Smartphones
iPhone 12 & 12 Pro im Vergleich
Apple war 2020 Corona-bedingt spät dran, hat dann aber gleich vier iPhones gezeigt. Wir vergleichen iPhone 12 und 12 Pro: Ist der Aufpreis von 250 Euro für das Pro gerechtfertigt?

Zurück zu den Wurzeln, lautet die Devise bei Apple, denn die neuen iPhones haben sich von der gerundeten Formensprache der letzten Generationen verabschiedet und sehen nun so kantig aus wie das vor 10 Jahren vorgestellte iPhone 4.
Die beiden 12er sind natürlich deutlich größer (das 4er hatte ein 3,5-Zoll-Display), aber dabei rekordverdächtig dünn – 7,4 Millimeter sind selbst für ein modernes 2020er-Modell eine Ansage. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die 11er-Serie mit ihren ergonomisch abgerundeten Kanten angenehmer in die Hand schmiegt.
Das iPhone 12 und das 12 Pro sind auf den Millimeter genau gleich groß, das Pro ist aber viel schwerer, die Waage zeigt eine Differenz von 25 Gramm, was bei einem Smartphone einen riesigen Unterschied macht.
Das höhere Gewicht dürfte der dritten Optik geschuldet sein, aber auch der aus Edelstahl gefertigte Rahmen wiegt ein paar Gramm mehr als das Aluminium-Pendant des 12ers.
Damit ist auch der wichtigste Designunterschied benannt: Während Apple beim 12 matt lackiertes Aluminium mit einer glänzenden Glasrückseite kombiniert, wird beim Pro mattes Glas von einem glänzenden Edelstahlrahmen eingefasst. Letzteres hat uns besser gefallen, weil die samtige Glasoberfläche nahezu unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist.
Haptisch sind beide Phones ein Fest und die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Die Modelle sind nach IP68 zertifiziert und damit vor Wasser und Staub geschützt. Mit Blick auf das Gehäuse liefert Apple also das gewohnt hohe Niveau; Design, Haptik und Verarbeitung gehören zum Besten, das die Smartphone-Welt zu bieten hat.

Performancemonster mit 5G
Das Display ist gegenüber dem 11 Pro größer geworden, die Diagonale wuchs von 5,8 auf 6,1 Zoll. Apple realisiert den Zuwachs aber nicht über einen schmaleren Displayrahmen, sondern über ein größeres Gehäuse. Der Rahmen bleibt vergleichsweise breit, genauso wie die Einkerbung am oberen Displayrand, die die Sensorik für Face ID beherbergt. Darunter leidet das Design:
Im Vergleich mit modernen Android-Highendern und ihren randlosen, von keiner Notch unterbrochenen OLEDs machen die 12er vorne einen leicht angestaubten Eindruck. Dazu passt auch, dass Apple auf eine schnelle Bildwiederholrate von 90 oder 120 Hertz verzichtet. Bei Android wandert diese Technologie, die bei bewegten Inhalten einen sichtbaren Unterschied macht, mittlerweile bis hinunter in den Einsteigerbereich.
Beim Scrollen von Texten und beim Gaming bieten die neuen iPhones also eine nicht ganz so scharfe Darstellung – in diesen sauren Apfel werden Apple-Fans beißen müssen. Entschädigt werden sie dafür mit einer exzellenten Darstellungsqualität, unsere Messungen bescheinigen dem 12 Pro eine rekordverdächtige Leuchtkraft und enorme Blickwinkelstabilität. Auch das günstigere 12er erreicht ein Spitzenniveau.

Der Prozessor unter dem Display kann hier nahtlos anschließen. Die von Apples selbst entwickelten SoCs auf ARM-Basis sind in der Branche führend, bei der Performance ebenso wie bei der Energieeffizienz. Der neue A14 hat beeindruckende Eckdaten vorzuweisen:
ultramodernes 5-Nanometer-Fertigungsverfahren, enorme Grafikleistung, einsame Rekorde in synthetischen Benchmarks. Die iPhones spielen sogar 3D- Kracher wie „Elder Scrolls“ ruckelfrei runter, dabei kann der A14 beim 12er auf 4 GB RAM, beim Pro auf 6 GB RAM zugreifen.
Das SoC stellt zudem umfassende Connectivity bereit: An Bord sind WiFi 6, NFC, Bluetooth 5 und natürlich 5G. Um den Akku zu schonen, wechseln die iPhones je nach genutzter Anwendung und benötigter Bandbreite automatisch zwischen LTE und 5G. Dual-SIM ist in der Kombination Nano-SIM plus E-SIM möglich.
Der Speicher fällt beim iPhone 12 in der Basiskonfiguration mit 64 GB viel zu klein aus – das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier nicht. Beim 12 Pro geht es bei 128 GB los und endet bei maximal 512 GB. Erweitern kann man den Speicher wie bei Apple üblich nicht.

