Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel
Testbericht

Sony Xperia Z1 im Test

Mehr zum Thema: Sony

Das Sony Xperia Z1 setzt im Test Akzente: Mit eigenen Diensten, besonderer Optik, spezieller Hardware und erstklassiger Performance ist das Z1 ein Unikat.

Autor: Athanassios Kaliudis • 7.11.2013 • ca. 6:30 Min

d53d0f12-7aca-445d-a204-08de689372cc.png
Sony Xperia Z1
© Archiv
Inhalt
  1. Sony Xperia Z1 im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Sony hat einen eigenen Stil entwickelt, die Smartphones der Japaner haben Charakter. Man erkennt sie auf den ersten Blick an ihrer geradlinigen Form, dem robusten Gehäuse und ihrem markanten Ein-/Ausschalter. Und das trifft nicht nur auf Design und Hardware zu, sondern auch auf die Software. Sony s...

475,99 €
Jetzt kaufen

Pro

  • staub- und wasserdichtes Gehäuse
  • gute Verarbeitung
  • wuchtiger 5-Zoll-Full-HD-Touchscreen
  • Prozessor mit Top-Performance
  • nahezu lückenlose Ausstattung
  • 11 GB interner Speicher
  • Speicher per Micro SD erweiterbar
  • 20,7-MP-Kamera mit Zusatz-Features
  • einfache Bedienung dank Sony UI

Contra

  • Akku fest verbaut
  • Apps nicht auslagerbar
  • schwacher Empfang bei UMTS
Smartphone gesucht? Nutzen Sie unseren Handyvergleich! Hier vergleichen.

Sony hat einen eigenen Stil entwickelt, die Smartphones der Japaner haben Charakter. Man erkennt sie auf den ersten Blick an ihrer geradlinigen Form, dem robusten Gehäuse und ihrem markanten Ein-/Ausschalter. Und das trifft nicht nur auf Design und Hardware zu, sondern auch auf die Software. Sony setzt zwar weiterhin auf Android als Basis, was aufgrund des großen App-Angebots im Google Play Store natürlich clever ist. Drumherum basteln sich die Japaner aber sehr konsequent und gut durchdacht eine eigene Welt.

Kamera- und Musikfeatures etwa bieten exklusive Inhalte, der Streamingdienst Music Unlimited erweitert das Musik- und Video-Angebot und der Playstation-Store die Spielevielfalt. Für einfache Bedienung sorgt die hauseigene Benutzeroberfläche Sony UI.

Todschickes Gehäuse

Das neue Topmodell Xperia Z1 vereint fast alle Sony-Tugenden nahezu in Perfektion. Das Gehäusedesign folgt der Formsprache des Xperia Z, ist an entscheidenden Stellen aber verbessert. Der Rahmen etwa ist aus einem Aluminium-Block gefräst, dadurch wirkt das Z1 noch edler und hochwertiger - und noch robuster als sein Vorgänger. Und weil es ebenfalls staub- und wasserfest ist, sind die Steckplätze für Speicher- und SIM-Karten sowie der Micro-USB-Anschluss hinter Schutzkappen verstaut; lediglich der Kopfhörereingang liegt frei zugänglich an der Stirnseite des Gehäuses.

iPhone 5S, S4, G2, Sony Z1, One und Lumia 1020 im Vergleich

Bei den Schutzkappen liefert Sony Präzisionsarbeit, sie fügen sich perfekt in die vorgesehenen Aussparungen und liegen plan mit den umgebenden Kanten. Auch wenn Optik immer Geschmackssache bleibt: Für uns ist das Z1 eines der elegantesten und ansprechendsten Smartphones überhaupt.

Sein Gehäuse ist leicht abgerundet, sodass das es angenehmer in der Hand liegt als das etwas sperrigere Xperia Z. Vorder- und Rückseite bestehen auch hier vollständig aus widerstandsfähigem Glas, die Verarbeitung ist tadellos. An der Gehäuseunterseite ist der Lautsprecher verbaut, er fällt vergleichsweise groß aus mit dem Vorteil, das er etwas kräftiger klingt. Neben Ein-/Ausschalter und Lautstärkewippe bietet das Z1 auch eine separate, zweistufige Kamerataste mit deutlichem Druckpunkt.

Sony Xperia Z Ultra im Test

In Sachen Handhabung fordert das große 5-Zoll-Display ein wenig Kompromissbereitschaft: Bequeme Einhandbedienung ist zwar ein dehnbarer Begriff, ohne riskanten Fingerspagat klappt's hier aber kaum. Dafür wird man mit einem schön großen, hellen und farbstarken Bildschirm entschädigt, der mit seiner Full-HD-Auflösung und den guten Kontrastwerten eine Wucht ist (siehe Messwerte rechts oben).

