Multimedia-Cloud
NAS-Server Qnap HS-251 im Test
Mit dem HS-251 bietet QNAP einen NAS-Server fürs Wohnzimmer, der mit neuem Direkt-Anschluss für den Fernseher lockt. Im Test muss der HS-251 zeigen, ob er wirklich alle Ansprüche zufrieden stellt.

Der Qnap HS-251 erweist sich im Test als rundum wohnzimmertauglich. Und das nicht nur in Sachen Ausstattung: Der HS-251 passt auch optisch in die gute Stube. Während sich die Konkurrenten darauf beschränken, ihre immer noch an externe Festplatten erinnernden Geräte mehr oder weniger schick zu verkleiden, hat Qnap die beiden Festplattenlaufwerke flach nebeneinander in ein schwarzes Metallgehäuse gepackt, das sich gut unterm Fernseher macht und von einem Multimedia-Gerät nicht zu unterscheiden ist.
Viel wichtiger noch für die Wohnzimmerverträglichkeit: Der Qnap HS-251 ist passiv gekühlt, sodass neben gelegentlichen Zugriffsgeräuschen der Festplatten kein surrender Lüfter beim Filmgenuss stört.

Ausstattung: Mehr als nur ein Update
Schon der Vorgänger Qnap HS-210 konnte beim Test überzeugen - bis auf den Umstand, dass das Gerät keinen HDMI-Ausgang besitzt. Wer Inhalte auf einem Fernseher wiedergeben will, benötigt also auf jeden Fall ein weiteres Abspielgerät wie einen Netzwerk-Player. Hier setzt Qnap mit dem nun vorliegenden Modell HS-251 an. Äußerlich identisch zum Vorgänger, bringt der Newcomer einen HDMI-Ausgang mit. Filme, Musik und diverse Apps lassen sich also direkt auf dem Fernseher anzeigen, die Steuerung übernimmt am besten eine drahtlose Tastatur-Maus-Kombination.
Doch das ist nicht alles: Qnap hat das gesamte System überarbeitet. Werkelte im Vorgänger noch ein leicht überforderter ARM-Prozessor von Marvell mit 1,6 Gigahertz, so setzt der Hersteller beim HS-251 auf einen Intel Celeron mit zwei Kernen und 2,4 Gigahertz Taktfrequenz. Das System agiert damit wie ausgewechselt: Die Benutzeroberfläche reagiert pfeilschnell, wir konnten ohne weitere Optimierungen mit satten 112 Megabyte pro Sekunde Daten auf den Qnap schieben - das ist nahe am theoretischen Maximum in einem Gigabit-Netzwerk. Und dabei haben wir noch nicht einmal ein zweites Netzwerkkabel angeschlossen - die HS-251 beherrscht auch Link-Aggregation und hat dafür gleich zwei Netzwerkanschlüsse.

Funktionen: NAS oder Mediacenter
Die massiv gesteigerte Rechenleistung der HS-251 ermöglicht auch zusätzliche Anwendungen: Wie bei einem Mediencenter a la Apple TV oder Amazon Fire TV (Test) lassen sich nicht nur Filme oder Fotos auf dem Fernseher wiedergeben, sondern auch Apps installieren. Und diese Funktion hat es in sich: Neben den üblichen Verdächtigen wie Spotify, TuneIn, Youtube und einem Internetbrowser lässt sich auf den Qnap auch die Mediacenter-Software XBMC aufspielen.

Wer XBMC nicht kennt: Die ausgesprochen schön gestaltete Medienoberfläche lässt sich bequem mit der TV-Fernbedienung steuern und greift neben den internen Datenquellen über sogenannte "Add-ons" auch auf die Mediatheken von ARD und ZDF zu, aber auch auf zahlreiche ausländische Videoquellen und ruft so nahezu alle verfügbaren Video-Dienste aus dem Internet ab. Nicht wenige Fans bauen sich extra für XBMC einen Mini-PC zusammen und platzieren diesen neben dem Fernseher.
Die sonst eher kryptische Einrichtung von XBMC nimmt einem der Qnap HS-251 glücklicherweise ab. Wer auch immer über das Fernsehen der Zukunft schwadroniert - hier ist es bereits realisiert.

Fazit: Sparsam, aber nicht billig
Bleibt die Frage nach dem Stromverbrauch - schließlich sollte so ein NAS-Server ja den ganzen Tag laufen. Auch hier können wir Entwarnung geben: Im Betrieb konsumiert der Qnap rund 18 Watt, im Stand-by mit pausierten Festplatten knapp über 9 Watt. Andere Systeme sind hier zwar noch sparsamer, erreichen aber bei Weitem nicht die Leistung wie der HS-251. Ebenso beim Preis: Rund 450 Euro ohne Festplatten sind im Konkurrenzvergleich eher viel - doch für das Gebotene absolut angemessen.