Nexus 6 die gleiche Hängepartie, die wir im letzten Jahr zum Start des Nexus 5 erlebt haben? Da waren die Geräte rar gesät, die Wartezeiten teilweise sehr lang. Es deutet einiges darauf hin. Denn als Google jetzt Ende Oktober in den USA die Vorbestellungen für den Nachfolger Nexus 6 startete, war nur wenige Stunden später damit schon wieder Schluss. Und wem es gelang, eine Bestellung zu platzieren, braucht trotzdem reichlich Geduld. Am 21. November sollen die vorbestellten Nexus-6-Modelle ausgeliefert werden. Wann der Spaß in Deutschland beginnt, ist noch offen.
Allein deshalb stellt sich die Frage: Lohnt sich die Warterei überhaupt? Das können wir letztlich erst mit einem ausführlichen Test des Nexus 6 sicher sagen. Vergleicht man allerdings die technischen Daten mit denen des Vorgängers Nexus 5 (Test), lassen sich schon erste Schlüsse ziehen:
1. In allen Belangen aufgemotzt
Google, oder besser: Motorola hat das Nexus 6 im Vergleich zum Vorgänger praktisch in allen Aspekten aufgemotzt. Das Nexus 6 hat ein größeres, ein brillanteres Display, den stärkeren Prozessor, mehr Speicher, die aufwändigeren Kameras. Wie erwähnt: Das Nexus 6 baut Motorola, das Nexus 5 kommt von LG.

2. Ergänzung, kein Ersatz
Das Nexus 6 ist kein Ersatz für das Nexus 5. Denn mit seinem 6-Zoll-Display ist es vermutlich vielen zu groß und letztlich nur bedingt massentauglich. Es taugt stattdessen als gute Ergänzung in Googles Hardware-Portfolio im Play Store und rundet das Angebot an Nexus-Smartphones ab. So wird es dann von 349 Euro (Nexus 5 mit 16 GB) bis 699 Euro (Nexus 6 mit 64 GB) für fast jeden Geldbeutel das passende Nexus-Phone geben.
3. Der Vorgänger tut's noch
Als Hightech-Smartphone geht das Nexus 5 zwar nicht mehr durch, das zeigt der direkte Vergleich mit dem Nexus 6. Doch die Ausstattung ist für ein Smartphone, das bereits ein Jahr auf dem Buckel hat, mehr als passabel. Lediglich in Sachen Kamera ist die Konkurrenz meist besser. Und der nicht erweiterbare Speicher könnte bei der 16-GB-Version doch schnell knapp werden. Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, braucht nicht unbedingt ein Nexus 6. Denn dank des schnellen Updates auf Android 5 wird das Nexus 5 in Sachen Software dann auf dem gleichen Stand wie der Nachfolger sein.
Fazit: Gute Ergänzung
Wer unbedingt das neue Nexus 6 will, wird zugreifen und kann das wohl auch getrost tun. Besitzern eines Nexus 5, die sich fragen, ob ein Update aufs Nexus 6 lohnt, sei gesagt: Wer mit seinem aktuellen Gerät zufrieden ist, kann durchaus noch warten. Und wem sein Nexus 4 (Test) doch etwas veraltet erscheint, der hat die Wahl zwischen ganz viel Display bei einem allerdings recht großen Smartphone und einer etwas kompakteren und deutlich günstigeren Alternative, die allerdings technisch nicht ganz auf dem aktuellen Stand ist.
Mit den jeweils zwei Modellen von Nexus 5 und Nexus 6 hätte Google ein ähnliches Portfolio wie Apple mit seinem iPhone 6 (Test) und dem iPhone 6 Plus (Test). Nur eben etwas günstiger, nicht ganz so edel und auf Android-Basis.
Ähnliches gilt übrigens auch für die Tablets: Das Nexus 9, das von HTC kommt, ergänzt das von Asus gebaute 7-Zoll-Tablet Nexus 7 (Test).