Samsung Galaxy Tab Pro S im Test (Tablet-Verfahren)
Mehr zum Thema: SamsungDas Galaxy Tab Pro S ist das derzeit dünnste Windows-Tablet seiner Klasse. Das Cover mit Tastatur ist inklusive.

- Samsung Galaxy Tab Pro S im Test (Tablet-Verfahren)
- Volle Leistung dank Skylake-Prozessor
Androiden stellt Samsung für fast jeden Geldbeutel her. Auf der Suche nach dem letzten Windows-Tablet der Südkoreaner mussten wir im Archiv dagegen ziemlich weit zurückgehen, um genau zu sein, um drei Jahre bis 2013. Das Ativ Tab 3 war dann auch das einzige Windows-Tablet in einem han...
Androiden stellt Samsung für fast jeden Geldbeutel her. Auf der Suche nach dem letzten Windows-Tablet der Südkoreaner mussten wir im Archiv dagegen ziemlich weit zurückgehen, um genau zu sein, um drei Jahre bis 2013. Das Ativ Tab 3 war dann auch das einzige Windows-Tablet in einem handlichen Format, gemeinsam mit dem deutlich größeren Ativ Smart PC verschwand es ziemlich schnell wieder von der Bildfläche. Und mit ihm Windows als Betriebssystem für Samsung- Tablets.
Lesetipp: Notebook-Fähigkeiten des Samsung Galaxy TabPro S im Test
Wieso plötzlich ein neuer Versuch? Was hat sich geändert? Samsung erklärt die Kehrtwende mit einem stark wachsenden Markt für 2-in-1-Tablets in Europa. Nach über vier Millionen Einheiten im vergangenen Jahr prognostiziert man einen Anstieg auf etwa 7,5 Millionen bis Ende 2016. Wenn es so kommt, war Microsoft offensichtlich erfolgreich und hat mit Windows 10 das Vertrauen der Kundschaft zurückgewonnen. Auch das von Samsung.
Super-AMOLED-Display
Das neue Windows-Tablet erforderte allerdings zunächst mal einen tiefen Griff in die Trickkiste. Denn Samsung verbaut in Smartphones und Tablets inzwischen fast standardmäßig OLED-Displays. Die bergen jedoch die Gefahr des Einbrennens, also der dauerhaften Veränderung des Bildschirms durch statische Bildbereiche, die permanent aktiv beleuchtet werden - statischen Bereichen wie der Windows-Status- A leiste. Dass sich die manuell ausblenden lässt, hilft da als Lösung wenig. Ein nachhaltiges Vorgehen erforderte einen Eingriff in den Bildaufbau in diesem Bereich und dürfte dem Galaxy TabPro S noch eine Weile lang den Status des einzigen Windows-Tablets mit OLED-Display respektive Super- AMOLED-Display bescheren.

Inklusive Tastatur
Bei der Ausstattung trägt Samsung dem Unterschied zwischen reinem Tablet und einem Two-in-one Rechnung: Das Galaxy TabPro S - auch die namentliche Trennung in Galaxy- und Ativ-Tablets ist Geschichte - bietet Samsung zu Preisen ab 999 Euro alternativlos mit einem hochwertigen Tastatur- Cover an - ohne gibt's nicht. Das 391 Gramm schwere Cover in Leder-Optik wiegt zusammen mit dem Tablet kaum mehr als ein Kilogramm - das ist für einen waschechten 12-Zöller wenig. Dabei ist der fünf Millimeter hohe Deckel des Covers, wie auf dem Bild zu sehen, nicht wirklich dick, aber tief genug für einzeln eingelassene Tasten. Die vermitteln dementsprechend ein gutes Tippgefühl. Unter der Tastatur sitzt ein Touchpad, links daneben ein zweiter NFC-Tag. Über diesen soll man das Tablet zukünftig einfach entsperren können, vorausgesetzt, man besitzt ein kompatibles Smartphone von Samsung und hat darauf die App Samsung Flow installiert. Letztere war im Testzeitraum allerdings noch nicht verfügbar.
Im Detail berücksichtigt Samsung bei der Tastatur viele Dinge, die für die produktive Arbeit wichtig sind: So schließt das vollständige Layout unter anderem die bei mobilen Tastaturen oft vermisste Taste für das Sekundärmenü ein, die dem Rechtsklick mit der Maus entspricht. Auch mit den Funktionstasten handhabt es Samsung wie bei einer normalen PC-Tastatur: Die F-Tasten reagieren programmabhängig, während zur Regulierung von Helligkeit und Lautstärke sowie weiteren Tablet-Sonderfunktionen zusätzlich die FN-Taste gedrückt werden muss - und nicht umgekehrt, wie es sich bei mobilen Tastaturen zulasten der programmgesteuerten Nutzung eingebürgert hat.
Das auch optisch hochwertige Tastatur-Cover im Lederlook haftet magnetisch an der Rückseite des Tablets, lässt sich also unkompliziert anbringen und wieder abnehmen. Der Standby wird nicht bereits mit dem Öffnen unterbrochen, sondern dadurch, dass der Tablet-Rücken im unteren Bereich angehoben wird, um es entweder in den Stand zu bringen oder für eine Freihandnutzung ganz vom Cover zu lösen.

Beim Testgerät verrutschte das an sich passgenau geschnittene Cover regelmäßig, sodass die hintere der beiden 5-Megapixel-Kameras nicht mehr mittig im für sie vorgesehenen Ausschnitt saß - ein Detail ohne funktionale Bedeutung, an dem man sich auf lange Sicht dennoch stören kann. Zum anderen vermissen wir eine Beleuchtung. Microsoft macht mit dem Type-Cover für das Surface vor, dass das auch in einem so flachen Cover möglich ist. Beide werden über Pogo-Pins mit dem Tablet verbunden und auf diese Weise auch mit Energie versorgt.
Schwache Ausdauer
Der Akku des Galaxy TabPro S stellt allerdings ein Manko dar, das ihm auch im connect-Test merklich zum Nachteil gereicht: Nach nur sechs Stunden gemischter Nutzung muss der 5200 Milliampere starke Energiespeicher des Galaxy TabPro S wieder ans Netz - oder zumindest mit einer ausreichend starken Powerbank verbunden werden. Samsung hat den Stecker in dem von Smartphones und Android-Tablets gewohnten handlichen Format geschneidert, was für Windows-Tablets bislang unüblich ist.
Verbunden wird er über ein gewöhnliches Kabel mit dem USBTyp- C-Anschluss des Tablets. Der hat prinzipiell Vor- und Nachteile: Zum einen kann man das Tablet über die USB-3.1-Schnittstelle nicht nur mit weiterem Zubehör wie Speichersticks, Maus und Drucker verbinden, sondern auch mit einem HDMI-fähigen Monitor. Dafür braucht man dann aber zumindest den entsprechenden einfachen Adapter oder, um das Tablet gleichzeitig laden zu können, die von Samsung angebotene Multiport-Variante. Ein Speicherkartenfach besitzt das Galaxy Tab- Pro S nicht. Der interne Speicher ist mit 128 Gigabyte scheinbar üppig bemessen. Netto bleiben davon aber nur knapp 84 Gigabyte; vor dem Hintergrund, dass eine Bürosoftware und ggf. weitere Programme erst noch installiert werden müssen, relativiert sich das Platzangebot schnell.