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Balkonkraftwerk-Speicher mit 3,84 kWh und cleverer Umgehung des 800-Watt-Limits

Ecoflow Stream Ultra X im Test: Doppelte Speicherkapazität für rund 500 Euro Aufpreis

Wer hohe Solarerträge möglichst umfangreich selbst verbrauchen möchte und damit eine „Null-Einspeisung“ anstrebt, für den bietet Ecoflow jetzt ein neues Top-Modell seiner Balkonkraftwerkspeicher-Serie „Stream Series“ an: den 3,84 kWh fassenden „Ultra X“. Bei dem sind Kapazität, Abmessungen und Preis eine Nummer größer als beim kleineren Verwandten „Ultra“ – bei den System- und App-Funktionen hat sich aber nichts geändert.

Autor:Hannes Rügheimer • 1.9.2025 • ca. 4:20 Min

Online-Siegel
sehr gut
EcoflowStream Ultra X
Balkonkraftwerk mit Speicher
September 2025
aufmacher
© Ecoflow

Seine Energiespeicher-Serie „Stream Series“ hat Ecoflow um ein neues Spitzenmodell ergänzt: Der „Stream Ultra X“ bietet mit 3,84 kWh doppelt so viel Speicherkapazität wie das von uns bereits getestete Modell „Stream Ultra“ mit 1,92 kWh. Das Speichermodul allein hat eine UVP von 1499 Eu...

Pro

  • Systemkonzept schöpft gesetzlichen Rahmen maximal aus
  • integrierter Wechselrichter mit vier MPPT-Eingängen bis 2000 Watt Peak
  • einzelne Verbraucher können 800-Watt-Einspeisegrenze legal umgehen
  • Notstromfunktion bis 1200 Watt pro AC-Steckdose oder 2300 Watt auf einer Steckdose
  • Kombination mit Zusatzspeichern möglich
  • umfangreiche Analyse- und Steuerfunktionen
  • offen für einige Drittanbieter-Plattformen
  • Batterie-Heizung für Outdoor-Betrieb

Contra

  • maximale KI-Unterstützung erfordert Abo
  • nur 2,4-GHz-WLAN kann Probleme bei WLAN-Anmeldung verursachen
  • recht hohe Gesamtinvestition

Fazit

Mit der Speicherbatterie „Ultra X“ ergänzt Ecoflow seine „Stream Series“ nach oben. Das Gerät bietet im Prinzip dieselben Funktionen wie das kleinere Modell „Ultra“, aber eben mit 3,84 kWh doppelte Speicherkapazität. Sinnvoll ist dies für Nutzer, die mit vier Solarpanels die gesetzliche Grenze für solare Peak-Power von 2000 Watt ausreizen wollen und zumindest in sonnenreichen Tageszeiten auch erreichen – und die den so erzeugten Strom abends und nachts verbrauchen wollen. Der Aufpreis von 500 Euro will sich zusätzlich zu den ohnehin nicht geringen Gesamtkosten des Systems erst mal amortisieren – wie die Chancen dafür stehen, sollten Interessenten vor einem Kauf zumindest grob überschlagen. In vielen Fällen dürfte das günstigere und kleiner dimensionierte Ultra-Modell nämlich völlig ausreichen.

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Seine Energiespeicher-Serie Stream Series hat Ecoflow um ein neues Spitzenmodell ergänzt: Der „Stream Ultra X“ bietet mit 3,84 kWh doppelt so viel Speicherkapazität wie das von uns bereits getestete Modell „Stream Ultra“ mit 1,92 kWh. Das Speichermodul allein hat eine UVP von 1499 Euro, zum Testzeitpunkt gab es das Gerät im Ecoflow-Webshop für 1299 Euro. Wie schon beim kleineren Verwandten, bietet der Hersteller verschiedene Bundles mit bis zu vier Solarpanels und/oder mit dem 1,92-kWh-Zusatzspeicher „Stream AC Pro“ – deren Preise sich dann um die rund 500 Euro Preisdifferenz erhöhen, die zwischen „Ultra“ und „Ultra X“ liegen.

