Priwatt PriFlat Duo (2024) im Test: Mehr Ertrag dank effizienteren Solarmodulen

Das Set „PriFlat Duo“ war einer der Kandidaten in unserem ersten Test von Balkonkraftwerken, den wir im Herbst 2023 veröffentlicht haben (hier unser Test). Es war seinerzeit Co-Gewinner unseres Vergleichs, gemeinsam mit der ähnlich ausgelegten Anlage „MyCarport“ von MyVoltaics.

Doch schon kurz darauf kam der in Leipzig ansässige Anbieter Priwatt auf uns zu und bot uns an, den verbesserten Nachfolger seiner für Flach- und Garagendächer ausgelegten Anlage zu testen. Das Angebot nahmen wir gerne an – und tauschten die vorherige Installation gegen die Komponenten des angepassten Sets aus. Übrigens: Den Vorgänger hat PriWatt nun als Preis für eine Verlosung unter connect-Lesern ausgeschrieben. Wer es gewinnen möchte, kann hier teilnehmen.

Wie schon im Vorjahr bietet PriWatt überdies angepasste Balkonkraftwerk-Sets für die Montage an Fassaden, Balkongittern oder auf Schrägdächern an. Sie unterscheiden sich im mitgelieferten Montagezubehör, basieren aber 2024 allesamt auf den bifazialen Solarmodulen des Herstellers „Ja Solar“.

Neue Produktgeneration mit bifazialen Modulen

Von der Vorgängerinstallation übernommen haben wir die Sicherung der Panel-Ständer mit zehn Gehwegplatten à 9 kg pro Panel beziehungsweise Ständer-Set. Der wesentliche Unterschied zu den Panels der Vorgängergeneration: Bei bifazialen Modulen sind die im Modul montierten Photozellen auch auf ihrer Rückseite lichtdurchlässig.

Gerade bei der Aufstellung auf den mitgelieferten 17-Grad-Ständern oder vergleichbaren Montagen etwa an Gebäudefassaden trifft reflektiertes Sonnenlicht somit auch auf die Zell-Rückseiten. Dort sorgt es dort für zusätzliche Stromerzeugung. Priwatt nennt einen Effizienzgewinn von bis zu 30 Prozent – der maximale Output pro Panel ist mit 440 Watt beziffert.

Das beschriebene Prinzip hat allerdings auch zur Folge, dass bifaziale Solarmodule kaum Ertragsgewinn bringen, wenn sie plan etwa an Mauern oder auf Dächern aufliegen – bei solchen Anbringungsvarianten gelangt schließlich kein Licht auf die Modulrückseiten.

Obwohl die bifiziale Ausführung etwas teurer ist als konventionelle Module, ist die UVP für das 2024 angebotene und von uns getestete Priflat-Duo-Set deutlich gesunken: Kostete der Vorgänger noch 759 Euro, verkauft Priwatt das aktuelle Set inklusive 5-Meter-Netzanschlusskabel für 529 Euro. Hier zeigt sich der erhebliche Preisverfall auf dem Markt für Balkonkraftwerke deutlich.

Wechselrichter mit integriertem WLAN-Modul

Kam die Vorgänger-Anlage noch mit dem Hoymiles-Wechselrichter HMS 800 und dem separaten Funk-Stick „DTU WLite“, enthält das aktuelle Set einen Wechselrichter vom Typ TSun (sprich: Tie-Sann) TSOL-MS600. In diesem Wechselrichter ist ein WLAN-Modul für Wi-Fi 4 auf 2,4 GHz bereits eingebaut. Aus der Zeit vor der Einführung des „Solarpaket I“ der Bundesregierung ist auch der TSun-Wechselrichter bei Auslieferung noch auf 600 Watt Maximal-Output gedrosselt.

Mit der zugehörigen App „TSun Smart“ lässt sich diese Beschränkung aufheben und der Ertrag auf die heute gesetzeskonformen maximal 800 Watt erhöhen. Wie bei Stecker-Solarkraftwerken üblich, wird der Schukostecker des am Wechselrichter angeschlossenen 5-Meter-Anschlusskabels einfach in eine nahe gelegene Steckdose gesteckt.

