Apple iPhone XR im Test
Mehr zum Thema: AppleDas iPhone XR ist das günstigste aktuelle Apple-Smartphone. Was es von den XS-Modellen unterscheidet und wo man Abstriche machen muss, klärt der Test.

- Apple iPhone XR im Test
- iPhone XR im Test: Kamera, Akku, Empfang und Fazit
Schlägt im Test die Stunde des iPhone XR? Gerüchten zufolge fällt die Nachfrage nach den neuen und bislang teuersten iPhone-Modellen deutlich niedriger aus als erwartet. Apple soll die Produktion zurückgefahren und die Zuliefereraufträge für die High-Ender XS und XS Max sowie...
Schlägt im Test die Stunde des iPhone XR? Gerüchten zufolge fällt die Nachfrage nach den neuen und bislang teuersten iPhone-Modellen deutlich niedriger aus als erwartet. Apple soll die Produktion zurückgefahren und die Zuliefereraufträge für die High-Ender XS und XS Max sowie den jüngsten Spross XR beträchtlich reduziert haben.
Aktienkurs auf dem Sinkflug
Zudem sorgte der Kultkonzern mit seiner Umsatzprognose fürs Weihnachtsgeschäft für eine herbe Enttäuschung bei den Investoren, woraufhin der Aktienkurs einbrach. Zeitgleich verkündete Apple, künftig keine Verkaufszahlen mehr zu veröffentlichen – und zieht mit Branchenprimus Samsung gleich, der schon länger die Absatzzahlen seiner Phones verschweigt.
Kunterbunt und unter 900 Euro
Ob das brandneue iPhone XR als Ladenhüter endet, bleibt abzuwarten. Angeblich plant Apple, es im wichtigen Markt Japan nur knapp einen Monat nach dem Verkaufsstart stärker zu subventionieren. Man munkelt gar, dass der US-Hersteller den bereits eingestellten Vorgänger iPhone X wieder aus der Schublade ziehen will. Wie auch immer: Auf dem hiesigen Markt Mitte Oktober wird das iPhone XR mit 64 GB für unter 800 Euro und mit 128 GB für unter 850 Euro gehandelt – und liegt damit deutlich unter den XS-Modellen, die je nach Ausstattung zum Start zwischen 1.149 und irrwitzigen 1.649 Euro rangierten. Wo hat Apple den Rotstift angesetzt?
iPhone XR: Aluminium statt Edelstahl
Beim Design jedenfalls nicht. Das XR hat die edle Form der teureren Geschwister übernommen, bringt mit insg. sechs frischen Farbvarianten aber willkommene Abwechslung ins oft triste Smartphone-Einerlei. Anders als beim letzten bunten iPhone 5C, das vor fünf Jahren im Plastikmantel daherkam, setzen die Kalifornier diesmal auf hochwertige Materialien.
Die Rückseite des XR besteht wie bei den XS-Kollegen aus gehärtetem Glas, das von einem Aluminiumrahmen gehalten wird – bei den XS-Modellen kommt stattdessen Edelstahl zum Einsatz. Vorteil des Glasrückens: Damit unterstützt das XR wie seine Kollegen ab der iPhone-Serie 8 induktives Laden nach dem Qi-Standard. Eine drahtlose Ladestation wird freilich auch beim preiswerteren Modell nicht mitgeliefert. Ein Schnellladenetzteil sucht man ebenfalls vergeblich, Apple speist seine Kundschaft nach wie vor mit dem üblichen 5-Watt-Lader ab. Mehr Freizügigkeit beim Zubehör dürfte den Absatzzahlen mit Sicherheit nicht schaden.

iPhone XR: LC-Display statt OLED
Beim Display fallen die Unterschiede beträchtlich aus, allein schon in der Größe: Das XR verfügt über einen 6,1-Zoll-Touchscreen und liegt damit mittendrin zwischen dem XS mit 5,8 und dem XS Max mit 6,5 Zoll. Trotz des imposanten Screens ruht das XR äußerst gut in der Hand und lässt sich deutlich besser bedienen als die Plus-Modelle und der iPhone-Riese XS Max. Einhändig sind die kleineren Geschwister XS und X freilich einfacher zu bändigen.
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Wichtiger Unterschied: Im Gegensatz zum XS-Duo stattet Apple das XR nicht mit einem selbstleuchtenden OLED-Screen aus, der per se für kontrastreiche Darstellung und brillante Farben sorgt. Stattdessen kommt die günstigere LCD-Technik zum Einsatz. Das macht sich bei der Auflösung – zumindest auf dem Papier – bemerkbar: Während die beiden XS-Geräte mit 458 Pixeln pro Zoll (ppi) für eine gestochen scharfe Ansicht sorgen, bleibt das XR mit seiner Pixeldichte von 326 ppi nahezu auf dem Niveau des Vorgängers iPhone 8. Im Alltag fallen die Unterschiede allerdings nicht so krass auf: Dank einer neuartigen LCD-Technik, die Apple als Liquid-Retina bewirbt, erreicht das XR zwar nicht die Schwarzwerte der beiden Topmodelle und zeigt auch bei schlechterer Beleuchtung weniger Kontraste. Doch dafür ist der Screen selbst im hellen Sonnenlicht gut ablesbar. Die Displayränder fallen beim jüngsten Bruder dagegen etwas breiter aus. Doch das nimmt man für die Preisersparnis von gut und gerne 300 Euro im Vergleich zu dem Spitzenduo gerne in Kauf.