Übrigens: Die doppelte Batteriekapazität hat neben dem Euro-Preis eine weitere Konsequenz: Der „Stream Ultra X“ ist mit 39 kg deutlich schwerer als der „Stream Ultra“ (23 kg). Bei der Aufstellung sollten deshalb sinnvollerweise zwei Personen für den Transport bereitstehen. Auch die Abmessungen haben gegenüber dem „Ultra“-Modell etwas zugelegt und betragen beim „Ultra X“ 42 x 46 x 29 cm. Das System ist IP65-zertifiziert, was aussagt, dass es grundsätzlich wetterfest ist – sinnvollerweise aber doch geschützt unter einem Vordach, Balkonvorsprung oder in ähnlicher Umgebung installiert werden sollte. Wird es im Winter sehr kalt (Ecoflow gibt als untere Temperaturgrenze -20 Grad Celsius an), sorgt eine Akkuheizung dafür, dass Aufladen weiter möglich bleibt. Eine mitgelieferte Wandhalterung verhindert ein mögliches Umkippen. Am Gerät selbst zeigt eine LED-Leiste den aktuellen Füllstand des Akkus an.

In jedem Fall bietet der Hersteller auch bei diesem Modell 10 Jahre Garantie und sagt eine Lebensdauer von 15 Jahren beziehungsweise 6000 vollständigen Entlade- und Ladezyklen des Batteriespeichers zu. Auch wenn die Amortisation im persönlichen Nutzungsszenario etwas länger braucht, sollte sie in diesem Zeitraum auf jeden Fall zu erreichen sein.

ecoflow-screen
Der Ecoflow Stream Ultra X ist größer und schwerer als das kleinere Modell „Ultra“. Funktionen und Anschlüsse sind aber identisch.
© Ecoflow

Ähnliche Funktionen und Rahmendaten wie Stream Ultra

Abgesehen von Kapazität, Gewicht und Preis bietet der „Ultra X“ ähnliche Rahmendaten und Funktionen wie der „Ultra“: Er verfügt über vier MPTT-Eingänge („Maximum Power Point Tracking“ – Anschlussbuchsen für Solarpanels), die bei vier angeschlossenen Solarpanels 2080 Watt Peak unterstützen und damit die in Deutschland gültige Leistungsgrenze von 2000 Watt in der Praxis gerade noch einhalten. Wie schon beim „Ultra“ liefert Ecoflow pro Solarpanel zwei MPPT-Anschlussleitungen mit, die zusammengesteckt rund 5 Meter überbrücken. Nach Bedarf lässt es sich weiter verlängern oder durch ein passend konfektioniertes Kabel ersetzen.

Wie die „Ultra“-Ausführung beschränkt auch der „Ultra X“ die Rückspeisung ins Haus-Stromnetz auf das gesetzlich vorgeschriebene Limit von 800 Watt. Um diese Grenze legal zu umgehen, lassen sich Großverbraucher direkt an einer oder beiden AC-Ausgangssteckdosen anschließend. Wie beim Ultra-Modell kann auch der Ultra X entweder beide AC-Steckdosen mit je 1200 Watt oder eine von ihnen mit bis zu 2300 Watt versorgen. Ebenso ist auch die schnelle Notstrom-Umschaltung an Bord, die schon beim Ultra ohne X überzeugt hat.

Und ebenso wie der kleinere Verwandte kann auch der „Ultra X“ parallel mit einem oder mehreren Zusatzspeichern vom Typ „AC Pro“ betrieben werden. Die Speichermodule werden entweder mit einem mitgelieferten Parallelkabel in Reihe geschaltet, oder aber unabhängig an anderer Stelle im Haus ans Stromnetz gehängt, wobei die Speichermodule per WLAN kommunizieren und ihre Ladestände übers Hausnetz ausgleichen – dann aber eben mit dem für diese Konstellation gültigen 800-Watt-Limit.

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Links: Die App-Funktionen ändern sich nicht gegenüber den kleineren Speicher-Konfigurationen. Mitte: Je nach Solar-Output kann das Aufladen des großen Speichers allerdings relativ lange dauern. Links: Die Lade- und Entladegrenze lässt sich manuell festlegen.
© connect

Keine Änderungen bei App und WLAN

Auch die Anmeldung und Steuerung über die Ecoflow-App erfolgt exakt so wie beim kleineren Ultra-Modell. Nach wie vor unterstützt Ecoflow nur 2,4-GHz-Netzwerke, was vor allem Nutzer von Mesh-Systemen oder Routern mit Band-Steering-Funktion beachten sollten. Im Idealfall meldet man den Speicher an einem reinen 2,4-GHz-WLAN an.

