Huawei Mate Xs 2 im Test
Mehr zum Thema: HuaweiHuaweis Mate Xs 2 wirkt optisch immer noch wie aus der Zukunft gekommen. Aufgeklappt hat das Foldable annähernd Tablet-Maße, mit nach außen gefaltetem Display passt es in die Hosentasche. Knackpunkt bleiben der Preis und das Fehlen von Google-Diensten. Mehr dazu in unserem Test.

Sieht so die Smartphone-Zukunft aus? Das hatten wir uns bereits vor zwei Jahren bei Huaweis letztem großen Falter Mate Xs (hier unser Test) gefragt, den wir in der Redaktion hatten. Klar ist, dass der Wow-Effekt nicht nachgelassen hat. Wer das neue Mate Xs 2 sieht oder in der Hand hat, der stellt u...
Sieht so die Smartphone-Zukunft aus? Das hatten wir uns bereits vor zwei Jahren bei Huaweis letztem großen Falter Mate Xs (hier unser Test) gefragt, den wir in der Redaktion hatten. Klar ist, dass der Wow-Effekt nicht nachgelassen hat. Wer das neue Mate Xs 2 sieht oder in der Hand hat, der stellt unweigerlich wieder dieselbe Frage.
Das futuristische Design beeindruckt nämlich weiterhin: Während Samsung, Oppo, Xiaomi und Co. das empfindliche Display nach innen falten und es so bei nicht Nutzung vor Beschädigungen schützen, wickelt Huawei es beim Mate Xs 2 wieder um die Außenseite.
Test: Huawei Mate XS 2 | Das beste Foldable auf dem Markt?!
Das leichteste Foldable am Markt
Im gefalteten Zustand wird die linke Displayhälfte quasi zur Rückseite des Foldables. Ein Verschlussmechanismus im Steg, in dem auch die Kameras und der USB-C-Port untergebracht sind, hält sie sicher in ihrer Position.
Im Rahmen auf der rechten Seite sitzt neben der Lautstärkewippe noch ein Power-Knopf mit integriertem Fingerabdrucksensor. Ist das Mate Xs 2 geschlossen, blickt der Nutzer auf ein 6,8 Zoll großes Display, was für ein gängiges Top-Smartphone schon stattlich ist.
Da Huawei die Displaybiegung auf der linken Seite mit gleichem Radius an der rechten Gehäuseseite fortführt, ist das Foldable der reinste Handschmeichler. Seine 255 Gramm sind zwar nicht gerade leicht, im Vergleich mit herkömmlichen High-End-Phones aber im Rahmen und neben der Foldable-Konkurrenz eigentlich sogar wenig.
Zum Vergleich: Samsungs Z Fold 3 wiegt satte 271, Oppos Fold N sogar 275 Gramm. Um das geringe Gewicht zu erzielen, verwendet Huawei anstelle von Glas sehr leichtes Fiberglas.
Die wahre Magie entfaltet sich sprichwörtlich per Knopfdruck auf den Öffnungsmechanismus. Mit nur 5,4 Millimetern ist das Foldable aufgefaltet extrem dünn, fühlt sich aber dennoch in jeder Situation sehr stabil an. Der Steg an der rechten Seite dient als Griff, sodass sich das Mate Xs 2 auch mit einer Hand sehr sicher nutzen lässt.

Eine Augenweide ist das riesige aufgeklappte 7,8-Zoll-Display, dessen Ränder zu allen vier Seiten vergleichsweise schmal sind. Die 2200 x 2480 Pixel Auflösung präsentieren ein knackiges Bild. Surfen und Lesen machen dank flüssiger Bildwiederholrate von 120 Hertz in Kombination mit dem großen Screen richtig Freude.
Gleiches gilt fürs Videoschauen, dabei ist die Anzeigefläche im Vollbildmodus deutlich größer als auf einem gewöhnlichen Smartphone. Überraschend gut sind die Stereolautsprecher, die Huawei noch irgendwie ins dünne Gehäuse gequetscht hat. Sie klingen ausgewogen und trotz des geringen Resonanzkörpers nicht blechern.

