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Samsung Galaxy Note 10 und Note 10 Plus im Test
Das Galaxy Note steht seit Jahren für technische Spitzenklasse, garniert mit dem gewissen Etwas. 2019 kommt das Stift-Smartphone erstmals im Doppelpack – eine kluge Entscheidung. Lesen Sie hierzu unseren Test.

Das erste Galaxy Note war 2011 eine kleine Sensation. Das Display mit 5,3 Zoll war für damalige Verhältnisse unerhört groß und die Bedienung mit dem integrierten Stift mehr als ungewöhnlich.
Heute wissen wir, dass Samsung mit diesem Phone einen Volltreffer gelandet hat. Die Koreaner haben damit den Trend zu großen Bildschirmen vorweg genommen, und eine wachsende Fangemeinde schwört auf die Bedienung per Stylus.
Die hat Samsung mit der neuesten Generation nochmals verbessert. So weit, so vorhersehbar. Überrascht hat alle Beobachter dagegen die Entscheidung, die Note-Serie in zwei Größen anzubieten. Es gibt nun erstmals auch eine handliche Variante des Stift-Smartphones:
Das Note 10 ist vergleichbar mit dem S10 und liegt idealtypisch in der Hand, es ist unser klarer Favorit. Das Note 10+ dagegen hat die gewohnten XXL-Dimensionen und bietet im Gegenzug mehr Fläche zum Schreiben und Anschauen von Inhalten.
Die Preise haben es wieder in sich: Mit 949 Euro für das Note 10 und 1099 Euro für das Plus-Modell folgt Samsung allerdings nur dem Branchentrend – auch andere Hersteller drehen an der Preisschraube.
Der Weltmarktführer aus Korea hat allerdings das Luxusproblem, mit der S10-Serie eine starke Alternative im Portfolio zu haben, die im Schnitt 300 Euro günstiger ist.

Kantiger und ohne Bixby-Taste
Wo beim S10 runde, organische Formen dominieren, gibt sich das Note viel kantiger. Verantwortlich dafür ist der Rahmen in glänzender Metalloptik, der oben und unten plan geschliffen wurde.
An den langen Enden verjüngt er sich auf nur noch zwei Millimeter, weil das Glas auf der Vorder- und Rückseite umgebogen ist. Ein technisch anspruchsvolles Design, von Samsung meisterhaft umgesetzt – besser kann man es nicht machen.
Haptik und Verarbeitung (inklusive IP68-Zertifizierung) sind ebenfalls absolute Spitzenklasse, hier gibt es nicht einmal den Hauch einer Kritik. Samsung verzichtet auf die mit dem Galaxy S8 eingeführte Extrataste für den Sprachassistenten Bixby, den man aber mit einem längeren Druck auf die Power-Taste weiterhin schnell erreicht.
Die ist auf der linken Seite positioniert, wer von anderen Herstellern kommt, muss sich also umgewöhnen, weil die Positionierung auf der rechten Seite in der Branche Standard ist.
In einem anderen Punkt schwimmen die Koreaner dagegen mit der Masse, obwohl sie sich viele Jahre dagegen gestemmt haben: Erstmals fehlt dem Phone eine Klinkenbuchse, Kopfhörer lassen sich entweder über Bluetooth oder über USB-C anschließen.
Ein entsprechender Adapter gehört nicht zum Lieferumfang, man muss ihn separat kaufen, zum Beispiel im Samsung-Shop für 9,90 Euro. Das ist mit Blick auf den hohen Gerätepreis kein feiner Zug.
Immerhin: Die mitgelieferten In-Ears von AKG sind wie gewohnt Spitzenklasse – nur eben diesmal mit USB-C-Anschluss statt mit Klinke.
State of the Art
Technisch wird Feinkost geboten, vor allem beim Display lässt OLED-Marktführer Samsung die Muskeln spielen: Die frontfüllende Darstellung mit extrem schmalen Rändern ist auf beiden Smartphones beeindruckend, die kreisförmige Positionierung der Frontkamera sehr gut gelungen, sodass der schwarze Punkt auf dem Display kaum auffällt und minimal stört.
Dass die Auflösung beim 6,3-Zoll-Panel des Note 10 kleiner ist, fällt selbst dann kaum auf, wenn man die Phones direkt vor die Augen hält. Unter dem Display herrscht dagegen Einigkeit: Das neue System-on-a-Chip Exynos 9825 ist State of the Art, mit modernster Connectivity (WiFi 6 und LTE Cat 20) sowie Leistung satt.
Es handelt sich dabei um Samsungs ersten Prozessor mit 7-Nanometer- Leiterbahnen, was gegenüber dem 9820 (S10) vor allem die Energieeffizienz verbessert. Darauf deuten auch die Ergebnisse einschlägiger

