Testbericht
HTC S740 Rose im Test
Schwarze Rosen gibt es nicht, doch sie sind der Traum jedes Züchters. Das spiegelt sich auch in dem Schwarz wieder, das viele dunkelrote Rosensorten wie Prince Noir, Black Jade oder Negrette im Namen tragen. Das HTC-PDA-Phone S740 hingegen trägt die Rose im Namen - und es ist schwarz.
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Das legt den Schluss nahe, dass das 449 Euro teure Gerät etwas ganz Besonderes ist. Was man ihm auf den ersten Blick freilich nicht ansieht: Das S740 ist schmal wie ein Handy, auch die Displaygröße und der typische Ziffernblock erwecken den Eindruck, dass das HTC ein ganz normales Mobiltelefon ist.

Doch in der Bauhöhe trägt es mit 18 Millimetern für ein Handy dann doch etwas zu sehr auf. Der Grund ist die Qwertz-Tastatur, die sich unter Display und Handytasten hervorschieben lässt. Dafür verzichtet das S740 als eines der wenigen auf Windows Mobile 6.1 basierenden HTC-Geräte auf einen Touchscreen.
Das S740 Rose wird also mit der Standard-Version des Betriebssystems aus Seattle ausgeliefert, die insgesamt etwas übersichtlicher als die Touchscreen-Version "Professional" ist.
Zu den Vorteilen zählen die gute Einhandbedienbarkeit und so praktische Features wie eine Profilauswahl, die mit einigen weiteren häufig benötigten Einstellungen unter dem Stichwort "Schnellbefehle" zusammengefasst ist.
Verzicht auf "TouchFlo"-Oberfläche

Für die einfachere Bedienung muss man aber auch auf einige Vorteile verzichten, etwa auf die umfassenden Suchmöglichkeiten des Touchscreen-Betriebssystems und auf die von HTC entwickelte fingerbedienbare Oberfläche "TouchFlo", die die Windows-Mobile-Bedienung erleichtert.
Wie bei HTC üblich, trägt aber auch das S740 viele Züge der von den Touch-Modellen bekannten Corporate Identity, beispielsweise die mit diamantähnlichen Facetten gestaltete Rückseite oder das auskunftsfreudige "Home"-Menü.
Unter der hübschen Haube birgt das Rose ein feines Ausstattungspaket, das nichts Wesentliches vermissen lässt. Ein Fotohandy ist es mit seiner 3,2-Megapixel-Fixed-Focus-Kamera zwar nicht, doch andere Annehmlichkeiten bietet es viele: So unterstützt das Quadband-GSM-Gerät neben UMTS mit HSDPA bis zu 7,2 Mbit/s auch WLAN und Bluetooth. Selbst ein GPS-Empfänger ist mit an Bord.
SIM-Karte: Ungewöhnlicher Platz

Wer gelegentlich Orientierung sucht, kann bei entsprechendem Datentarif das bereits installierte Google Maps nach dem Weg fragen, auch einer Aufrüstung mit einem Onboard-Navigationssystem steht nichts im Weg.
Die dazu nötige Speicherkarte - der Hauptspeicher bietet 235 Megabyte verfügbaren Platz - findet wie die SIM-Karte unter einer speziellen Klappe hinter dem Display Platz, was eine ungewöhnlich Lösung ist.
Die Halterungen wirken nicht ganz so solide wie der Rest des Geräts, werden im Normalfall aber auch nicht allzu häufig betätigt. Vergleichsweise gut funktioniert hat das Radio beim Empfang der wichtigsten Stuttgarter Regionalsender, was nicht jedes Handy von sich behaupten kann.
Sehr praktisch im täglichen Umgang ist die Handytastatur. Auch das Qwertz-Keyboard kann anspruchsvolle PDA-Phone-Nutzer mit Hang zur schriftlichen Kommunikation erfreuen.
Typisch gute Ausdauer
Lediglich ein größeres Display mit mehr als den klassenüblichen 320 x 240 Pixeln Auflösung würden sich verwöhnte Kunden noch wünschen - doch kleine Kompromisse sind bei kompakten PDA-Phones immer nötig.
Dafür saugt das Display nicht allzu stark am Akku, eine typische Ausdauer von knapp neun Stunden ist wirklich gut; nur bei heftigem UMTS-Einsatz geht der Akku sehr schnell in die Knie. In den Disziplinen Empfang und Akustik blieb das S740 dagegen obenauf und überzeugte mit Topleistungen.
Fazit: So ist das elegante S740 Rose nicht nur für sich gesehen eine gute Wahl. Es stellt auch eine Bereicherung des HTC-Programms dar, das nun mit dem Touch HD, dem Touch Pro und dem S740 drei unterschiedliche Bedienkonzepte in der Top-Ten-Liste der PDA-Phones bietet.