Perfekt für Multimedia
Qualitativ macht das OLED-Display durchaus etwas her. Die Farben und Kontraste sind knackig, die Blickwinkelstabiliät ist ebenfalls gut. Im Sonnenlicht leidet die Ablesbarkeit dank sehr guter maximaler Helligkeit von 740 Candela zudem wenig, zumal Huawei eine entspiegelnde Beschichtung aufgetragen hat. Eine Displayschutzfolie verhindert obendrein, dass Fingerabdrücke gut haften, und macht tatsächlich einen robusten Eindruck.
Nützlich ist das große Display natürlich auch fürs Multitasking. In Huaweis Nutzeroberfläche EMUI 12 lassen sich Apps dabei in mehreren Fenstern öffnen, die sich nicht nur frei positionieren lassen, sondern auch in ihrer Größe skalierbar sind.
Ausstattung: Huawei Mate Xs 2
Vollbild an/ausMerkmal | |
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SYSTEM | |
Betriebssystem | EMUI 12 |
Prozessor/Kerne/Taktfrequenz (MHz) | Qualcomm Snapdragon 888/8/2840 |
Arbeits-/Datenspeicher (MB) | 8192/488 000 |
Steckplatz für Speicherkarte | NM Card |
SIM-Format/Dual-SIM | Nano-SIM/Å |
Akkukapazität (mAh)/kabelloses Laden (Watt) | kein Qi |
Systemperformance | sehr gut |
DISPLAY | |
Typ/Diagonale (Zoll) | OLED/7,8 |
Auflösung (Pixel) | 2200 x 22480 |
maximale Bildwiederholrate | 120 Hertz |
Screen-to-Body-Ratio (%) | 90 |
Displayqualität | überragend |
CONNECTIVITY | |
GSM/LTE/Kategorie | +/+/CAT 20 |
5G/Frequenzbereich | -/- |
Bluetooth: Version/HiRes-Audio | 5.2/+ |
WLAN-Standard | Wi-Fi 6 |
USB-Typ/-Version/NFC | USB-C/3.2 Gen 1/+ |
BENUTZERFÜHRUNG/FEATURES | |
Entsperrung/Sensor im Display | Finger + Gesicht/- |
privater Modus/App-Cloning/Spielemodus | +/+/+ |
Always-on-Display/Stereolautsprecher | +/+ |
IP-Schutzklasse | keine |
LIEFERUMFANG | |
Headset/Datenkabel/Ladegerät | -/+/>=60 Watt |
Schutzhülle/Displayfolie | -/+ |
Google-Dienste sind wie bisher nicht verfügbar, Huawei gibt sich aber alle Mühe, dies mit eigenen Anwendungen zu kompensieren. Für Power-Nutzer ist die Umstellung dennoch schwierig. Genügend Leistung hat man im Mate Xs 2 dank 8 GB RAM und Snapdragon 888 (hier unsere News) immer in der Tasche, obwohl dies Qualcomms Vorjahres-Topchip ist.
Leider fehlt ihm hier ein 5G-Modem, sodass das Foldable im Jahr 2022 trotz aller Moderne etwas rückschrittlich wirkt. LTE ist selbstverständlich verbaut, Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 samt LDAC sind ebenfalls dabei. Der USB-C-Anschluss unterstützt den 3.1-Standard und ist Displayport-kompatibel.
Vollauf genügen sollten die verfügbaren 488 GB freier Speicher. Trotzdem sind die massenhaft vorinstallierten Apps nervig, das wirkt wie die Werbung im App-Store nicht sehr hochwertig.
Kameras des Huawei Mate Xs 2
Für Fotos gibt es eine Hauptoptik mit 50 MP, ein Ultraweitwinkelmodul mit 13 MP und eine Teleeinheit mit Dreifachzoom und 8 MP. Die Qualität der Hauptkamera ist gut, sofern man nicht die volle Auflösung nutzt. Die Aufnahmen des Xs 2 wirken etwas weicher als Fotos anderer Topgeräte.
Kameras: Huawei Mate Xs 2
Vollbild an/ausKameraausstattung | |
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HAUPTKAMERA | |
Anzahl Sensoren Hauptkamera | 3 |
Auflösung: Ultraweitwinkel/Weitwinkel/Zoom (MP) | 13/50,3/8 |
Fotolicht/Bokeh/Makroaufnahmen | 2 LED/+/+ |
optischer Bildstabilisator/Zoomfaktor | +/3 |
Zeitlupe/-raffer/RAW | +/+/+ |
Videoauflösung/fps | 3840 x 22 160/60 |
Videonachtaufnahmen | - |
FRONTKAMERA | |
max. Auflösung Frontkamera (MP) | 10,7 |
Sensoren/Bokeh/Blitz | 1/+/+ |
Im Dunkeln nimmt die Qualität schnell ab, vor allem beim Ultraweitwinkelmodul. Das Zoom ist für die Auflösung auf gutem Niveau. Der Clou beim Fotografieren: Man kann das Sucherbild auf das rückseitige Außendisplay legen, damit menschliche Motive sich sehen können. Doch wir hätten uns eine noch bessere Einbindung des Displays gewünscht, um bei Selfies mit der Hauptkamera die Optiken zu wechseln und den Fokus zu setzen.
Für rund 2000 Euro ist das Huawei Mate Xs 2 ein sehr teures und spezielles Stück Technik. Es zeigt das technisch Mögliche, wird hierzulande aber wohl aufgrund des Preises und fehlenden Google-Supports kaum Käufer finden. Spaß macht es trotzdem!