So testet connect Smartphones - neues Testverfahren
Bessere Kameras und Displays, mehr Speicher und schnellere Mobilfunkstandards kennzeichnen die neueste Smartphone-Generation. connect wird dem Fortschritt durch ein erneuertes Testverfahren gerecht, das noch präziser die Spreu vom Weizen trennt.

- So testet connect Smartphones - neues Testverfahren
- So testet connect Ausdauer bei Smartphones
- So testet connect Smartphone-Kameras
Die DIN 66052 definiert einen Warentest als „ ... die Prüfung und Bewertung der für die Gebrauchstauglichkeit von Waren maßgebenden Eigenschaften ...“. Darüber hinaus wird „ ... die Vergleichbarkeit ... dadurch gewährleistet, dass die Waren in allen Punkten gleich behandelt werden, die di...
Die DIN 66052 definiert einen Warentest als „ ... die Prüfung und Bewertung der für die Gebrauchstauglichkeit von Waren maßgebenden Eigenschaften ...“. Darüber hinaus wird „ ... die Vergleichbarkeit ... dadurch gewährleistet, dass die Waren in allen Punkten gleich behandelt werden, die die Untersuchungsergebnisse beeinflussen können“. Wer sich dieser Definition anschließt, weiß, dass kein Test dabei herauskommt, wenn ein Redakteur oder Blogger auf einer Presseveranstaltung einige Zeit oder womöglich auch an einigen Tagen zu Hause respektive im Büro mit einem Smartphone spielen durfte. Denn wie lassen sich für den Gebrauch maßgebliche Eigenschaften unter teils völlig unterschiedlichen Bedingungen eindeutig bestimmen?
connect-Leser wissen es: Durch bis ins Detail spezifizierte Testverfahren und aufwendiges Messen. Letzteres setzt eine mehrere Millionen Euro teure Ausrüstung voraus, wie sie unser verlagseigenes Messlabor „Testlab“ nutzt. Hinzu kommt eine für den Warentest programmierte Datenbank, in der alle zu testenden Features, Bewertungsverfahren und Smartphone-Testdaten hinterlegt sind. Unsere Produktdatenbank spuckt zudem auf Knopfdruck fertige Ergebnistabellen aus, die für alle Smartphones nach gleichen Vorgaben Resultate liefert, ungeachtet der persönlichen Vorlieben eines Redakteurs, Testingenieurs oder Verlagsleiters.
Doch selbst damit kann man sich nicht zurücklehnen, schließlich ändern sich die für den Gebrauch maßgebenden Eigenschaften über die Jahre. Um also den durch verbesserte Smartphones steigenden Ansprüchen der Nutzer gerecht zu werden, ist von Zeit zu Zeit eine Anpassung des Testverfahrens nötig, wie wir sie jetzt in der jüngsten Testreform vorgenommen haben.
Einblick ins Testlab
Ausdauer
Bei der Bestimmung der Ausdauer etwa spielen Bilder und insbesondere Videos heute eine deutlich größere Rolle als vormals. Das hat auch unsere connect-Mess-App-Analyse (Netzwetter) zum Smartphone-Gebrauch im letzten Jahr gezeigt. Ob Youtube, Facebook, Netflix oder andere – von überall kommen Filme auf das Smartphone. Das schlägt sich im connect-Test nun in einem deutlich anspruchsvolleren Ausdauer-Mess-Parcours nieder.
Der belastet das Smartphone natürlich auch mit anderen Aufgaben und beinhaltet zudem einen höheren Anteil an Dateitransfers. Auch hier hat sich in den letzten Jahren viel getan, wie die Netzbetreiber leidvoll bestätigen können. Die härteren Anforderungen schlagen sich in etwa 25 Prozent niedrigeren Ausdauerwerten nieder. Das Verfahren zur Bestimmung derselben finden Sie auf der nächsten Seite beschrieben.
Ausstattung
Bei der Ausstattung haben wir einige alte Zöpfe abgeschnitten. Dazu gehören Kategorien wie Messaging-Fähigkeiten, Telefonfunktionen, Personal Information Management und Ähnliches. Denn hier liegen alle heutigen Smartphones auf praktisch demselben Niveau, das zudem durch App-Installation an gehobene Ansprüche angepasst werden kann. Einige verbliebene, in unseren Augen sinnvolle Merkmale aus diesen Kategorien haben wir in der neuen Gruppe „Features“ zusammengefasst. Mehr zu testen wäre eine Fleißarbeit ohne Ertrag.
Stattdessen bekommen etwa die Kamera und der Audioplayer einen deutlich größeren Stellenwert eingeräumt. Denn was die besten Smartphones als Kompaktkamera oder MP3-Player leisten, stellt mittlerweile die meisten Stand-alone-Geräte in den Schatten. Hier lohnt es sich, mehr Punkte zu vergeben, die ambitionierten Motivjägern und Musikgenießern die Auswahl des richtigen Smartphones erleichtern.

