Testbericht
15" Apple MacBook Pro 2,53 GHz
Mitte Oktober war es wieder soweit: Apple präsentierte die neue MacBook-Linie. Die beiden neuen Notebooks stecken in einem einzigartigen Aluminium-Gehäuse, das aus einem Stück gefertigt wird. Können die Schmuckstücke die anspruchsvolle Klientel aber auch inhaltlich zufriedenstellen? Das größere der beiden - das 15" Apple MacBook Pro 2,53 GHz - ist exzellent.
- 15" Apple MacBook Pro 2,53 GHz
- Die neuen Apple MacBooks
- Datenblatt

An den äußeren Enden unverändert (das bisherige Einstiegsmodell bleibt mit 950 Euro im Programm, ebenso das mindestens 2500 Euro teure MacBook Pro mit 17-Zoll-Bildschirm), wurden die neuen Geräte von Grund auf neu entwickelt.

Highlight ist das "Unibody" genannte Aluminium- Gehäuse, das aufwendig aus einem einzigen Werkstück herausgefräst wird und so eine extrem hohe Stabilität bei geringem Gewicht erreichen soll.
Die neuen MacBooks bestehen also nicht mehr wie sonst üblich aus einem Rahmen, in den die Komponenten eingebaut sind und der anschließend mit mehreren Plastik- oder Metallteilen verschlossen wird, sondern das gesamte Gehäuse mitsamt Tastaturfläche, den Rändern und Montage-Ausschnitten ist ein einziges Stück Alu, in das die Komponenten von unten eingebaut und mit einem Deckel verschlossen werden.
Tatsächlich sucht die Verarbeitungsqualität derzeit ihresgleichen. Allein die Kanten, die Aussparungen der Schnittstellen und die Ausschnitte für Tastatur sowie Trackpad sind beeindruckend gleichmäßig und in dieser Form derzeit nirgendwo sonst zu bekommen.
Faszinierend auch die mikrofeinen Laserbohrungen für das Mikrofon und die Akku- Status-Anzeige, in die gerade mal ein Haar passen dürfte. Nebenbei ist der ganze Prozess auch noch sehr umweltfreundlich.
Umstritten: die Displays

So weit, so gut. Beim Aufklappen fallen zunächst zwei Dinge auf: Das riesenhafte Touchpad und die glänzenden Displays. An Letzteren scheiden sich die Geister. Vor allem im professionellen Bereich lehnen viele Menschen Glossy-Displays ab, da diese stark spiegeln und so vor allem draußen nicht ohne Kompromisse verwendbar sind - auch die Farbwiedergabe ist nur begrenzt neutral.
Dafür ist die Darstellung durch den hohen möglichen Kontrast sehr spektakulär, was vor allem beim Betrachten von Filmen und Fotos ein Augenschmaus ist - beim exzellenten MacBook Pro mit 15-Zoll-Bildschirm noch mehr als beim kleineren MacBook mit 13 Zoll (zum Testbericht mit Testdaten), das ein einfacheres Panel verbaut hat und nicht ganz so knackig erscheint.
Gummileiste und Gestensteuerung
Nettes Detail: Rund um das Display ist eine dünne Gummileiste eingelassen, die bei geschlossenem Display verhindert, dass Staub in die Tastatur eindringt - solche durchdachten Details sind es, die Apple immer wieder auszeichnen.

Kaum Diskussionen dürfte es auch um das neue Trackpad geben, das keine abgesetzten Tasten mehr besitzt, sondern selbst als Ganzes wie eine Taste betätigt werden kann. Der Clou ist, dass es Multi-Touch-fähig ist und man den Rechner per Gesten steuern kann: Mit zwei Fingern kann man scrollen, Bilder drehen und das Optionsmenü aufrufen, mit drei Fingern vor- und zurückspringen und mit vier Fingern zwischen den einzelnen Programmen umschalten.
Das klappt nach kurzer Übung so gut, dass sich der Autor für seinen stationären Rechner eine Tastatur mit integriertem Multi-Touch-Trackpad anstatt dem Ziffernblock wünscht - und dafür seine Maus aufs Altenteil schicken würde. Bitte bauen, Apple! Freilich klappen die meisten Fingerübungen nur unter Mac OS, nicht unter Windows.
Beeindruckende Benchmarks
Das MacBook Pro mit 15-Zoll-Monitor ist mit 2,53 Gigahertz schnellem Core-2-Duo-Prozessor, 4 Gigabyte RAM und einem zusätzlichen Geforce-9600-GT-Grafikchipausgerüstet. Es ist für stattliche 2250 Euro zu haben.
Bei der Ausstattung kann es sich indes nicht gerade mit Ruhm bekleckern, vor allem bei den Schnittstellen. Die Benchmark-Ergebnisse sind jedoch beeindruckend: Das MacBook Pro ist eines der schnellsten Laptops, welches der Redaktion je untergekommen ist.

Beeindruckend auch, dass das MacBook Pro das Testprogramm ohne Lüfter-Attacken oder Hitzeanfälle überstanden hat. Allerdings wird es beim Spielen im oberen Gehäusebereich unter dem Display ziemlich heiß und fängt dann auch vernehmlich an, die heiße Luft aus dem Gehäuse zu blasen.
Ein anderes Bild ergibt sich bei der Akkulaufzeit, wo das MacBook Pro mit Werten von unter zwei Stunden abfällt. Hier muss man jedoch wissen, dass unter Windows zahlreiche Stromspar-Verfahren von Apple nicht zur Verfügung gestellt werden. Läuft der Rechner unter Mac OS, sind fünf Stunden Akkulaufzeit mit dem MacBook in der Praxis kein Problem.
Beim MacBook Pro kann man unter Mac OS sogar den GeForce-9600-Grafikchip deaktivieren und mit der Chipsatzgrafik arbeiten - Apple verspricht in diesem Fall ebenfalls Akkulaufzeiten von bis zu fünf Stunden. Stünde diese Umschaltung auch unter Windows zur Verfügung, könnte das MacBook Pro ohne Weiteres die Führung in der connect-Bestenliste übernehmen.
So landet es mit 400 Punkten kurz hinter der Spitzengruppe.