Sony Xperia Z1

Die Gehäuseausmaße fallen mit üppigen 145 x 75 x 9 Millimetern etwas größer aus, als man es bei einem 5-Zoll-Modell vielleicht erwartet - dadurch ist das Z1 mit 174 Gramm auch etwas schwerer als andere 5-Zöller. Als Nachteil haben wir das während der Testphase aber überhaupt nicht empfunden, im Gegenteil: Durch das etwas höhere Gewicht liegt das Z1 satt in der Hand und fühlt sich deutlich hochwertiger an als vergleichbare Modelle im leichteren Kunststoffgehäuse.

Performance auf Top-Niveau

Für die gebotene Rechenpower sorgt der leistungsstarke Vierkernprozessor Snapdragon 800 von Qualcomm. Mit einer Taktfrequenz von 2,2 Gigahertz und einem Arbeitsspeicher von 2 Gigabyte gehen gefühlte und gemessene Performance durch die Decke. Egal, ob Apps starten, zwischen aktiven Anwendungen umschalten, im Web surfen, Karten größer respektive kleiner zoomen oder aufwendige 3-D-Spiele daddeln - das Xperia Z1 ist stets flott unterwegs. Verzögerungen? Überhaupt keine. Negative Auffälligkeiten im Testbetrieb? Auch keine.

Die Rechenleistung spiegelt sich auch mit guten Werten in diversen Benchmarks wider: Im in der Android-Welt beliebten Quadrant-Benchmark zeigt das Z1 der kompletten Konkurrenz die Rücklichter, im ebenfalls beliebten Browsermark gehört es zur Topgruppe.

LG G2 im Test

Ab Werk bietet das Xperia Z1 etwas mehr als 11 Gigabyte frei verfügbaren Speicher. Das ist ordentlich und dürfte für viele Kunden ausreichen. Je nach Medien- und App-Nutzung kann es aber knapp werden: Musik, Videos, Bilder und Dokumente lassen sich zwar auf eine Micro-SD-Karte auslagern; Apps, Spiele und Onboard-Navis müssen aber im internen Speicher unterkommen.

Sonys Ökosystem

Über das in Version 4.2 installierte Android-Betriebssystem legt Sony wie gesagt seine hauseigene Benutzeroberfläche Sony UI. Dabei erfinden die Software-Designer das Rad glücklicherweise nicht neu, im Großen und Ganzen bleibt das User Interface nah am Original von Android.

Das Nutzererlebnis wird primär durch die angebotenen Zusatz-Apps und -Funktionen bereichert und erst sekundär über die Optik der Oberfläche. Damit möchte Sony den Nutzer freilich auch ans eigene Ökosystem binden - wogegen es auch überhaupt nichts einzuwenden gibt.

Sony Xperia Z1
Bildprozessor Bionz, Bildsensor Exmor RS und Sonys G-Objektiv ist mit einer Blende F2: Die Ausstattung des Z1 kann sich sehen lassen.
© Hersteller

Die Japaner machen das ziemlich clever: Über die Unlimited-Dienste stehen dem Z1 im Speziellen und beinahe allen Xperia-Modellen im Allgemeinen mehr Filme und Musik zur Verfügung als der Google Play Store standardmäßig im Programm hat. Exklusives Zubehör, Angebote und auch Gewinnspiele finden sich in den Diensten Xperia Privilege und Xperia Lounge, unter Sony Select stehen eine ganze Reihe Apps zur Auswahl, die von Sony ausgewählt und empfohlen werden. Nicht zuletzt der Playstation-Store mit seiner zum Großteil exklusiven Spieleauswahl bietet echten Benefit für Xperia-Käufer. Abgewickelt wird das Ganze über ein Benutzerkonto beim Sony Entertainment Network (Playstation-Nutzer haben ein solches Konto ohnehin).

Obendrein gibt's noch ein paar App-Zugaben wie das Foto-Tool Pixlr Express, eine Office-Suite zur Ansicht von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten, einen Dateimanager für das einfachere Verwalten der gespeicherten Inhalte, ein UKW-Radio und ein Social-Media-Tool für Facebook und Konsorten.

Gute Kamera, tolle Features

Die Kamera des Z1 schickt sich an, neue Standards zu setzen. Wenn auch nicht das Maximum, so sind 20,7 Megapixel bei einer Smartphone-Kamera doch eher ungewöhnlich. Sony setzt auf dabei auf das Trio aus Exmor RS Sensor, G-Objektiv und dem Bionz-Bildprozessor.

Nokia Lumia 1020 im Test

Der Haupt-Bildsensor Exmor RS ist laut Sony sehr lichtempfindlich und ermöglicht dadurch kürzere Verschlusszeiten sowie schärfere Bilder. Hierzu trägt auch das mit einer Blende F2 und 27 Millimetern Brennweite ausgestattete G-Objektiv bei. Der zusätzliche Bildprozessor Bionz soll das alles clever kombinieren und für besonders lebendige und detaillierte Aufnahmen sorgen.