Einen Speicher können Interessenten optional mit einbinden, PriWatt bietet hierfür in seinem Online-Shop zum Aufpreis von 700 Euro die „Solarbank 1“ von Anker mit 1600 Wh Kapazität an. Dies wird vom Anschluss her zwischen die Solarpanels und den Wechselrichter eingeschleift. Ob sich dies lohnt, hängt wie üblich vom persönlichen Nutzungsprofil ab.

WLAN-Versorgung muss ausreichen

In der konkreten Testsituation haben wir die Anlage auch diesmal wieder auf einem Garagendach aufgestellt. Dabei zeigte sich, dass die Abdeckung des im angrenzenden Einfamilienhaus bereitgestellten WLAN nicht ausreichte, um vom Wechselrichter in ausreichender Qualität empfangen zu werden. Nicht zuletzt wirkt das auch das Solarmodul, unter dem der TSun wettergeschützt festgeschraubt wird, noch als zusätzliche Abschirmung.

Wir haben deshalb innen an der Hauswand vor der Garage noch einen WLAN-Repeater installiert. In diesem Fall bringt das integrierte WLAN des TSun somit gegenüber dem DTU-Stick von Hoymiles letztlich keinen Vorteil. Wie im Test des Balkonkraftwerks „Ultraleicht 800W“ von Plug the Sunshine bereits berichtet, gibt es auch den Hoymiles HMS 800 wahlweise mit internem WLAN oder DTU-Stick – welche Variante sinnvoller ist, hängt somit immer von der konkreten Aufstellsituation und der am Standort der Anlage erreichten WLAN-Signalstärke ab.

Onboarding per Bluetooth und Barcode

Mit dem zusätzlichen Repeater ließ sich jedoch eine stabile WLAN-Versorgung des im vorliegenden Test genutzten TSun TSOL-MS600 erreichen. Die Verbindung zwischen App und Wechselrichter läuft dabei recht komfortabel, weil das Smartphone zu diesem Zweck Kontakt via Bluetooth zum TSun aufnimmt. Dazu muss es sich allerdings in geeigneter Reichweite befinden – bis zu 10 Meter Abstand vom Balkonkraftwerk –, und gleichzeitig im gewünschten WLAN angemeldet sein. Auch zur Erfüllung letzterer Bedingung half der WLAN-Repeater.

Wichtiger Praxistipp: Machen Sie vor der Montage mit dem Smartphone ein Foto des auf dem Wechselrichter aufgeklebten Etiketts. Denn im Rahmen des Kopplungsprozesses muss der Nutzer die Seriennummer des TSOL-MS600 in der App eintragen.

Die lässt sich zwar von dem auf dem TSun aufgedruckten Barcode abscannen, doch dies ist bei fertig montierter Anlage nicht unbedingt komfortabel. Vor dem Verschrauben der Komponenten sollte man deshalb mit dem Smartphone ein Foto des am Wechselrichter aufgeklebten Etiketts machen.

Die „TSun Smart“-App ist aber so smart, beim entsprechenden Arbeitsschritt zusätzlich zum Barcode-Scan über die Smartphone-Kamera auch ein Foto aus dem Album des Telefons zu akzeptieren. Letzteres klappte im Test auf Anhieb.

Informative App

Die für Android und iOS erhältliche App „TSun Smart“ liefert alle relevanten Informationen wie aktuellen Ertrag sowie tägliche, monatliche, jährliche und seit Inbetriebnahme der Anlage erzeugte Strommenge. Außerdem wird der Ertragsverlauf über den Tag grafisch angezeigt, diese Verlaufsgrafiken lassen sich auch für zurückliegende Tage durchblättern.