Benchmarks mit einer nur minimalen Performancesteigerung gegenüber der S10-Serie hin. Dass das Note 10+ mehr Arbeitspeicher hat, wirkt sich in der Praxis nicht aus. Schwerer wiegt im Alltag dagegen ein anderer Unterschied:
Beide Smartphones sind Dual-SIM-fähig, aber nur das Plus-Modell hat einen hybriden Steckplatz, in den man statt einer zweiten SIM-Karte eine microSD einlegen kann. Die Konsequenz: Dem kleinen Note 10 fehlt eine Speichererweiterung.
Keine Schwächen im Testlab
Im Labor überzeugen beide Phones, die Akustik beim Telefonieren ist ebenso gut wie die Funkeigenschaften, bei denen das Plus-Modell vorn liegt – mit marginalem Vorsprung. Bei der Akkulaufzeit im genormten connect-Nutzungsmix ist er deutlicher: 9:40 versus 8:56 Stunden stehen für sehr gute Ausdauer.
Weil im handlicheren Note 10 weniger Platz für den Akku ist, hat Samsung die Kapazität von 4300 auf 3500 mAh reduziert – trotzdem meistert das Gerät selbst bei intensiver Nutzung einen Arbeitstag.
Das mitgelieferte 25-Watt-Netzteil lädet den Akku mit hohem Tempo, für das Plus-Modell gibt es optional sogar einen 45-Watt-Stecker, der aber 50 Euro kostet.
Beide Phones können nicht nur drahtlos geladen werden, sondern Energie auch drahtlos weitergeben. „Wireless Power Share“ macht sie zur drahtlosen Ladestation für Zubehör wie den Galaxy Buds oder für andere Phones, die den Standard Qi unterstützen.

S Pen - Die Software macht den Unterschied
Kein Unternehmen hat die Stiftbedienung so tief im System integriert wie Samsung – wer darauf Wert legt, kommt um die Note-Serie nicht herum. 4096 Druckstufen ermöglichen sogar feinere Schraffuren und Skizzen, und das Schreibgefühl ist exzellent, zumal man Textfarbe und Strichstärke vielfach anpassen kann.
Der S Pen leistet herausragende Arbeit beim Markieren und Selektieren von Bildschirminhalten, das Kopieren und Einfügen von Text gelingt wesentlich präziser als mit dem Finger, hinzu kommt die Möglichkeit, einen Bereich des Bildschirminhalts zu markieren, mit einer handschriftlichen Notiz zu versehen und zu speichern oder zu verschicken.

Ein Highlight ist ohne Frage die Konvertierung von Handschrift in Text, die gegenüber dem Note 9 verbessert wurde und eine ausgezeichnete Erkennungsrate hat. Als praktisch im Alltag erweist sich „Screen Off-Memo“, das das Schreiben einer Notiz auf dem ausgeschalteten Display erlaubt.
Neu und ebenfall stark: Da der S Pen per Bluetooth mit dem Note 10 verbunden ist, kann man nicht nur die Selfiekamera aus der Ferne auslösen, sondern auch mit einer kreisförmigen Geste in die Kameravorschau hinein- oder herauszoomen. Zudem sind weitere Gesten in der Bildergalerie oder im Musikplayer möglich.
Vielseitige Triple-Kamera, intuitives Interface
Die beiden Note-10-Modelle übernehmen das Kamerasystem von den S10-Modellen, die Standard-Weitwinkelkamera mit zwölf Megapixeln wird somit nach oben von einer Telebrennweite mit ebenfalls zwölf Megapixeln und nach unten von einem Ultraweitwinkel mit 16 Megapixeln ergänzt.
Der Nutzer kann also aus dem Vollen schöpfen und zwischen drei unterschiedlichen Bildausschnitten wählen, die sich intuitiv über drei Symbole in der Kameravorschau ansteuern lassen.
Statt auf diese Icons zu tippen, kann man auch einfach darüber wischen und stufenlos zoomen – ein kleines, aber feines Detail, das einen Hinweis darauf gibt, wie gut Samsung die Benutzeroberfläche der Kamera mittlerweile durchdacht hat.
Ein weiteres Beispiel dafür ist das Spiel mit dem Bokeh im Modus „Live-Fokus“, wo man in Echtzeit nicht nur die Unschärfe von fein bis grob justieren, sondern auch die Stukturierung, die Musterung der Unschärfe, bestimmen kann. Auffällig in diesem Kontext: Der Übergang zwischen Vorder- und Hintergrund wird sauber berechnet, sogar bei anspruchsvollen Motiven gelingt er gut.

