DSL- und Kabelanschlüsse im Vergleich
Die Breitband-Anbieter im Test
Schnelles Internet - das will Politik und Volk gleichermaßen. Damit Sie wissen, bei wem Sie in puncto Breitband am meisten profitieren, hat connect die größten DSL- und Kabelbetreiber verglichen.

Den Wandel zur digitalen Gesellschaft hat sich die schwarz-rote Regierung auf die Fahne geschrieben, Voraussetzung ist der schnelle Breitbandausbau. So haben Wirtschaftsminister Gabriel, Innenminister de Maiziere sowie Verkehrsminister Dobrindt mit der "Digitalen Agenda" einen Masterplan verfasst, der unter anderem flächendeckende 50 MBit/s bis 2018 verspricht. Dabei setzen die Politiker nach wie vor auf die Industrie, die den Kraftakt zum größten Teil wohl allein finanzieren muss. Nur da, "wo sich ein wirtschaftlicher Ausbau nicht lohnt", will der Staat einspringen. Bleibt abzuwarten, ob die Rechnung so aufgeht. Wir haben bis dahin zehn Anbieter in puncto Vertragskonditionen, Extras und Tarife verglichen.
1&1 IM CHECK: 4 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 4 Sterne
- Tarife: 4 Sterne
1&1: Schnelle, günstige DSL-Zugänge mit vielen Extras
Die Montabaurer etablieren sich zunehmend im Mobilfunk, lassen aber ihr Kerngeschäft nicht außer Acht: Neben der Telekom kann nur 1&1 nennenswerte Zuwächse im DSL-Geschäft verzeichnen. Dabei bleibt 1&1 alten Tugenden treu und verkauft Internet weiter für wenig Geld: VDSL mit bis zu 50 Mbit/s gibt's schon für knapp 30 Euro pro Monat. Inklusive: jede Menge Speicher für Mails, Musik und Fotos, eine kostenlose .de-Domain sowie Web-DAV- und FTP-Zugang für Datentransfers.
CONGSTAR im Check: 3 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 4 Sterne
- Features: 1 Stern
- Tarife: 3 Sterne
Congstar: Viele Breitbandtechniken, aber kaum Zugaben
Die Telekom-Marke macht die Mutter mit Erfolgen im Mobilfunk glücklich. Den Festnetzbereich wollen die Kölner vorantreiben und setzen auf Partnerschaften: Bundesweit nutzt der Discounter das Telekom-Netz und bietet DSL mit 16 und 50 Mbit/s. Dank der Kooperation mit Citycarrier Netcologne gibt's im Raum Köln, Bonn und Aachen via Glasfaser bis zu 100 Mbit/s, in ausgewählten Wohnungsgesellschaften sogar Breitband per Kabel. Jedoch stechen weder Preise noch Extras hervor.
DEUTSCHE TELEKOM im Check: 5 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 5 Sterne
- Tarife: 4 Sterne
Deutsche Telekom: Erstklassiges Netz, opulentes Angebot
Die Telekom ist mit über 42 Prozent Marktanteil und über 12,3 Millionen Breitbandkunden die Nummer eins im Festnetzmarkt. Nach wie vor investiert der Riese viel in seine schnellen Netze und treibt auch den Glasfaserausbau voran, der bis zu 200 Mbit/s ermöglicht. In Kürze will die Telekom ihre VDSL-Anschlüsse via Vectoring auf 100 Mbit/s steigern und vermarkten. Preislich geben sich die Bonner kundennah und sind auch in puncto Extras mit IPTV und opulenter Videothek erste Sahne.
EASYBELL im Check: 4 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 1 Stern
- Tarife: 5 Sterne
Easybell: Faire, transparente Tarife ohne viel Schnickschnack
Der überregionale DSL-Betreiber wurde 2006 in Berlin gegründet und zählt über 500 000 Kunden. Das Erfolgsrezept ist nicht nur den günstigen Preisen geschuldet, sondern auch der Transparenz: Der Anbieter wirft nicht mit Aktionen und Rabatten um sich und versteckt wichtige Infos nicht in Fußnoten. Äußerst fair zeigt sich Easybell auch bei den Konditionen und offeriert seine günstigen Bundles ohne Laufzeit. Bemerkenswert: Die inkludierte Sprachflat gilt auch in die Mobilnetze.
