Huawei Mate 20 X im Test
Mehr zum Thema: HuaweiMit dem Huawei Mate 20 X ist nun auch der letzte und mit Abstand größte Vertreter der neuen Mate-Serie in Deutschland erhältlich. Das XXL-Phone macht keine Kompromisse und ist deshalb die erste Wahl für eine ganz bestimmte Zielgruppe wie unser Test zeigt.

- Huawei Mate 20 X im Test
- Huawei Mate 20 X: Kamera, Akku und Testfazit
Als Huawei-Chef Richard Yu die Flaggschiffe Huawei Mate 20 und Mate 20 Pro Mitte Oktober in London präsentierte, war ihm das 20 X nur ein paar Sätze wert. Doch als das Huawei Mate 20 X über die Leinwand flimmerte, konnte man das Raunen im Publikum deutlich hören, es gab sogar ein paar begeistert...
Als Huawei-Chef Richard Yu die Flaggschiffe Huawei Mate 20 und Mate 20 Pro Mitte Oktober in London präsentierte, war ihm das 20 X nur ein paar Sätze wert. Doch als das Huawei Mate 20 X über die Leinwand flimmerte, konnte man das Raunen im Publikum deutlich hören, es gab sogar ein paar begeisterte Zwischenrufe.
Die scheinen auch die Produktplaner bei Huawei bemerkt zu haben, denn der ursprünglich nur für Asien disponierte 7-Zöller wurde ein paar Wochen später auch für Europa und Deutschland angekündigt. Er bildet allerdings keinen Schwerpunkt im Portfolio von Huawei. So steht nur eine Farbe zur Auswahl und mit Ausnahme von 1&1 hat kein Netzbetreiber oder Provider das Modell im Angebot.
Das iPad ist nicht weit weg
Eine Überraschung ist das nicht, schließlich richtet sich das Mate 20 X an eine spitze Zielgruppe. Das XXL-Phone passt in keine Hosentasche und liegt mit über 230 Gramm schwer in der Hand, vor allem bei längeren Telefonaten empfiehlt sich ein Headset. Mit dem Daumen kommt man nur ins untere Drittel des Touchscreens, die Bedienung mit zwei Händen ist also Pflicht. Den rückseitigen Fingerabdrucksensor erreicht man aber auch mit kurzen Fingern noch ohne Verrenkungen.
Verarbeitung
Das an das Mate 20 angelehnte Design aus zwei Glaselementen, die von einem Metallrahmen zusammengehalten werden, ist gelungen, die Verarbeitung Huawei-typisch exzellent. Gut gefallen hat uns, dass bereits ab Werk eine Schutzfolie auf das Display geklebt ist. Eine Enttäuschung sind dagegen die schlecht sitzenden Ohrstöpsel, die nicht zum Preis von 899 Euro passen. Auch ist das Huawei Mate 20 X nur gegen leichtes Spritzwasser immun (Schutzklasse IP52).
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Display, Bedienung und Sound
Eine Wucht ist dagegen die Größe des Displays – zumal die Darstellung überall bis an den Rand reicht und die tropfenförmige Einkerbung für die Frontkamera kaum Platz wegnimmt. Mit 7,2 Zoll ist man im Querformat nicht mehr weit weg von einem iPad mini (7,9 Zoll), was Nutzungsszenarien eröffnet, die bei anderen Smartphones nur schwer möglich sind. So kann man in der Split-View-Ansicht mit zwei Programmen parallel arbeiten, auf der großflächigen Touch-Tastatur lassen sich bequem auch längere Texte schreiben.
Huaweis Benutzeroberfläche EMUI unterstützt das große Display kongenial. Wer das Phone produktiv nutzen möchte, freut sich über den Stylus, den Huawei separat für 40 Euro verkauft. Unverständlich: Die Stifte von Huaweis Mediapads sind nicht kompatibel.
Fürs Filme schauen und Spielen ist die riesige Anzeige ebenfalls genial. Dabei fällt auch der gute Sound auf: Im Gegensatz zum Mate 20 Pro bietet das X ausgewogenen Stereoklang, der aufgrund des großen Resonanzkörpers ordentlich Druck macht. Musikfreunde freuen sich zudem über eine Klinkenbuchse, die den Anschluss beliebiger Kopfhörer erlaubt – beim Pro hat Huawei darauf verzichtet.
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Leistung
Die Performance ist bei beiden Mates gleichermaßen spitze, dafür sorgt der von Huwaei entwickelte Chipsatz Kirin 980 in Kombination mit 6 GB Speicher. Es handelt sich um eines der modernsten SoCs für Smartphones, das bei grafikintensiven Anwendungen genauso wie bei KI-Berechnungen die technische Obergrenze markiert.
Der interne Speicher ist mit 128 GB auch für mehrere Filme und Spiele ausreichend. Man kann den Platz per Speicherkarte weiter ausbauen, allerdings nur mit Huaweis proprietären Nano Memory Cards. Die werden momentan nur von Mate 20 (Pro) und X unterstützt.