Kompaktlautsprecher
Nubert nuBoxx B40 und nuSub XW-700 im Test
Nubert war immer bekannt für die Ausreizung der Physik. Die neue NuBoxx-Serie soll so viel Tiefgang bieten wie keine vor ihr. Und da müssen wir noch einen Woofer hinzu stellen? Nubert nuBoxx B40 und nuSub XW-700 im Test

Nach Jahrzehnten war die NuBox- Serie reif für eine technische Weiterentwicklung. Auf sie folgt NuBoxx. Das zweite X soll für eine komplett neue Technologie stehen. Und neue Chassis. In der Höhe haben wir eine Gewebemembran aus der nuLine-Serie. Die massive Frontplatte dient als Klangverteiler, auf den Millimeter berechnet. Hier soll der Sweet Spot erweitert werden, also auch mehrere Hörer auf dem Sofa zulassen. In der Tiefe gibt es die bekannte Polypropylenmembran. Dieses Chassis kann mehr Hub stemmen, Nubert lehnt sich sogar weit aus dem Fenster und verspricht „enorme Basskraft bis 41 Hertz“.
Ein Designdetail überrascht: die Frontbespannung. Sie hält magnetisch – ein überraschendes Argument der Eleganz in dieser Preisklasse. Auf zwei Platinen packt Nubert seine Weiche in den Rücken hinter das Terminal. Das wiederum ist stringent und für Single-Wiring ausgelegt. 278 Euro kostet die nuBoxx B40 pro Stück. Der Subwoofer passt preislich. Wir haben den nuSub XW-700 hinzugeordert. Bedeutet 495 Euro.

Trotz der humanen Preisgestaltung hat Nubert hier seine höchste Technologie von der Leine gelassen. Dieser Woofer stemmt nicht nur aktive 250 Watt. Er ist auch schlau. Per X-Connect können wir die Signale kabellos übermitteln. Per X-Room Calibration können wir den Bass perfekt auf den Hörraum einmessen und justieren.
Die App entscheidet. Mit Android-Handys müssen wir auf ein Mikrofon von Nubert zugreifen – da die qualitative Streuung der Mikrofone in der Android-Welt so groß ist. Einfacher gelingt es bei Apple. Hier vertraut Nubert den bekannten Werten der iPhones. Die Praxiserfahrung könnte nicht schöner sein.
App starten, Testton einspielen, warten – und die App hinterlegt die ideale Subwoofer-Kurve in der DSP-Steuerung. Was auch die Anbindung an die B40 vereinfacht. Ehrlich: Wir haben bei keiner Kombi in diesem Testfeld schneller ein Ideal erreicht. Da braucht es keinen Fachhändler – was ja auch dem direkten Vertriebsweg von Nubert entspricht.
Nubert nuBoxx B40 und nuSub XW-700: Hörtest
Auch hörbar? Wer es ganz fett mag, der legt Elektra von Richard Strauss auf. Kein Opernorchester ist größer. Der Superheld im Katalog ist die Einspielung mit Sir Georg Solti und den Wiener Philharmonikern (Decca). Diese Aufnahme könnte als Boxenkiller gelten. Ich finde die neue Boxx-Serie deutlich besser als die etablierte Box-Familie.

Die B40 verfügt über die gleiche Spielfreude, wirkt aber noch konzentrierter, noch mehr auf den Punkt. Der Bass flattert nicht aus, das ist kantig, kräftig, konturstark. Der Hochtöner bringt eine süffige Präsenz ein, weit, breit, die Wiener Philharmoniker klingen im größtmöglichen Panorama. Ein Lautsprecher, der den Trend doppelt: alles besser, alles schöner, alles ehrlicher.
Die Einmess-App für den Subwoofer vollbringt dazu wahre Wunder. Wir müssen nicht aber- und abermals nachjustieren – das war in unserem Aufbau schon nach Minuten perfekt auf den Punkt. Etwas Pop? „Blackbird“ von den Beatles. Mit schlechten Lautsprechern wird eine unscheinbare, unscharfe Ballade daraus. Doch das Nubert-Trio zeigte die Räumlichkeit, die Trennschärfe.

Erstaunlich, wie ein Subwoofer mit so wenig Bassinformationen dennoch den Raum weiten kann. Drei Edelsteine für den Preis eines Tigerauges. Erstaunlich günstig kommt das Trio daher. Sehen wir die Kompromisse? Nicht wirklich. Nubert würde auch seine Fans düpieren. Vor allem gefällt uns der große Sprung in der Eleganz des Designs.
Was nur die halbe Miete wäre, doch Nubert vollführt auch klanglich einen deutlichen Sprung nach vorn. Die Präzision hat zugelegt, der Wille zur feinen Abbildung. Alles natürlich nach streng audiophilen Werten. Wer noch nicht überzeugt ist, sollte einen Blick auf unsere Messwerte werfen – erstaunlich in dieser Klasse.
Messlabor
Die B-40 zeichnet sich bis auf eine leichte, nur auf Achse auftretende Senke bei 3 kHz durch einen geraden, wellenarmen Frequenzgang aus. Durch Anwinkeln lassen sich die Höhen über 10 kHz beeinflussen. Neben gutem Tiefgang (38 Hz/-6 dB) gefallen uns die Pegelfestigkeit im Bass (99 dBSPL) und die Klirrarmut im Mittel-/Hochton. Der ideale Verstärker für die Nubert (AUDIO-Kennzahl 74) sollte 90 W an 4 Ohm bereitstellen. Der flexibel via App einstellbare Sub spielt in der Grundeinstellung ab 26 Hz (-6 dB) auf, betont dabei den Bereich um 40 Hz und erreicht 103 dBSPL ohne Kompromisse beim Tiefgang.
Fazit
Das harmoniert perfekt. Die neue NuBoxx-Serie ist ein Schlag gegen die Konkurrenz. Der Subwoofer mit seiner schlauen Einmesstechnologie passt sich perfekt dem Raum und den Mitspielern an. Nubert zückt mal wieder den Zauberstab.