5G-Abdeckung weltweit: Interview mit Hakan Ekmen - umlaut
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- 5G-Abdeckung weltweit: Interview mit Hakan Ekmen - umlaut
Wir sprachen mit Hakan Ekmen, CEO Telecommunication bei umlaut, über die Erkenntnisse aus den per Crowdsourcing ermittelten 5G-Auswertungen.Herr Ekmen, hätte ein weltweites 5G-Ranking der einzelnen Netzbetreiber nicht spannende Resultate gebracht? Hakan Ekmen: Spannende Resultate vermutlich schon....

Wir sprachen mit Hakan Ekmen, CEO Telecommunication bei umlaut, über die Erkenntnisse aus den per Crowdsourcing ermittelten 5G-Auswertungen.
Herr Ekmen, hätte ein weltweites 5G-Ranking der einzelnen Netzbetreiber nicht spannende Resultate gebracht?
Hakan Ekmen: Spannende Resultate vermutlich schon. Aber wir müssen uns immer auch fragen, wie valide und fair ein solcher Vergleich ist. In verschiedenen Ländern sind sowohl die Marktbedingungen als auch die geografische Ausgangslage doch sehr unterschiedlich. Alle Netze zu vergleichen, wäre ein wenig so gewesen als ob Marathonläufer und 100-Meter-Sprinter direkt gegeneinander antreten würden.
Dennoch können europäische Anbieter von Ländern wie Südkorea auch ein Stück weit lernen, oder?
Hakan Ekmen: In einigen Punkten können wir sicherlich manches lernen, jedoch sind die Rahmenbedingungen unterschiedlich. Deutschland hat beispielsweise nur etwa halb so viele Einwohner pro Fläche wie Südkorea, ist aber den noch relativ gleichmäßig besiedelt. Das stellt deutlich andere Anforderungen an die Mobilfunkbetreiber. Um in großen Ländern einen hohen Anteil der Bevölkerung auch in der Fläche mit 5G zu versorgen, müssen sie sehr viele Mobilfunkzellen installieren beziehungsweise auf 5G erweitern.
Neu sind die Metriken zur 5G-Reichweite und zum Anteil der 5G-Verbindungen. Was steckt dahinter?
Hakan Ekmen: Das sind Neuerungen, die wir im Rahmen unseres Frameworks für 2021 realisiert haben. Diese werden auch in den kommenden Mobilfunknetztests der diesjährigen Saison einfließen. 5G spielt eine zunehmend wichtige Rolle im Mobilfunkmarkt. Da macht es einen Unterschied, ob schon über 80 Prozent der von uns erfassten Samples mit 5G-Nutzung zustande kamen oder ob dieser Wert nur im niedrigen einstelligen Bereich liegt. Beide Metriken bieten für sich und zusammengenommen aufschlussreiche Einblicke auf die tatsächliche 5G-Versorgung in einem Land und die von den Anbietern verfolgten Ausbaustrategien.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen 5G Non-Standalone und 5G Standalone?
Hakan Ekmen: Das ist ein Aspekt der von den Anbietern gewählten Ausbaustrategien. Mit 5G Non-Standalone ließ sich schneller eine höhere Verbreitung erreichen. Wenn es dann allerdings um hohe Leistungsanforderungen wie insbesondere die Latenzen geht, bringt eine eigenständige 5G-Infrastruktur, also 5G Standalone, klare Vorteile.
Das zeigt sich in unseren Analysen der Latenzen, vor allem in der anspruchsvolleren Gaming-Kategorie. Darüberhinaus ist 5G Standalone eine wichtige Voraussetzung für künftige 5G-Anwendungen, die zum Beispiel hohe Zuverlässigkeiten voraussetzen. Daher ist es sehr begrüßenswert, dass die Anbieter zunehmend auf diese Variante beim 5G-Ausbau setzen – auch hier bei uns in Deutschland.