Deutschland im Netztest
Ein Handyvertrag kostet locker 500 Euro. Dumm, wenn man dann oft im Funkloch sitzt. Connect hat die Qualität der GSM-Netze getestet.
"Hallo? Hörst Du mich? Bist Du noch dran?" Kurz nach den Verzweiflungsrufen kommt meist der genervte Blick aufs Display, dem der ärgerliche Kommentar "Schon wieder ein Funkloch!" folgt. Wenn Ihnen das häufiger passiert, haben Sie Ihren Vertrag im falschen Mobilfunknetz. Denn zwischen T-Mobile,...
"Hallo? Hörst Du mich? Bist Du noch dran?" Kurz nach den Verzweiflungsrufen kommt meist der genervte Blick aufs Display, dem der ärgerliche Kommentar "Schon wieder ein Funkloch!" folgt. Wenn Ihnen das häufiger passiert, haben Sie Ihren Vertrag im falschen Mobilfunknetz.
Denn zwischen T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 gibt's immer noch große Unterschiede, was Netzabdeckung, Sprachqualität oder Datenübertragungsraten angeht. Wohlgemerkt, wir reden hier vom bewährten GSM-System, das seit Anfang der 90er Jahre in Betrieb ist. Zwar gibt's mittlerweile den Nachfolgestandard UMTS, der mit wesentlich höheren Datenraten aufwartet, ansonsten dem Kunden aber keinerlei Vorteile bringt.
Das ist auch der Grund, warum UMTS den Weg in den Massenmarkt immer noch nicht geschafft hat. Zwar beherrschen immer mehr neue Handys UMTS. Das Interesse an der Technik und den teuren Datendiensten ist aber noch gering. Und so funkt der Großteil der Millionen von Handys, die in deutsche Mobilnetze eingebucht sind, immer noch in den GSM-Netzen.Und die werden immer mehr frequentiert.
Denn erstens wird heutzutage durch gesunkene Gesprächspreise wesentlich mehr telefoniert und zweitens gibt's keinen Netzbetreiber mehr, der sein Netz nicht für einen Billiganbieter geöffnet hätte. GSM ist also lebendiger denn je. Messfahrten auf Asphalt und Schiene Aus diesem Grund konzentriert sich der große connect-Netztest 2006 ausschließlich auf GSM. Partner waren wie in den vergangenen Jahren die Mobilfunkmessexperten der Aachener Firma P3 Solutions, die für sämtliche deutschen und viele weltweit operierende Netzbetreiber Benchmark- und Operabilitätstests durchführt.

War P3 Solutions im Auftrag von connect bislang mit dem Messbus in erster Linie durch Städte getourt, geht der Netztest 2006 viel weiter: Neben Fahrten durch Großstädte führte die Route auch über einsame Landstraßen, mehr oder weniger frequentierte Bundesstraßen und Autobahnen.
Und weil vor allem Geschäftskunden häufig auf der Schiene reisen, ließen die Tester ihren Bus mehrere Tage stehen, packten ihr Hightech-Equipment ein und nahmen in Zügen der Deutschen Bahn Platz. Hier sind die Herausforderungen ganz andere: Während den Netzen in Großstädten viele Kunden und damit Überlasten zu schaffen machen, preschen ICE-Züge mit Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h durch Landstriche, in denen zwar der Erholungsfaktor groß ist, ein Mobilfunkmast sich aber für die Betreiber aus wirtschaftlichen Gründen oft nicht lohnt. Natürlich ist dieser Test eine Stichprobe.
Dass Sie an einzelnen Orten andere Erfahrungen machen können, liegt in der Natur der Sache. Wenn Sie sich also für ein Netz entscheiden, sollten Sie im Vorfeld die Empfangsverhältnisse an den Plätzen prüfen, an denen Sie sich oft aufhalten. Ein Bild des großen Ganzen zeichnet der connect-Test, der einen wichtigen Anhaltspunkt über den Ausbaustand und die Qualität der Betreiber gibt.