Keine Änderung gab es zudem bei der Einbeziehung eines Smart Meters (99 Euro) und oder Smart Plugs (36 Euro oder Vierer-Paket für 139 Euro). Wie gehabt, stammen diese Komponenten vom Anbieter Shelly und können wahlweise in der Originalausführung oder der optisch etwas angepassten Ecoflow-Variante genutzt werden. Per App stellt man die gewünschte Betriebsart ein – die im klassischen Balkonkraftwerkbetrieb der Modus „Eigenstromversorgung“ sein dürfte, in dem das System versucht, möglichst viel selbst generierten Strom zu verbrauchen und möglichst wenig teuren Netzstrom zuzukaufen. Alternativ steht auch der „KI-Modus Basic“ zur Verfügung, der über 7 Tage lernt, zu welchen Zeiten welche Verbräuche und welche Einspeisungen anfallen.

Wie schon beim kleineren Ultra-Modell lässt sich der Ultra X gegebenfalls auch ohne Solarpanels und dafür mit einem dynamischen Stromtarif von Anbietern wie Tibber, Rabot oder Nord Pool betreiben. Dann wird der Speicher gefüllt, wenn der Strom günstig ist, um ihn immer dann wieder zu leeren, wenn der Netzstrom teuer wird. In diesem Szenatio bietet die größere Batteriekapazität des Ultra X natürlich einen größeren Hub beziehungsweise höhere Sicherheitsreserven.

Ecoflows Premium-KI gibt es jetzt günstiger

Der kostenpflichtige „KI-Modus Premium“ ergänzt die KI-Steuerung um Prognosen des erwarteten Solarertrags auf Basis von Wetterprognosen und noch exakterer Modellerierung des Nutzungs- beziehungsweise Verbrauchsverhaltens. Die ersten 90 Tage Nutzung sind gratis, die danach anfallenden Kosten hat der Anbieter für eine Einführungsphase auf 3,90 Euro/Monat beziehungsweise 39,90 Euro/Jahr gesenkt. Gegenüber den ursprünglich angekündigten 99,90 Euro/Jahr ist das ein ordentlicher Nachlass – ob dem Abo auch Einsparungen in idealerweise größerer Höhe gegenüberstehen, hängt allerdings vom individuellen Nutzungs- und Verbrauchsverhalten ab. Der 90-Tage-Gratistest eignet sich gut dafür, dies über einen längeren Zeitraum zu beobachten.

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Links: Bei der Auswahl des Betriebsmodus ist „KI Basic“ kostenlos. Mitte: Den „KI-Modus Premium“ gibt es aktuell zu Sonderkonditionen. Rechts: Das Ecoflow-System arbeitet auch mit einer stattlichen Anzahl von Drittanbieter-Plattformen zusammen.
© connect
Online-Siegel
sehr gut
EcoflowStream Ultra X
Balkonkraftwerk mit Speicher
September 2025

Fazit

Mit der Speicherbatterie „Ultra X“ ergänzt Ecoflow seine „Stream Series“ nach oben. Das Gerät bietet im Prinzip dieselben Funktionen wie das kleinere Modell „Ultra“, aber eben mit 3,84 kWh doppelte Speicherkapazität. Sinnvoll ist dies für Nutzer, die mit vier Solarpanels die gesetzliche Grenze für solare Peak-Power von 2000 Watt ausreizen wollen und zumindest in sonnenreichen Tageszeiten auch erreichen – und die den so erzeugten Strom abends und nachts verbrauchen wollen. Der Aufpreis von 500 Euro will sich zusätzlich zu den ohnehin nicht geringen Gesamtkosten des Systems erst mal amortisieren – wie die Chancen dafür stehen, sollten Interessenten vor einem Kauf zumindest grob überschlagen. In vielen Fällen dürfte das günstigere und kleiner dimensionierte Ultra-Modell nämlich völlig ausreichen.