Mit oder ohne Telebrennweite?
Eine wichtige Komponente des A14 ist der neue Co-Prozessor für die Bildsignalverarbeitung. Der ermöglicht unter anderem eine Echtzeit-Rauschunterdrückung bei Videoaufnahmen und die Bildoptimierung Dolby Vision, bei der die Berechnungen direkt auf dem Smartphone in Echtzeit erfolgen – Weltpremiere bei einem Smartphone.
Die Videos sehen denn auch überragend gut aus, mit intensiven Farben und einer sehr ausgewogenen Belichtung ohne viel Rauschen. iPhones waren schon immer die bevorzugte Hardware für Videodrehs, und mit den 12ern setzt Apple diese Tradition fort.

Bei der Fotoqualität ist Kalifornien in den letzten Jahren dagegen ins Hintertreffen geraten, die Flaggschiffe chinesischer Hersteller wie Huawei, Oppo und Xiaomi machen eindeutig die besseren Fotos und bieten obendrein mehr Spielraum bei der Brennweite.
Mit den 12ern kann Apple den Abstand kaum verringern. Beim Ultraweitwinkel ist eine Verbesserung erkennbar, Apple erreicht hier nun immerhin ein gutes Niveau. Die Qualität der Weitwinkeloptik hat dagegen nachgelassen, die neuen 12er machen damit schlechtere Fotos als das iPhone 11 Pro. Das gilt auch für die Telebrennweite des 12 Pro, die merklich schlechter abschneidet als der Vorgänger.

Wie sind diese enttäuschenden Ergebnisse zu erklären? Wir vermuten eine nicht zu Ende entwickelte Kamerasoftware, denn schon beim Sprung von iOS 14.1 auf 14.2 haben wir eine Verbesserung registriert (die hier abgebildeten Ergebnisse basieren auf 14.2). Das letzte Wort in puncto Fotoqualität ist also noch nicht gesprochen.
Unabhängig davon lässt sich aber bereits jetzt festhalten, dass sich der nennenswerte technische Unterschied zwischen 12 Pro und 12 auf die Telebrennweite beschränkt – wenn man zoomt, ist das teurere Modell um Längen besser. Fotos mit dem Ultraweitwinkel und mit dem Weitwinkel weisen dagegen nahezu identische Qualität auf. Das gilt auch für den Nachtmodus, der nun bei jeder Brennweite zugeschaltet werden kann.
Apple erreicht hier ein hohes, mit der Android-Konkurrenz vergleichbares Niveau. Die Frage, ob es ein iPhone 12 oder ein 12 Pro sein soll, lässt sich also darauf reduzieren, welchen Stellenwert die Telebrennweite beim Fotografieren einnimmt. Wer nicht so häufig zoomt, kann getrost zum 12er greifen und spart so fast 250 Euro.

Kein Netzteil ist keine gute Idee
Die Energieversorgung übernehmen Akkus mit schmächtigen 2815 (12) beziehungsweise 2775 mAh (12 Pro). Zum Vergleich: Im OnePlus 8 Pro stecken 4510 mAh. Aber dank der optimalen Abstimmung des A14 auf Smartphone und Betriebssystem holt Apple das Maximum an Laufzeit heraus: Fast 12 Stunden in unserem Laufzeittest machen die 12er zu Marathonläufern, die zur Not auch einmal einen Tag ohne Aufladen durchkommen.
Das ist ein gutes Stichwort: Apples Ankündigung, aus Umweltgründen kein Netzteil bei zulegen, stieß auf ein geteiltes Echo. In Anbetracht von unzähligen Netzteilen, die in deutschen Schubladen schlummern, geht dieser Ansatz fraglos in die richtige Richtung.
Aber die Umsetzung stimmt nicht, denn das mitgelieferte Lightning-Kabel hat am anderen Ende einen USB-C-Stecker, während die meisten Nutzer Netzteile mit USB-A-Buchse zu Hause haben dürften.
Hinzu kommt die Tatsache, dass andere Hersteller mit Turbo-Netzteilen jenseits von 50 Watt den Akku in kürzester Zeit wieder aufladen, während bei Apple maximal 20 Watt möglich sind – das entsprechende Netzteil kostet satte 24 Euro.
Wie bei den Vorgängern sind die Antennen für LTE optimiert, bei entsprechender 5G/4G-Netzabdeckung ist man mit den beiden Phones also gut unterwegs. Ungemach droht dagegen beim Rückfall ins UMTS- und GSM-Netz. Hier messen wir unterdurchschnittliche Funkeigenschaften. Auch bei der Sprachqualität kommt Apple nicht über Mittelmaß.
Das passt ganz gut zum Gesamtbild: Ein großer Wurf sind die beiden 12er nicht, eher eine behutsame Weiterentwicklung, deren hervorstechende Merkmale 5G und ein neues Design sind. Beim 12er kommt noch der OLED-Bildschirm hinzu, hier ist ein Upgrade empfehlenswerter als beim Schwestermodell.
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