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Blackberry Leap im Test
Der Blackberry Leap offenbart im Test die Ausstattung des Topmodells Z30 und ist dennoch für unter 300 Euro zu haben.
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Wer an Blackberry denkt, denkt an Telefone mit Tastatur. Schließlich sind die Kanadier mit Keyboard-bewehrten E-Mail-Maschinen großgeworden, und zwar lange vor der Smartphone-Welle. Heute ist Blackberry der letzte ernstzunehmende Hersteller, der noch Smartphones mit mechanischer Tastatur baut, doch seit Ende 2008 kommt auch Blackberry am Touchscreen-Trend nicht mehr vorbei. Mit dem Leap gibt es nun einen neuen Blackberry, der aussieht wie ein normales Smartphone - zu einem Preis von 289 Euro, der für Blackberry-Verhältnisse günstig ist.
Bewährte Technik
Die Hardware des Leap basiert auf dem Touchscreen-Modell Z30, nur an ein paar Details hat Blackberry gefeilt. So ist das Display nun in TFT- statt in OLED-Technik ausgeführt, was der Qualität der blickwinkelstabilen 5-Zoll-Anzeige mit 1280 x 720 Pixeln keinen Abbruch tut. Dank seiner von 185 auf über 500 cd/m2 gesteigerten Helligkeit ist das Leap-Display sogar deutlich sonnentauglicher.
Dem Rotstift zum Opfer fielen hingegen NFC, ein Micro-HDMI-Ausgang, WLAN im 5-GHz-Band und die Gyro- und Magnetsensoren. Diese vergleichsweise leicht verschmerzbaren Auslassungen ändern nichts an der Tatsachen, dass der Leap gut ausgestattet ist - schließlich sind LTE, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, von denen 10 GB verfügbar sind, die Möglichkeit zur Speichererweiterung über Micro-SD und vieles mehr an Bord. Den vielleicht deutlichsten Einschnitt stellt die 8-Megapixel-Kamera dar, die dem Standard qualitativ etwas hinterherhinkt.
Schweres Gehäuse
Vertrauenerweckend ist das etwas große und schwere, aber sehr robuste Kunststoffgehäuse, das mit seiner griffigen Oberfläche und Riffelung angenehm in der Hand liegt. Der feste Griff schafft beste Voraussetzungen fürs Schreiben. Lange Texte lassen sich dank der vorausschauenden und sich dem Schreibstil anpassenden virtuellen Tastatur leicht tippen. Hier zeigt sich, dass Blackberry auch auf dem Touchscreen einiges zu bieten hat und Business-User und Vielschreiber gezielt ansprechen möchte. Auch das User Interface zielt in diese Richtung: Es bietet keine ultimative Intuitivität, sondern taugt eher für eine flexible und effektive Arbeitsweise.
App-Liebhaber sollten wissen, dass sie hier nicht ganz den von Android und iOS gewohnten Umfang erwarten können. Immerhin darf man sich mit dem Leap nicht nur aus der Blackberry World Apps herunterladen, sondern auch aus dem Amazon App-Shop, wodurch Lücken geschlossen werden.
Hervorragende Hardware
Top ist die Hardware: Im typischen Betrieb hält der Leap länger als sechseinhalb Stunden durch. Dauertelefonierer können sogar mit zwischen knapp acht (UMTS) bis zu 20 Stunden Gesprächszeit rechnen. Gut bis sehr gut ist die Akustik beim Telefonieren, die durchaus komplexe Unterdrückung der Umgebungsgeräusche beim Anruf aus Kneipen gelingt dem Leap besser als den meisten anderen Smartphones.
Die Funkeigenschaften des Leap erfüllen unsere hohen Qualitätskriterien sogar zu 100 Prozent, was ihm die Höchstpunktzahl bei GSM, UMTS und LTE einbringt. Damit sind die Voraussetzungen bestens, um ungestört telefonieren und pfeilschnell surfen zu können.
Wer nach der Arbeit gern auf Entspannung umschaltet, wird den tollen Kopfhörer-Ausgang zu schätzen wissen, der einen breitbandig linearen Frequenzgang mit minimalen Störungen durch Rauschen und Verzerrungen verbindet.
Fazit: Gut und günstig
Über 400 Punkte für unter 300 Euro - der Leap ist ein Schnäppchen unter den Marken-Phones. Der Kunde bekommt mit dem neuen Blackberry ein Smartphone, das ihn jederzeit kompetent unterstützt.