connect Festnetztest 2017
DSL-, Kabel- und Glasfaser-Anbieter im Vergleichstest
DSL, Kabel oder Glasfaser? Bundesweiter oder regionaler Anbieter? Welche Geschwindigkeit, welcher Tarif? Wer einen Festnetzanschluss buchen möchte, steht vor vielen Fragen. Sprachqualität, Datenraten und Stabilität sollten bei der Wahl eine entscheidende Rolle spielen. Die Fakten dazu liefert der connect-Festnetztest.

Unermüdlich haben die Testsysteme des Ismaninger Netztest-Spezialisten zafaco zwischen Mitte Mai und Mitte Juni rund um die Uhr Zigtausende Testverbindungen aufgebaut und dabei fast 1,8 Millionen Messungen durchgeführt. Diesen hohen Aufwand betreiben zafaco und connect, um belastbar beantworten zu können, wer die besten Sprach- und Datenleistungen und somit die besten Netze bietet.
In vielen Aspekten weiterentwickelte Testmethodik
Um der technischen Entwicklung Rechnung zu tragen und die Marktgegebenheiten noch besser zu berücksichtigen, entwickeln wir unsere Methodik kontinuierlich weiter. So werden viele netzinterne Testanrufe in den All-IP-Netzen schon in dem deutlich höherwertigen HD-Voice-Modus aufgebaut. Entsprechend haben wir aber auch die Schwellenwerte für Sprachqualität angehoben.
>>> Zu den Ergebnissen des Festnetztests
Die wichtigste Neuerung beim Netztest 2017 ist jedoch, dass wir die Testanschlüsse unserer Kandidaten ab sofort in drei unterschiedlichen Bandbreitenklassen messen und bewerten. Warum wir dies tun und wie wir dabei vorgehen, lesen Sie weiter unten im Detail.
Gestatten Sie uns noch einen kurzen Hinweis in eigener Sache: Unabhängig von den Messwerten für den vorliegenden Test ermitteln wir zurzeit auch, ob deutsche Internetanschlüsse schnell genug für das Streaming von 4K- (Ultra-HD-) Inhalten sind. Wer unter www.connect.de/4k-test teilnimmt, erfährt sofort, ob sein Anschluss für diese Anwendung ausreicht – und hilft uns beim Erfassen aussagekräftiger Messdaten zu dieser Frage.
Ergebnisse in der Branche hoch anerkannt
Doch zurück zu unserem Festnetztest. Seine Ergebnisse erwarten auch die Netzbetreiber jedes Jahr mit höchster Spannung – was belegt, dass unsere fundierte und kritische Methodik auch in der Branche rundum anerkannt wird.
Und auch in diesem Jahr gibt es wieder mehrere Überraschungen (nicht nur auf den Top-Positionen) sowie spannende Detailerkenntnisse.
Testfeld
Die von zafaco betriebenen Mess-Systeme berücksichtigen für den vorliegenden Test insgesamt 92 Testanschlüsse an insgesamt 45 Standorten in Deutschland. Bundesweite Anbieter nehmen dabei mit 16 Testanschlüssen teil, regionale Carrier mit vier.
Bislang testeten wir dabei nach dem „Best in Class“-Ansatz – es wurden die schnellsten Leitungen verwendet, die ein Betreiber vor Ort jeweils einrichten konnte. Zum Festnetztest 2017 entwickeln wir diesen Ansatz weiter. Denn nicht jeder Kunde kann oder will die schnellsten Leitungen seines Netzbetreibers abonnieren.
Jetzt in drei Klassen
Um uns der tatsächlichen Verteilung im Markt anzunähern und Effekte vor allem bei langsameren Anschlüssen besser beobachten zu können, haben wir zum vorliegenden Test eine Aufteilung in drei Bandbreitenklassen eingeführt.
Klasse 1 umfasst dabei alle Anschlusstypen bis einschließlich 20 Mbit/s (Downstream). In Klasse 2 sind Leitungen von 25 bis 50 Mbit/s enthalten. Und Klasse 3 enthält alle Anschlüsse mit 100 Mbit/s oder höheren Datenraten.
Realität besser abbilden
Unser Produktmix orientiert sich an der aktuellen Verteilung der Bandbreiten in Deutschland (laut dem Anbieterverband VATM und dem Statistikportal Statista) sowie an den von den Netzbetreibern angebotenen Produkten. Da die Leitungen vorab bestellt und geschaltet werden mussten, galt für die Auswahl der Stichtag 30. Dezember 2016.
Diese Auswahl kann sich der tatsächlichen Verteilung pro Anbieter allerdings nur annähern. Denn die genaue Streuung ihrer Produkte im Markt – inklusive der bestehenden Anschlüsse – kommunizieren die Netzbetreiber nicht. Zudem könnten die Testanschlüsse die Verteilung nicht hundertprozentig exakt nachbilden. Dennoch ist diese Neuerung ein wichtiger Beitrag dazu, die deutsche Festnetzrealität präziser abzubilden.
Fazit
Sehr erfreulich ist das hohe Gesamtniveau der diesjährigen Ergebnisse. Es bedeutet nicht etwa, dass wir zu nachsichtig bewerten – tatsächlich haben wir viele Anforderungen deutlich verschärft –, sondern belegt die insgesamt hohe Qualität der deutschen Festnetze. Dabei geht der Schlagabtausch zwischen 1&1 und Telekom in die nächste Runde – über den Gesamtsieg unter den bundesweiten Anbietern darf sich diesmal wieder das Team in Montabaur freuen. Der mächtige Bonner Konkurrent landet auf einem guten zweiten Platz.
Interessante Ergebnisse zeigt die von uns neu eingeführte Unterscheidung von Bandbreitenklassen: So sind die schnellsten Leitungen kein Garant für die besten Messwerte. Wer einen starken Anbieter gezielt für niedrigere Bandbreiten sucht, ist bei Unitymedia, Vodafone und auch O2/Telefónica gut aufgehoben. Beeindruckend ist der Durchmarsch von M-Net in der Regional-Liga, wobei sich die Münchner noch einmal deutlich verbessern konnten. Auch Net Cologne und EWE sind für Kunden in deren jeweiligen Versorgungsgebieten eine gute Wahl.
Tipp: Unser DSL-Vergleich findet für Sie den besten Tarif!