Sony Xperia Z1
Sony erweitert das standardmäßig verfügbare Android-Spiele-Angebot um den exklusiven Playstation Store.
© Sony

Soviel zum Technik-Kauderwelsch, was am Ende des Tages zählt, ist die Fotoqualität. Mission gelungen? Durchaus. Die Fotos punkten mit schönen Farben und guter Schärfe. Bei ausreichend heller Umgebung gelingen sehr schöne und scharfe Bilder. Wer keine Profi-Ambitionen hegt, wird mit der Qualität absolut leben können.

Sony Xperia Z1: Die Kamera im Test

Das gilt im Großen und Ganzen auch für Aufnahmen in weniger gut beleuchteter Umgebung, allerdings hatte die Kamera hierbei gelegentlich Schwierigkeiten, das Motiv scharf zu stellen. Die kleine Foto-LED ist sehr hell und bringt reichlich Licht ins Dunkel, ohne dabei Wunder zu wirken. Ohne Bildrauschen geht's bei absoluter Dunkelheit freilich nicht, für Schnappschüsse in der Kneipe oder bei der After-Work-Fete reicht's aber allemal.

Sehr spannend ist die Kamera-App. Zunächst einmal ist die Benutzeroberfläche schlicht und klar strukturiert, allerdings mit sehr vielen Features und Einstellungsmöglichkeiten etwas überfrachtet. Darin liegt aber auch der Reiz der Kamera-Software. Neben der laut Sony "überlegenen Automatik", die selbstständig die optimalen Einstellungen je nach Szenario auswählt, stehen Panorama- und Serienaufnahmen zur Verfügung.

Samsung Galaxy S4 im Test

Wer sich auskennt, kann natürlich auch alle Einstellungen manuell vornehmen. Durchaus erfrischende Aufnahmen gelingen mit den unterschiedlichen Bild- und Augmented-Reality-Effekten, die sich spielend leicht in die Vorschau einblenden lassen. Außerdem bietet Sony über den Play-Store-Filter "Sony Select" die Möglichkeit, neue Funktionen per App-Download direkt in die Kamera-Software einzubinden.

Kamera UI

Dank klar strukturierter Linie und clever gestalteter Benutzeroberfläche ist das Kamera-Menü des Xperia Z1 trotz sehr vieler Einstellungsmöglichkeiten, Filter und Optionen gut zu bedienen. Wer sich einmal durch jedes Menü geklickt hat und herausgefunden hat, wo welche Funktion zu finden ist, wird gut damit klarkommen und mit der 20,7-Megapixel-Kamera viel Spaß haben.

Am einfachsten klappt's natürlich mit der "überlegenen Automatik", die sämtliche Einstellungen selbstständig an die aktuellen Umgebungsbedingungen anpasst. Wer mag, kann freilich auch selbst Weißabgleich oder ISO- und Belichtungswert vornehmen. Sehr schick: Über den "+ Apps"-Button lassen sich zusätzliche Kamera-Features nachinstallieren, etwa eine 360-Grad-Aufnahmefunktion.

Top 10 - Die zehn besten Smartphones

Eine nette Spielerei ist die Funktion "AR-Effekt", wobei AR für Augmented Reality steht. Die Kamera erfasst das Motiv und blendet in das Echtzeitbild verschiedene digitale Elemente ein, etwa Dinosaurier, Fische oder eben eine lustige Waldszene.

Sony Xperia Z1
Smartphone mit Charakter: Das Xperia Z1 kommt mit geradlinigem Design, robustem Gehäuse und markantem Ein-/Ausschalter.
© Hersteller

Labormessungen: UMTS mau, Ausdauer spitze

Das Prädikat Spitzen-Smartphone verpasst das Z1 aufgrund der vergleichsweise schwachen Empfangsleistung im für mobiles Surfen wichtigen UMTS-Netz: 17 von 30 Punkten, das ist unterdurchschnittlich. Bei GSM sieht die Welt schon wieder anders aus, hier gibt's 25 von 30 Punkten - das ist überdurchschnittlich. Ohne Wenn und Aber sehr gut sind Akustik und Akkulaufzeiten: Mit über sieben Stunden im Nutzungsmix hält das Z1 einen arbeitsintensiven Tag locker durch.

Fazit: Edles Design, schwacher UMTS-Empfang

Vom nicht ganz überzeugenden UMTS-Empfang einmal abgesehen, ist das Xperia Z1 dank gelungener Kombination aus edlem Gehäuse, schön großem Display, ausgefallener Kamera und cleverem Sony-Ökosystem eines der aktuell begehrenswertesten Smartphones auf dem Markt.

Mehr zum Thema: Sony
Mehr zum Thema
Sony Xperia Z3+ schwarz und weiß
Testbericht Sony Xperia Z3+ im Test
75,8%
Sony Experia Z1 Compact
Sony Xperia Z Ultra
Sony Xperia ZL
Testbericht Sony Xperia ZL im Test
77,0%