Vergleichstest Cinch- und Boxenkabel MIT AVt MA NF, MIT AVt LS
MIT ist die erste Firma, die in Kabel Filter einbaute. Nun sind sie zu aufwendigen Korrekturschaltungen gewachsen, die der musikalischen Harmonielehre folgen sollen. Ob dies der richtige Weg ist, klärt stereoplay exklusiv.

Schon der Name "Music Interface Technologies" deutet darauf hin, dass für MIT- Chef Bruce Brisson HiFi-Kabel nicht einfach Leiter sind, sondern komplexe Konstrukte. Deshalb beachtet er nicht nur die Leiterqualität und Isolatoren, sondern verwendet zudem Filternetzwerke, die in der neuen MA-Variante sogar harmonisch abgestimmt sein sollen.

Sowohl die Cinchstrippe AVt für 800 Euro pro Stereometer als auch dasLautsprecherkabel AVt zu 2250 Euro für 2 x 3 Meter besitzen solche Korrekturglieder.
Seit 1989, als er zum ersten Mal bei Kabeln Filter verwendete, hat Brisson an seiner These festgehalten, dass hochfrequente Strahlung als Rauschen die Musikwiedergabe deutlich verschlechtert und deshalb gefiltert werden muss. Aber im Laufe der Jahre erkannte er noch deutlich mehr Potential in diesen Korrekturen.
Brissons Credo: Von der Energie, die die Quelle abgibt, soll so viel wie möglich auch an der Last ankommen, und zwar mit derselben elektrischen Phase - ganz unabhängig davon, ob es um niedrige Ströme wie bei NF-Verbindungen geht oder wie bei Lautsprecherleitungen im Leistungbereich passiert. Deshalb misst Brisson Reflexionen, die bei Kabelverbindungen entstehen, gewaltige Bedeutung zu. Denn durch die kapazitiven und induktiven Beiwerte eines Kabels entstehen Phasendrehungen, die im Zusammenwirken mit den unterschiedlichen Ein- und Ausgangswiderständen von Quelle und Last zu dem Effekt führen, dass bei manchen Frequenzbereichen der Strom teilweise nicht zum Verbraucher fließt, sondern zurückgeworfen wird.

Laut Lehrmeinung haben solche Effekte nur im hochfrequenten Bereich jenseits der Musikwiedergabe einen starken Einfluss auf das Signal, während Brisson sich sicher ist, dass sie sogar schon bei Tonfrequenzen nicht vernachlässigbar sind.
Nun wird auch klar, warum MIT-Kabel weit mehr als bloß Leitungen mit einem Hochpassfilter darstellen. Vielmehr handelt es sich um ein Netzwerk aus mehreren Filtern, und auch der Aufbau des eigentlichen Kabels ist höchst vielschichtig.

Brisson verwendet hochreines Kupfer mit langkristalliner Struktur und baut daraus die Leiter mehradrig mit unterschiedlichen Querschnitten auf. Zudem setzt er Abschirmungen ein, die teilweise im Filterwerk münden, um die angestrebten unterschiedlichen Resonanzeigenschaften zu erzielen.
Dass eine Anpassung eigentlich die angeschlossenen Geräte berücksichtigen muss, ist in Rocklin/Kalifornien nicht unbekannt, doch bei Boxenkabeln nur schwer realisierbar. Denn die angeschlossenen Weichen differieren zu stark. So sind speziell angepasste MIT-Kabel, die die Lautsprecherweiche mit einbeziehen, Sonderprojekten wie etwa der Verkabelung des Skywalker-Kinos von George Lucas vorbehalten. Bei den NF-Leitungen hingegen lässt sich die Anpassung in drei Schritten wählen.