Simvalley Mobiler Echtzeit-Sprachübersetzer und Fazit
- Mini-Übersetzer von Pearl und Pocketalk im Praxistest
- Simvalley Mobiler Echtzeit-Sprachübersetzer und Fazit
Der zweite Sprachkünstler stammt von Simvalley, der Eigenmarke des Versenders Pearl, kostet rund 140 Euro und hört auf den Namen "Mobiler Echtzeit-Sprachübersetzer". Der Look ist etwas oldschool und erinnert an ein Diktiergerät. Nach dem Start des Android-basierten Geräts zeigt das Farbdisplay ...
Der zweite Sprachkünstler stammt von Simvalley, der Eigenmarke des Versenders Pearl, kostet rund 140 Euro und hört auf den Namen "Mobiler Echtzeit-Sprachübersetzer". Der Look ist etwas oldschool und erinnert an ein Diktiergerät. Nach dem Start des Android-basierten Geräts zeigt das Farbdisplay vier Menüpunkte zur Auswahl: "Übersetzung", "Aufnahme", "Konferenz" und "Einstellungen".
Das Simvalley kann aus 75 Sprachen übersetzen. Sieben sind vorinstalliert: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch. Die übrigen holt sich das Gerät bei Bedarf aus dem Internet – entweder per WLAN oder mit einer optionalen Nano-SIM-Karte via 4G-Mobilfunk.
Dient auch als mobiler Hotspot
Bei der Einbindung ins WLAN erschien übrigens der Name ZTE, offenbar der Hersteller. Mit SIM-Karte lässt sich das Simvalley auch als mobiler Hotspot nutzen, kann also anderen Mobilgeräten eine WLAN-Verbindung zur Verfügung stellen. Zudem lässt sich eine Micro-SD-Karte einlegen, um die 4 GB internen Speicher zu erweitern.

Hervorzuheben ist die ausführliche Bedienungsanleitung – die aber nicht an allen Stellen korrekt ist (siehe unten). Laut ihr soll man zum Aufladen ausschließlich das mitgelieferte Micro-USB-Kabel nutzen. Da der Stecker recht tief sitzt, passt auch kaum ein anderes.
Zuverlässige Übersetzung
Und wie klappt nun die Übersetzung? Man wählt die Ausgangs- und die Zielsprache aus – was beim Einstellen anders als beim Pocketalk mit viel Scrollarbeit verbunden ist. Auch informiert die Bedienungsanleitung hier leider falsch: Links musste im Test statt der Ziel- die Ausgangssprache stehen und umgekehrt, sonst kam nur Kauderwelsch zustande.
Ist die Hürde genommen, funktioniert die Sache aber auch hier wirklich gut: Der gesprochene Inhalt wird sofort als Text auf dem Display angezeigt und auch in Textform übersetzt – meistens völlig korrekt, zumindest aber verständlich. Wir haben wie beim Pocketalk Übersetzungen in Spanisch, Chinesisch, Serbisch, Englisch und Griechisch ausprobiert. Ist der Lautsprecher aktiviert, werden die Sätze auch per Sprache ausgegeben – je nach Idiom in angenehm flüssiger, warmer Tonart oder maschinell-blechern.

Was man sich aktuell sparen kann: die Aufnahmefunktion. Die zeichnet bis zu 1 Stunde auf und zeigt die Übersetzung live in Textform an. Als Ausgangssprache wurden jedoch nur Chinesisch, Englisch (USA) und Kantonesisch angeboten, bei der Zielsprache gibt’s die volle Auswahl. Das bringt deutschen Kunden, die aus ihrer Muttersprache transkribieren wollen, wenig.
Für eine Konferenz müssen alle Teilnehmer einen Simvalley-Übersetzer haben – wir hatten nur einen, konnten das Feature also nicht ausprobieren. Unter Skurrilitäten verbuchen wir den Menüpunkt "Agentenmodus", der im Einstellungsmenü neugierig macht – laut Beschreibung "eine Kompromisslösung für das Problem, dass in einigen Bereichen keine Antwort erfolgt. Unter normalen Umständen wird empfohlen, ihn nicht zu aktivieren".
Fazit
Uns hat der Pocketalk besser gefallen – er sieht schick aus, ist handlich und lässt sich komfortabler bedienen. Auch die Kamera ist ein Pfund. Ein weiterer Trumpf: Zwei Jahre kostenlose Datennutzung in 130 Ländern. Der Preis ist mit 300 Euro allerdings happig.
Pearl steigt mit 140 Euro deutlich niedriger ein, verzichtet aber auf eine Kamera und einen inklusiven Mobilfunktarif. Auch ist die Bedienung umständlicher als bei Pocketalk. Den Hauptzweck – Gesprochenes schnell und zuverlässig in eine fremde Sprache zu übersetzen – erfüllt aber auch der Mobile Echtzeit-Sprachübersetzer.
Wer nur hin und wieder einen Dolmetscher braucht, kann sich auch mit einer App behelfen – etwa dem kostenlosen Google Translator.