Soundbar

Harman/Kardon Citation Multibeam 1100 im Test

15.6.2022 von Klaus Laumann

Auch bei Harman/Kardon hält Dolby Atmos Einzug. Die Citation-Serie bekommt ein neues Soundbar-Flaggschiff mit schwerer Bestückung und 3D-Fähigkeiten. Elegantes Design und die bewährte Harman-Klangqualität sind wie immer inklusive. Hier unser Test.

ca. 4:00 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Harman/Kardon Citation Multibeam 1100 im Test
Das feinauflösende Display mit Touch-Funktion zählt zu den Markenzeichen der Citation-Serie.
© Harman/Kardon

Pro

  • raumfüllender Klang mit sehr gut platzierten 3D-Effekten
  • für ein Einzelsystem sehr klangstark
  • optional erweiterbar

Contra

  • hoher Standby-Verbrauch

Fazit

video-Urteil: sehr gut; video "Highlight"; video "Kauftipp"


82,0%

Als sich Dr. Sidney Harman und Bernhard Kardon im Jahr 1953 zusammentaten, um einige der ersten HiFi-Komponenten überhaupt auf den Markt zu bringen, haben sie wohl kaum geahnt, welch wechselhafte Geschichte dem frisch gegründeten Unternehmen bevorstehen sollte.

Nachdem sie einen fulminanten Start hingelegt hatten, stieg Bernhard Kardon bereits 1956 wieder aus. Sidney Harman blieb dagegen untrennbar mit dem Unternehmen verbunden und leitete es bis zu seinem 88. Geburtstag im Jahr 2006 selbst. Doch musste er es sich im Laufe sogar zweimal wieder zurückholen.

Mit dem ersten Rückkauf Ende der Sechziger gab er der aufstrebenden Firmengruppe zwar den Namen Harman International, dennoch blieb der Markenname „Harman/Kardon“, der seit jeher an seinen Kompagnon erinnert, bis heute erhalten – und das, obwohl Harman ihn 1985 sogar von einem japanischen Investor zurückkaufen musste.

Eng verbunden mit der Marke Harman/Kardon ist auch der Name „Citation“, den einige der berühmtesten Verstärker der HiFi-Geschichte trugen: Mit der Citation II stellte Harman/Kardon 1959 eine Ultrabreitband-Röhrenendstufe mit einem Übertragungsbereich von 18 bis 60.000 Hz vor.

Drei Jahre später folgte mit der Stereokombi Citation A und B einer der ersten serienreifen Transistorverstärker der Welt. Und 1980 kündigte Harman/Kardon die sagen-umwobene Endstufe Citation XX an, die in Zusammenarbeit mit dem finnischen Professor Matti Otala entwickelt worden war.

Auch im Heimkinobereich konnte man lange mit klassischen Komponenten wie AV-Receivern punkten, bis die Marke vor einigen Jahren radikal neu ausgerichtet wurde. Nachdem man mit der 2014 eingeführten Omni-Serie erste Erfahrungen auf dem Gebiet der drahtlosen Multiroom- und Mehrkanalwiedergabe gesammelt hatte, fokussiert man sich seit 2019 im Wesentlichen auf eine einzige neue Serie von drahtlosen Lifestyle-Lautsprechern, die den geschichtsträchtigen Namen „Citation“ weiterführen darf.

Ausstattung: Citation Multibeam 1100

Der jüngste Spross aus Harman Kardons Lifestyle-Serie ist die neue Citation Multibeam 1100. Sie ist die erste Soundbar aus der Serie, die Dolby Atmos beherrscht. Und wie: Der kapitale Klangriegel ist 1,25 m breit und mit insgesamt 11 Schallwandlern ausgerüstet, davon sechs ovale, 9 × 5,5 cm große Speziallautsprecher, die wegen der besonderen, an eine Rennbahn erinnernde Form auch als „Racetrack-Treiber“ bezeichnet werden.

Ein mittiger und zwei weitere, an seitlich eingelassene 25-mm-Hochtöner sorgen für eine differenzierte Richtungswiedergabe, und zwei nach oben ausgerichtete 70-mm-Vollbereichstreiber sind für die Höheneffekte zuständig. Das System kann auf satte 630 Watt Ausgangsleistung zurückgreifen, was auf eine beeindruckende Klangperformance hoffen lässt.

Harman/Kardon Citation Multibeam 1100 im Test: Röntgenblick
Ein Röntgenblick ins Innere offenbart die Bestückung. Die Hauptarbeit verrichtet ein Array aus sechs bassreflexunterstützten Racetrack- Treibern auf der Front. Zwei nach oben ausgerichtete Lautsprecher kümmern sich um die Höheneffekte.
© Harman/Kardon

Zuvorderst zeichnet sich eine Soundbar aus der Citation-Serie aber durch ihr elegantes Design und eine besondere Liebe zum Detail aus. Das Markenzeichen der Lifestyle-Lautsprecher ist die zeitlos schöne und dennoch robuste Stoffbespannung, die aus der Hand des renommierten dänischen Textilherstellers Kvadrat stammt.

