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Testbericht

Samsung Galaxy Note 10.1 im Test

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Samsung will's wissen: Das Galaxy Note 10.1 attackiert den Platzhirsch iPad und kann im Test mit jeder Menge Mehrwert überzeugen.

Autor: Michael Peuckert • 20.9.2012 • ca. 5:20 Min

Samsung Galaxy Note 10.1,
Samsung Galaxy Note 10.1,
© Samsung
Inhalt
  1. Samsung Galaxy Note 10.1 im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Mit dem Galaxy Note landete Samsung zur IFA 2011 einen echten Überraschungscoup. Die ehemalige Nummer eins der connect-Bestenliste überraschte mit einem für Smartphones riesigen 5,3-Zoll-Display - und rief mit dem in das Gerät einschiebbaren Bedienstift Erinnerungen an das Palm-Zeitalter wach. ...

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Pro

  • innovative Stiftbedienung
  • umfangreiche Ausstattung
  • überragende Benchmarkleistungen
  • Quad-Core-Prozessor
  • helles Display
  • Multitasking über Dual-Screen-Funktion

Contra

  • Display mit Schwächen beim Kontrast
  • 32- und 64-GB-Versionen nicht verfügbar
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Mit dem Galaxy Note landete Samsung zur IFA 2011 einen echten Überraschungscoup. Die ehemalige Nummer eins der connect-Bestenliste überraschte mit einem für Smartphones riesigen 5,3-Zoll-Display - und rief mit dem in das Gerät einschiebbaren Bedienstift Erinnerungen an das Palm-Zeitalter wach.

Und nicht nur das: Dank der speziell auf die Stiftbedienung ausgelegten Apps eröffnete das Note ganz neue Möglichkeiten. Nun baut Samsung mit dem Galaxy Note 10.1 eine kleine Serie auf. Das brandneue Topmodell unter den Samsung-Tablets soll natürlich dem Klassenprimus, Apples "neuem" iPad, endlich richtig Paroli bieten. Ob es das Ziel erreicht, klärt der Test der UMTS-Version für 689 Euro.

Verarbeitung: Gelungener erster Eindruck

Optisch macht das Testgerät mit seinem kratzfesten Kunststoffgehäuse in elegantem Weiß einiges her. Alternativ ist auch eine Variante in dunklem Grau zu haben. Die Verarbeitung und die Materialanmutung sind top. Kein Knarzen oder Knacken ruft beim Bedienen des Tablets Unbehagen hervor. Auch ist das Galaxy Note 10.1 mit seinen 597 Gramm schön leicht, und das trotz der kratzfesten Displayabdeckung aus Gorilla-Glas.

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Die silberfarbene Umrandung des Screens, in die akustisch günstig die Stereolautsprecher integriert sind, hat im Vergleich zur ersten Vorstellung vor etwa sechs Monaten auf dem Mobile World Congress in Barcelona ein paar Millimeter in der Breite zugelegt. Dafür findet nun der mitgelieferte Eingabestift, S Pen genannt, ein sicheres Plätzchen in dem neun Millimeter schlanken Gehäuse. Bei der ersten Präsentation war der Stylus noch heimatlos, was zu Recht für Kritik sorgte.

Display mit kleinen Schwächen

Ansonsten wird die Front von dem 10,1 Zoll großen Display dominiert, das in dieser Form auch im Galaxy Tab 2 10.1 zum Einsatz kommt. Die Anzeige löst mit den für diese Klasse üblichen 1280 x 800 Pixeln auf und bietet mit 412 cd/m2 eine überdurchschnittliche Helligkeit. Überzeugen konnte auch die Arbeitsgeschwindigkeit: Auf Eingaben des Testers reagierte das Display umgehend.

Samsung Galaxy Note 10.1,
© Samsung

Bei den Kontrastmessungen schwächelte das Galaxy Note 10.1 jedoch ein wenig: Liegt der Kontrast im Dunkeln mit 1:645 noch auf einem guten Niveau, fällt er bei Bürolicht auf 1:360 und bei Sonnenlicht auf lediglich 1:17,6 ab - was die Ablesbarkeit erschwert. In der Summe liegt der mittlere Kontrast bei lediglich 1:213, das reicht nach den strengen Bewertungskriterien von connect in dieser Disziplin lediglich zu einem "Befriedigend".

Mehrwert durch den S Pen

Dieses Manko soll das Bedienerlebnis mit dem S Pen vergessen machen. Der Start ist auf jeden Fall vielversprechend, denn zieht der Nutzer den Bedienstift aus seiner Behausung auf der Rückseite des Tablets, erscheint am rechten Bildschirmrand ein spezielles Schnellstartmenü, über das man direkt zu den Programmen S Note, S Planner, Photoshop Touch, Polaris Office und dem Spiel Crayon Physics wechseln kann.

Samsung Galaxy Note 10.1
© Samsung

Zudem lässt sich diese Funktion im Stiftmenü auch direkt mit einem der genannten Programme koppeln, ohne vorherige Menüauswahl. Der S Planner ist ein alter Bekannter vom Smartphone-Modell Galaxy Note, der umfangreiche Kalender- und Aufgabenfunktionen anbietet. Mit Polaris Office 4.0 lassen sich Office-Dokumente bearbeiten und auch erstellen.