KABEL DEUTSCHLAND im Check: 5 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 4 Sterne
- Tarife: 5 Sterne
Kabel Deutschland: Gibt Gas bei Highspeed und WLAN-Hotspots
Der größte deutsche Kabelbetreiber wurde im Herbst 2013 für 10,7 Milliarden Euro vom britischen Vodafone-Konzern geschluckt. Ein guter Deal: Schließlich kann der Betreiber mit superschnellem Breitband dienen, was der deutschen Vodafone weitgehend fehlt. Auch preislich sind die Münchner top: Ein 100-Mbit-Bundle mit Telefon- und Datenflat kostet im Schnitt nur 30 Euro. Neben Cloud-, Video-on-Demand- und Musikstreaming-Diensten gibt's 400 000 WLAN-Hotspots fürs Gratis-Surfen.
TELEFONICA DEUTSCHLAND (O2) im Check: 4 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 1 Stern
- Tarife: 5 Sterne
Telefonica O2: Faire Tarife, aber kaum Zusatzleistungen
Zusatzleistungen O2 kennt sich mit Fusionen aus: Vor vier Jahren hat der Mobilfunker Festnetzanbieter Hansenet und deren Marke Alice übernommen. Nach wie vor legen die Münchner ihren Fokus auf Mobilfunk, wollen sich aber auch nicht aus dem Festnetzgeschäft verabschieden: So hat man eine Partnerschaft mit der Telekom geschlossen und kann deren VDSL-Netz nutzen. Die Tarife sind fair: In allen DSL-Bundles gilt die Sprachflat nicht nur fürs Festnetz, sondern auch in Mobilnetze. Sonst gibt's kaum Extras.
TELE 2 im Check: 3 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 3 Sterne
- Features: 2 Sterne
- Tarife: 3 Sterne
Tele 2: Magere Offerte ohne Highspeed und Extras
Das DSL-Angebot des alternativen TK-Anbieters mit schwedischen Wurzeln, der seit einem Jahr auch als Mobilfunkanbieter unterwegs ist, ist sehr überschaubar: Interessierte können einen 16-Mbit-DSL-Anschluss mit Datenflat buchen, wahlweise mit oder ohne Sprachpauschale fürs Festnetz. Preis: ab 24,95 Euro pro Monat. Auch bei den Zusatzfeatures hebt sich der Internet-Dienstleister nicht unbedingt hervor: Nur 100 Megabyte Speicher pro Postfach sind kein Argument.
TELECOLUMBUS im Check: 4 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 3 Sterne
- Tarife: 5 Sterne
Telecolumbus: Setzt auf Highspeed und leistungsfähige Hardware
Der drittgrößte Kabelnetzbetreiber versorgt rund 1,7 Millionen Haushalte mit TV und schließt immer mehr Kunden an sein hybrides Glasfasernetz fürs schnelle Internet an. Flott ist der Berliner Betreiber allemal: Ab September offeriert Telecolumbus Highspeed mit 150 Mbit/s inklusive Daten- und Sprachflat zu einem Durchschnittspreis von 35 Euro pro Monat. Auch bei der Hardware setzt man Maßstäbe und bietet als erster Kabelanbieter eine WLAN-Box mit dem schnellen 802.11ac-Standard.
UNITYMEDIA KABEL BW im Check: 4 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 4 Sterne
- Features: 4 Sterne
- Tarife: 5 Sterne
Unitymedia & Kabel BW: Mit Hochleistungsnetz und Multimediaplattform
Auch der zweitgrößte Kabelbetreiber, der in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg agiert, wächst überproportional und zählt schon 7,1 Millionen Kunden. Die günstigen Angebote, die neben Festnetztelefonie und TV schnelles Breitband enthalten, finden immer mehr Anklang. 45 Prozent der Klientel braust mit mindestens 50 Mbit/s; maximal sind 150 Mbit/s verfügbar, noch dieses Jahr sollen es bis zu 200 Mbit/s sein. Dazu gibt's mit Horizon eine innovative Multimedia-Plattform.
VODAFONE DEUTSCHLAND im Check: 4 von 5 Sternen
- Vertragskonditionen: 5 Sterne
- Features: 4 Sterne
- Tarife: 4 Sterne
Vodafone: Schnelle Kabel- und attraktive DSL-Anschlüsse
Der Mobilfunkriese hat sich mit der Übernahme von Kabel Deutschland zum zweitstärksten Breitbandanbieter empor geschwungen: Allein Kabel Deutschland bedient 15,2 Millionen Haushalte und soll nach der Fusion weiter wachsen. Unter der neuen Submarke "Zuhause Plus" kann man Festnetz auch bei Vodafone buchen, wobei das Geschäft hauptsächlich von Kabel Deutschland abgewickelt werden soll. Nur da, wo es keine Kabelnetze gibt, will Vodafone weiter DSL verkaufen.