Unterstrichen wird der hochwertige Auftritt durch ein feinauflösendes Farbdisplay mit berührungssensitiver Oberfläche. Das lässt die Lautsprecher besonders modern wirken und darf auch bei der Multibeam 1100 nicht fehlen.

Wie üblich im Hause Harman, ist das gesamte Bedienkonzept jedoch möglichst einfach gehalten. Vom Sofa aus kann man deshalb alle wichtigen Funktionen auch mit der Fernbedienung und den wenigen Statusleuchten auf der Front problemlos kontrollieren.

Das schicke Display auf der Oberseite, das bei Musikwiedergabe beispielsweise auch Albumcover, Titel und Interpret anzeigt, lässt sich dagegen nur ablesen und benutzen, wenn man direkt vor der Soundbar steht. Vor allem bei der Ersteinrichtung leistet es aber gute Dienste.

Connectivity: Citation Multibeam 1100 Harman/Kardon

Über WLAN oder Ethernetkabel findet die Citation Multibeam 1100 auch Anschluss an das Heimnetzwerk, was unzählige Möglichkeiten für die Musikzuspielung eröffnet. Neben Bluetooth unterstützt die Soundbar nicht nur Airplay und Chromecast, sondern auch Spotify und die Alexa-Erweiterung MRM (Multiroom Music). Das erlaubt sowohl eine hochwertige Direktübertragung von Musik auf iOS- und Android-Smartphones als auch die Einbindung in Multiroom-Systeme per Google-Home- oder Amazon-Alexa-App.

Zusätzlich lässt sich die Soundbar aber auch noch direkt mit einem Subwoofer und geeigneten Lautsprechern aus der Citation-Serie als Satelliten koppeln und so zu einem mehrteiligen Soundbarsystem ausbauen. Das ist aber nicht zwingend nötig, denn auch alleine spielt die Citation Multibeam 1100 groß auf.

Klangqualität: Citation Multibeam 1100 Harman/Kardon

Im Messlabor kam sie auf einen respektablen Maximalpegel von 96 dB und eine untere Grenzfrequenz von 52 Hz. Ohne extra Subwoofer ist das eine wirklich starke Leistung – das bassreflexunterstützte Array aus sechs Racetrack-Treibern auf der Front liefert hier eine fulminante Leistung ab. Damit kann die Soundbar auch Actionfilme mit einer adäquaten Soundkulisse untermalen.

Harman/Kardon Citation Multibeam 1100 im Test: Messlabor
(links) Klirrverhalten: Selbst weit unter 100 Hz ist die Soundbar nicht so leicht an ihre Grenzen zu bringen, der rechnerische Maximalpegel liegt bei extrem guten 96 dB. (rechts) Frequenzgang: Die Citation Multibeam 1100 ist sehr ausgewogen abgestimmt, fällt im Hochton aber früh ab. Im Bass reicht sie dagegen bis 52 Hz, und zwar ohne extra Subwoofer
© video

Druckvoll und dynamisch serviert sie Schüsse und Explosionen, behält im Getümmel aber immer den Überblick. Mit ihren vielen Treibern und der enormen Systemleistung kann sie große Belastungen schultern und meistert auch ein dichtes Klanggeschehen äußerst souverän.

Unterstützt wird der Eindruck durch die smarte Dialogoptimierung „PureVoice“, die für eine kristallklare Sprachwiedergabe sorgt und so das akustische Geschehen noch weiter sortiert.

Auch bei komplexen 3D-Kulissen gibt sich die Citation Multibeam 1100 keine Blöße. Durch die seitlich angebrachten Hochtöner und die beiden nach oben zeigenden Breitbandtreiber erzeugt sie besonders raumfüllende Klangkulissen, die sie mit sehr präzise gesetzten Effekten ergänzt.

Unterstützt wird das noch durch die automatische Einmessfunktion. Sie passt die Wiedergabe an die akustischen Gegebenheiten an und optimiert so nicht nur den Klangeindruck, sondern sorgt auch dafür, dass Surround- und Höheneffekte genauer abgebildet werden.

Fazit

Mit der Citation Multibeam 1100 ist Harman/Kardon ein großer Wurf gelungen. Sie ist die erste Soundbar aus Harman/Kardons smarter Lifestyle-Serie, die Dolby Atmos beherrscht und auch solo ein vollwertiges Heimkinosystem mit toller 3D-Performance darstellt. Wer mehr will, kann das System noch mit einen Subwoofer und passenden Satelliten erweitern.

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