Beim Audioplayer kommt dazu der Kopfhörerausgang auf den Prüfstand des Testlabs. Ist der Frequenzgang linealgerade ohne tiefe oder hohe Töne zu bevorzugen oder zu benachteiligen und zeigt der Prüfling einen möglichst geringen Klirrfaktor und einen hohen Rauschabstand, so kann er unter „Audioplayer“ in der Ausstattung punkten. Darüber hinaus ist eine Menge Detailarbeit in die Ausstattungstabelle und -bewertung geflossen, die Ihnen die Orientierung erleichtert.
Display
Beim Display stehen weiterhin die maximale Helligkeit und der Kontrast auf dem Laborprogramm. Die Bildschirme von Topgeräten müssen in aufwendigen Messungen zudem die Winkelabhängigkeit des Kontrasts sowie den Kontrast in extremem Sonnenlicht preisgeben. In die Bewertung gehen diese Daten aber nicht ein.
Handhabung
Fast nur kosmetische Änderungen haben wir bei der „Handhabung“ vorgenommen. Denn was ein handliches Smartphone ist und was ein gut bedienbares auszeichnet, das hat sich in den letzten Jahren nicht geändert. Bewertet wird nun aber auch, welcher IP-Schutzklasse ein Smartphone angehört – als Maß der Schmutz- und Wasserdichtheit.
Funk
Bei den Funkmessungen ist prinzipiell alles gleich geblieben. Doch bei der Bewertung berücksichtigen wir den signifikant gestiegenen LTE-Anteil nun auch deutlich höher. Smartphones, die beim Mobilfunk der 4. Generation besonders gut sind, holen also mehr Punkte als solche, die bei GSM und UMTS ihre Stärke haben.

Telefonie
Dass gute Sprachqualität sehr wichtig ist, weiß jeder, der schon einmal unter ungünstigen Bedingungen telefoniert hat. Neben den klassischen Audio-Parametern wie Frequenzgang, Verzerrungen und Rauschabstand bewerten wir in dieser Disziplin ab sofort die Messungen der Sprachverständlichkeit (Mean Opinion Score nach TOSQA) beim Senden und Empfangen höher.
Beim Senden spielt die Unterdrückung von Nebengeräuschen, etwa von Fahrzeuglärm, eine wichtigere Rolle für die Sprachverständlichkeit, die wir nach 3QUEST messen und bewerten.
Gesamturteil
Geblieben ist es selbstverständlich dabei, dass alle relevanten Messgrößen in der connect-Produktdatenbank landen. Tausende Messwerte, zum Teil in Diagrammform, und über hundert durch die Redakteure erfasste Produkteigenschaften bilden die Basis, auf der die Datenbank mit fest programmierten Formeln unbestechlich und für alle Smartphones gleich das Endergebnis errechnet. Dank dieser Datenbank können wir die reformierten Kriterien auch auf die bereits getesteten Modelle anwenden und diese ebenfalls nach den härteren Maßstäben bewerten – was sich nicht zuletzt durch Verschiebungen in der Bestenliste manifestiert.
Das Resultat sind echte Warentests die Ihnen einen objektiven Vergleich von verschiedenen Modellen ermöglichen.