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Mobilfunknetze

Smartphone und Daten

Autor: Bernd Theiss • 18.11.2011 • ca. 2:25 Min

Die Messung von Datenraten mit einem Smartphone wie dem hier genutzten Samsung Wave 2 hat Konsequenzen. So ist die Datenrate durch das eingebaute Modem auf 3,6 Mbit/s beschränkt. In Zusammenhang mit Modems und Netzen ist in diesem Artikel im Gegensatz zu Messwerten natürlich immer von der Brutt...

Die Messung von Datenraten mit einem Smartphone wie dem hier genutzten Samsung Wave 2 hat Konsequenzen. So ist die Datenrate durch das eingebaute Modem auf 3,6 Mbit/s beschränkt.

In Zusammenhang mit Modems und Netzen ist in diesem Artikel im Gegensatz zu Messwerten natürlich immer von der Bruttodatenrate die Rede. Die im Vergleich zu maximal 43,2 Mbit/s bei Dual-Carrier-HSPA+ recht niedrig angesetze Grenze führt dazu, dass bei diesen Messungen ein guter Ausbau in der Fläche zu besseren Endresultaten führt als vereinzelte Spitzenwerte.

Zumal echte 3,6 Mbit/s auf dem Smartphone für ein phantastisches Nutzererlebnis mehr als genug sind. Im normalen Einsatz gibt es neben der Modem-Bandbreite noch andere potenzielle Nadelöhre. Dazu gehören etwa die Server, mit denen kommuniziert wird, ihre Anbindung ans Netz, oder die Reserven des im Mobiltelefon verbauten Prozessors. Insgesamt lassen sich mit einem Smartphone kaum die Datenraten eines modernen PCs mit HSPA-Modem erreichen.

Die Netzbetreiber rücken zusammen

Unter diesen Bedingungen rücken die Netzbetreiber in den Städten näher zusammen, als wir es aufgrund der reinen Datenstick-Messungen der letzten Jahre gewohnt waren. So schafft selbst E-Plus eine mittlere Datenrate von in den meisten Fällen als flott empfundenen 1 Mbit/s.

O2 legt drauf und kommt auf knapp 1,2 Mbit/s, Vodafone erhöht nochmal um den gleichen Betrag. An der Spitze steht jedoch die Telekom, die im Mittel mit 1,7 Mbit/s immerhin über die Hälfte der vom Wave 2 gebotenen Maximalgeschwindigkeit erzielt.

Bei einem Drittel der Messungen gelang es der Telekom sogar, die 2-Mbit/s-Latte zu reißen - und selbst das langsamste Drittel liegt im Schnitt noch über der mittleren Datenrate von Vodafone. Beim schlechtesten Drittel der Messungen trennt sich die Spreu vom Weizen.

Vodafone schafft dabei noch rund 1 Megabit pro Sekunde, die anderen beiden Drittel liegen in einem Bereich, der etwa beim Surfen von den meisten Nutzern als schnell empfunden wird. Bei O2 liegen ein Drittel der Messungen unter 821 kbit/s, bei E-Plus sogar unter 645 kbit/s. Hier sollte sich der Smartphone-Nutzer auf Verzögerungen einstellen.

Außerhalb der Städte Telekom und Vodafone vorn

Ganz ähnlich sieht das Bild auf den Transferrouten außerhalb der Städte aus, wobei hier auch die Telekom und Vodafone die 1-Mbit/s-Marke mit 866 respektive 812 kbit/s im langsamsten Drittel merklich verpassen. In der mittleren Datenrate und im obersten Drittel kommt Vodafone dem rosa Riesen noch etwas näher, ohne ihn ganz zu erreichen.

Dieser Effekt wird bei den Breitband-Datenraten noch detailliert betrachtet. Ein Drittel der Messungen unter 215 kbit/s lassen beim Einsatz des E-Plus-Netzes etwa für Online-Navigationsdienste Schlimmes befürchten. O2 reiht sich zwischen E-Plus und Vodafone ein, die Tendenz geht in Richtung besserer Werte. 

Fazit

Die Smartphone-Messungen ergeben ein klares Bild: Die Telekom entscheidet alle Einzeldisziplinen für sich, dicht gefolgt von Vodafone und auf Platz 3 O2. E-Plus landet in allen Disziplinen auf Platz 4.

Doch im Vergleich zum Vorjahr zeigen die Daten, dass E-Plus in der breitflächigen Verfügbarkeit in der Stadt deutlich zugelegt hat. Bei gleichbleibendem Investitionsniveau könnten die Grünen 2012 die momentanen Kräfteverhältnisse ins Wanken bringen, das hat CEO Thorsten Dirks vor einem Jahr schließlich versprochen.

Dazu müsste auch im außerstädtischen Ausbau ein Schub erfolgen, hier sind E-Plus und O2 noch keine Alternative zu Telekom und Vodafone.