Die insgesamt eingesparte CO2-Menge rechnet die App zudem in gepflanzte Bäume um – welche Berechnungsgrundlage dafür auch herangezogen werden mag, Balsam fürs ökologische Gewissen ist die Darstellung auf jeden Fall. Da verzeiht man der App auch kleinere Übersetzungsschwächen wie „Mond“ statt „Monat“ oder „2 Baum“ statt „Bäume“.

Spürbar höherer Ertrag

Im im Vergleich zur vorher getesteten Anlage ist die Ertragssteigerung deutlich. Dabei gilt es natürlich zu berücksichtigen, dass dieser Test im Juli bei maximal hoch stehender Sonne stattfand, während die Vergleichswerte des Vorgängers eher aus dem Winter und Frühling stammten.

Dennoch scheinen die bis zu 30 Prozent Zuwachs nicht zu viel versprochen zu sein – um die Mittagszeit meldete die App mehrfach volle 800 Watt Ertrag, was wir von der vorherigen Lösung so nicht kannten. An sonnigen Tagen kommen über 5 kWh zusammen, bei Bewölkung typischerweise immer noch über 2 kWh – auch diese Werte liegen über den Erfahrungen mit der Vorgänger-Anlage.

Das uns von Priwatt empfohlene Upgrade auf bifaziale Module hat sich unter diesem Aspekt durchaus gelohnt. Ob es sich allerdings rechnet, ein bereits installiertes Balkonkraftwerk umzurüsten, sollten Interessenten hingegen mit spitzem Bleistift nachrechnen. Dies hängt stark von der bisherigen und künftig erwarteten Ertragssituation sowie dem Aufstellort ab – und natürlich der Frage, ob sich die bisherige Anlage noch zu einem angemessenen Preis verkaufen lässt.

Fazit: Priwatt PriFlat Duo (2024)

Die bifazialen Module der jüngsten Generation brachten im direkten Vergleich zum Vorgänger spürbare Ertragsgewinne – auch wenn man natürlich zusätzlich bedenken muss, dass dieser Test im Hochsommer stattfand, während die Vorgänger-Anlage überwiegend im Winter und Frühling betrieben wurde. Auch der vom Hersteller TSun stammende Wechselrichter bringt hohe Leistung und eine komfortable App mit. In der konkreten Testsituation war die Verlängerung des heimischen WLANs erforderlich – dies gilt aber für alle Wechselrichter mit integriertem WLAN-Modul gleichermaßen.

Verlosung: Priwatt PriFlat-Duo zu gewinnen!

Die von uns im Herbst 2023 getestete Vorgängerversion (hier unser Test) des Balkonkraftwerk-Sets PriFlat-Duo stellt Priwatt als Gewinn für eine Verlosung unter connect-Lesern zur Verfügung.

Es ist in dieser Konfiguration geeignet für die Aufstellung auf flachen Untergründen wie Garagendach, Flachdach oder im Garten.

Das Set besteht aus zwei Solarmodulen (je 410 Wp) und einem bereits für 800 Watt Max-Output freigeschalteten Wechselrichter Hoymiles HM800 mit zusätzlichem WLAN-Stick „DTU WLite“ (Wi-Fi 4; 2,4 GHz). Außerdem enthalten: zwei neue (also noch unbenutzte) Aluminium-Ständersets mit Gummiunterlagen der Marke „Van der Valk“ sowie alle erforderlichen Kabel (darunter 5-Meter-Anschlusskabel) und Montagematerialien.

Unseren Test dieses Balkonkraftwerks lesen Sie hier.

**Teilnahmebedingungen:**

Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen Personen außer Mitarbeiter der beteiligten Firmen und deren Angehörige. Eine Mehrfachteilnahme ist nicht möglich. Teilnehmer müssen sich einmal registrieren und dabei Vor- und Nachnamen sowie E-Mail-Adresse angeben. Die persönlichen Daten werden ausschließlich zur Auslosung der Gewinne und nicht zu Werbezwecken verwendet.

Die Gewinner werden unter allen Einsendern durch das Los ermittelt und anschließend per E-Mail benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinnwertes ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss ist der 15.09.2024.

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