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Die Bedienung über den Stift funktioniert in der Praxis hervorragend. So können etwa mit Adobe Photoshop Touch über den drucksensitiven S Pen Objekte zielgenau bearbeitet werden. Auch lässt sich ein "schwebendes Stiftsymbol" einblenden, das erscheint, wenn sich der S Pen knapp über dem Display befindet - das ermöglicht, selbst kleinste Details zu erreichen, ohne dass die eigene Hand Bereiche verdeckt.

Aber auch abseits der Stiftbedienung kann das Galaxy Note 10.1 mit intuitivem Handling überzeugen. Das Android-4.0.4-Modell nutzt dabei die bewährte Samsung-eigene Benutzeroberfläche Touchwiz, die mit zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten für den Startscreen und das Hauptmenü aufwartet. Zudem lassen sich über eine einblendbare Leiste vom Startscreen aus schnell hilfreiche Mini-Apps wie etwa ein Rechner oder Notizzettel anwählen.

Samsung Galaxy Note 10.1

Bedienung: Bedientempo im Zeitraffer

Wie das Galaxy S3 wird auch das Tablet-Flaggschiff der Koreaner vom hauseigenen Quad-Core-Prozessor Exynos 4412 angetrieben. Der mit 1,4 GHz pro Kern enorm potente Chip kann beim Galaxy Note 10.1 sogar auf üppige 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zurückgreifen.

Diese Kombination liefert denn auch eine mehr als beeindruckende Rechenleistung und lässt bei den Benchmarks nahezu alles, was Rang und Namen im Mobilfunkbereich hat, weit hinter sich. Egal, ob leistungshungrige 3D-Spiele am Start sind oder umfangreiches Multitasking gefragt ist - das Galaxy Note 10.1 bietet stets eine grandiose Performance.

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Trotz dieser tollen Vorstellung ist, wie bereits beim Galaxy S3, der interne Speicher die Achillesferse des Samsung-Tablets. Für Deutschland ist aktuell lediglich die 16-GB-Version vorgesehen, die 32- oder gar 64-GB-Varianten sind zunächst nicht verfügbar.

Als kleiner Trost gibt es wenigstens einen gut erreichbaren MicroSD-Slot, der Speicherkarten bis zu 64 GB entgegennimmt. Dazu spendiert Samsung für zwei Jahre 50 GB Cloudspeicher bei Dropbox kostenlos dazu.

Ausstattung: Echtes Ausstattungswunder

Ein Blick auf die Ausstattungsliste sorgt jedoch schnell wieder für gute Stimmung. So kann der Nutzer mit seinem Galaxy Note 10.1 nicht nur per Headset oder über die Freisprechfunktion telefonieren, sondern auch SMS versenden und empfangen.

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Dazu gesellen sich der Datenbeschleuniger HSPA+, a/b/g/n-WLAN mit Kanalbündelung, Bluetooth 4.0 und als zusätzliche Positionierungshilfe zu GPS auch Glonass, das russische Gegenstück zur satellitengestützten Ortsbestimmung.

Auch beim Thema Multimedia kommt die helle Freude auf. So zeichnet die rückseitige 5-Megapixel-Kamera Videos in Full-HD, die 1,9-Megapixel-Frontkamera in HD auf. Multimediafutter kann sich der Nutzer über die Video-, Music- und Game-Hubs zulegen. Music- und auch Videoplayer bieten zudem zahlreiche Optionen.

Clevere TV-Features inklusive

Ein echtes Highlight ist auch der Infrarotsender auf der Stirnseite des Galaxy Note 10.1. In Verbindung mit der vorinstallierten App "Peel Smart Remote" mutiert das Tablet so zur Komfortfernbedienung, auch für TV-, Video- und Audio-Modelle anderer Hersteller. Dies ist nur konsequent, denn Tablets verrichten ihren Dienst oft im Wohnzimmer - nicht nur zum Surfen, sondern auch als Fernseh-Programmführer.

Samsung Galaxy Note 10.1,
© Samsung

Apropos TV: Als ganz besonderes Schmankerl können Besitzer eines Samsung Smart TVs das Fernsehbild per kostenloser App (Samsung Smart View Tab) aus dem Store "Samsung Apps" auf das Galaxy Note 10.1 streamen. Dazu müssen Tablet und Fernseher lediglich mit dem selben Netzwerk verbunden sein. So lässt sich das Fernsehbild mit dem Galaxy Note 10.1 überallhin mitnehmen, soweit die WLAN-Verbindung reicht. Die Lieblingsserie lässt sich so auch neben dem Kochen oder beim Relaxen auf der Terrasse weiterverfolgen.

Labormessungen: Grandioses Finale

Nach der bisher gebotenen, sehr starken Leistung des Galaxy Note 10.1, waren wir mehr als gespannt, wie sich das Samsung-Tablet bei den Ausdauermessungen schlagen würde. Auch beim Galaxy Note 10.1 haben die koreanischen Ingenieure ganze Arbeit geleistet, um das Maximum aus dem 7000 mAh großen Akku herauszukitzeln.

Am Ende stehen eine hervorragende typische Ausdauer von über neun Stunden auf der Habenseite. Damit bleibt das Galaxy Note 10.1 über eine halbe Stunde länger on Air als das neue iPad. Für die alleinige Spitzenposition bei den Tablets reicht dies jedoch nicht ganz.

Fazit: Auf Platz 1 mit dem iPad

Am Ende teilt sich das Galaxy Note 10.1 mit Apples iPad 3 den Sonnenplatz an der Bestenliste. Beide erreichen mit 411 Punkten die Note Gut - obwohl sie vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein könnten.

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