Beim Note 10+ wird die Triple-Kamera von einem ToF-Sensor ergänzt, der besonders präzise Entfernungsmessungen innerhalb der Kameravorschau anstellt und damit ein noch besseres Bokeh ermöglichen soll. In unserem Test haben wir hier jedoch keine Unterschiede zwischen beiden Modellen feststellen können.
Auffällig ist dagegen der wenig souveräne Umgang der Kameras mit schlechten Lichtverhältnissen. Sobald es dunkler wird, schalten Optik und Signalverarbeitung einen Gang runter, das ist nicht nur der handfeste Befund aus dem Testlabor, sondern auch das Ergebnis vieler Fotovergleiche im Rahmen unseres Tests.
Wo ein Huawei P30 Pro noch scharfe Details zeigt, werden selbige beim Note 10+ von Bildrauschen überlagert. Selbst bei optimalen Lichtverhältnissen reicht es bei der Note-10-Serie nur für gute Ergebnisse. Die Telebrennweite macht ihre Sache dagegen sehr gut und liefert überzeugende Bildqualität.
Allerdings wird in Relation zum Standardweitwinkel nur eine eine zweifache Vergrößerung geboten – Hersteller wie OnePlus und Huawei sind da mit dreifacher beziehungsweise fünffacher Vergößerung einen Schritt weiter.
In Summe haben die beiden Note-10-Modelle im Bereich Fotografie zwar einen bunten Strauß an Funktionen und Extras zu bieten – auch bei Frontkamera und Videos –, aber es gibt Lücken bei der Qualität, über die man nur schwer hinwegsehen kann, gerade im Hinblick auf die Preisklasse. Hier sehen wir bei Samsung noch Nachholbedarf.
Samsung Galaxy Note 10
Pro
- modernes Design mit Randlos- display
- Haptik und Verarbeitung spitze
- kompakt trotz 6,3-Zoll-Display
- Triple-Kamera mit vielen Extras
- modernste Connectivity mit LTE Cat 20 und WiFi 6
- tief im System verankerte Stiftbedienung mit Mehrwert
- induktives Laden in beide Richtungen
- gute Funkeigenschaften, Akustik und Akkulaufzeit
Contra
- keine Speichererweiterung
- Kamera zeigt Schwächen bei wenig Licht
connect-Testurteil: sehr gut (430 von 500 Punkten)

Samsung Galaxy Note 10+
Pro
- modernes Design mit Randlosdisplay
- Haptik und Verarbeitung spitze
- Triple-Kamera mit ToF-Sensor und vielen Extras
- modernste Connectivity mit LTE Cat 20 und ax-WiFi 6
- tief im System verankerte Stiftbedienung mit Mehrwert
- induktives Laden in beide Richtungen
- gute Funkeigenschaften und Akustik
- sehr gute Akkulaufzeit
Contra
- Kamera zeigt Schwächen bei wenig Licht
connect-Testurteil: sehr gut (433 von 500 Punkten)

Fazit
Mit der neuen Note-Serie zeigt der Marktführer, warum er an der Spitze steht. Keiner hat die Stiftbedienung so perfektioniert wie Samsung, und die Entscheidung, zwei Größenklassen anzubieten, war goldrichtig.
Mit ihrem randlosen Edge-Design sehen die Phones zudem umwerfend aus und sind bis zum Anschlag mit modernster Technik vollgestopft, die auch qualitativ kaum Schwächen zeigt.
Die Kamera offenbart aber Samsungs Achillesferse. Denn die Fotoqualität bei wenig Umgebungslicht liegt sichtbar hinter den Top-Modellen von Huawei und anderen chinesischen Herstellern. Hier müssen die Koreaner noch nachlegen.
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