Strahlenbelastung in der öffentlichen Wahrnehmung
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Sicher ist: Das tägliche Bad in elektromagnetischen Wellen kann außer einem Eremiten auf einer einsamen Alm niemand vermeiden - und selbst der sieht sich einem Strahlencocktail aus Satellitensignalen und vor allem Wellen natürlicher Herkunft ausgesetzt. Was einmal mehr verdeutlicht: Es ...
Sicher ist: Das tägliche Bad in elektromagnetischen Wellen kann außer einem Eremiten auf einer einsamen Alm niemand vermeiden - und selbst der sieht sich einem Strahlencocktail aus Satellitensignalen und vor allem Wellen natürlicher Herkunft ausgesetzt. Was einmal mehr verdeutlicht: Es ist nicht möglich, im Alltag die persönliche Strahlenexposition durch unterschiedlichste Quellen in der Umwelt zu kontrollieren.
Das Handy belastet mehr als der Sender

Nach den gesetzlichen Grenzwerten beurteilt ist die Belastung generell nicht zu hoch. Umso heftiger die Reaktionen, wenn der lange Arm der Mobilfunkbranche nach dem Dach des Nachbarhauses greift: Dann ist Gegenwehr angesagt. Genau hier tut sich eine Kluft auf: So groß die Diskussion und das Bewusstsein um die nicht beeinflussbaren Strahlenquellen in unserer Umwelt, so gering fällt bei vielen Zeitgenossen die Bereitschaft aus, den eigenen Umgang mit den kleinen technischen Helfern des Alltags zu überdenken.
Dabei steht aufgrund physikalischer Gesetze fest: Die Intensität der Belastung mit elektromagnetischen Wellen ist keine anonyme, vom Einzelnen nicht beeinflussbare Größe. Der Grund: Mit der Annäherung an eine Quelle elektromagnetischer Felder steigt deren Stärke bei der Halbierung der Entfernung um das doppelte. Wenn Sie also besondere Vorsicht walten lassen möchten, dann ist das Handy am eigenen Kopf und in der Hosentasche Ihr Thema - und nicht die Basisstation, die in ein paar Dutzend Metern Entfernung auf Nachbars Hausdach thront.
Angst vor Sendern
Umso erschreckender ist die tendenzielle Fehleinschätzung in der Bevölkerungsmehrheit. Zutage gefördert wird diese durch regelmäßige repräsentative Umfragen, die das Bonner infas-Instituts für das Bundesamt für Strahlenschutz durchführt. Titel: "Ermittlung der Befürchtungen und Ängste der breiten Öffentlichkeit hinsichtlich möglicher Gefahren der hochfrequenten elektromagnetischen Felder des Mobilfunks."
Auf mehr als 50 Seiten legt das Institut unter anderem dar, dass der Durchschnittsdeutsche vor allem Mobilfunk-Basisstationen ein Gefahrenpotenzial zuschreibt. 29 Prozent der Befragten machen sich über solche Sendeanlagen ziemliche oder starke Sorgen. Ungleich geringer fällt der Grad der Besorgnis dagegen in puncto Handy-Nutzung aus: Nur 20 Prozent sind hier ähnlich besorgt. Der Gebrauch von schnurlosen Festnetztelefonen bildet mit 14 Prozent den Schluss der Besorgnistabelle, und zwar knapp hinter den Radio- und Fernsehsendern, die bei 15 Prozent liegen. Nichts mit Mobilfunk zu tun haben übrigens die Top 5: Luftverschmutzung (62 Prozent), Verzehr von Fleisch unbekannter Herkunft (55 Prozent), gentechnisch veränderte Lebensmittel (54), UV-Strahlung (48) und Nebenwirkungen von Medikamenten (43).