Testbericht

Samsung Galaxy Spica

19.1.2010 von Redaktion connect, Markus Eckstein, Athanassios Kaliudis und Michael Peuckert

Mit dem Galaxy Spica I5700 lässt Samsung nach dem Galaxy I7500 sein zweites Modell mit Googles Android-Betriebssystem auf die Smartphone-Gemeinde los. Ebenso wie das Pulse von T-Mobile geht auch das Galaxy Spica mit der mittlerweile fast schon veralteten Android-Version 1.5 an den Start.

ca. 4:20 Min
Testbericht
  1. Samsung Galaxy Spica
  2. Datenblatt
  3. Wertung
Samsung Galaxy Spica
Samsung Galaxy Spica
© Archiv

 Im Laufe des ersten Quartals 2010 soll laut Samsung aber die Möglichkeit bestehen, das Galaxy Spica auf die Version 2.0 upzudaten, über die das Motorola Milestone bereits jetzt verfügt.

Schick, hochwertig und preiswert

Wie bei Samsung üblich, haben die Designer auch beim Galaxy Spica ganze Arbeit geleistet und dem UMTS-Smartphone eine attraktive Optik verpasst. Die glänzenden Oberflächen auf der Front harmonieren perfekt mit dem matten Kunststoff auf der Geräterückseite. Dazu gesellen sich dezente Farbapplikationen beim Lautsprecher und bei der Bestätigungstaste der 5-Wege-Keys, die den Gesamtlook auflockern.

Samsung Galaxy Spica
Die drei Ebenen der Standby-Anzeige lassen sich mit Widgets und Programmen bestücken.
© Hersteller

So wirkt das Samsung Galaxy Spica doch deutlich attraktiver als der optisch eher triste große Bruder Galaxy; zudem ist das neue Android-Modell in einer schwarzen und in einer weißen Version erhältlich. Der Kostenpunkt soll laut Samsung bei 399 Euro ohne Vertrag liegen. Der Straßenpreis unterbietet diese Empfehlung aber wie üblich deutlich, und so ist das nagelneue Smartphone bereits ab etwa 280 Euro in Online-Shops erhältlich; für die Version mit weißem Gehäuse muss man rund 25 Euro mehr berappen. Die Verarbeitung überzeugt auch kritische Zeitgenossen, und dank des abgerundeten Formfaktors liegt das Gerät ausgesprochen gut in der Hand.

Doch nicht nur die Optik weiß zu gefallen, auch die Techniker haben sich ins Zeug gelegt und dem Samsung Galaxy Spica einige technische Leckerbissen mit auf den Weg gegeben. So steckt unter der Haube ein besonders flotter Prozessor mit strammen 800 Mhz, der in Verbindung mit dem 128 MB großen Arbeitsspeicher für ein hohes Bedien- und Arbeitstempo sorgt. Auch das 3,2 Zoll große kapazitive Display weiß mit seiner scharfen und hellen Darstellung sowie praxisgerechter Auflösung (320 x 480 Pixel) zu überzeugen.

Bedienung mit kleinen Handicaps

Samsung Galaxy Spica
Der Android-Market bietet viele kostenlose Spiele und Anwendungen.
© Hersteller

Für Android-Einsteiger ist die Bedienung des Samsung Galaxy Spica nicht komplett selbsterklärend: Auf der Front finden sich neben dem 5-Wege-Key und den beiden Anruftasten vier weitere Drücker, deren Sinn sich erst einmal erschließen und einprägen muss. Neben einer Haus-Taste, die immer zurück zur Standby-Anzeige führt, einer Zurück- und einer Globus-Taste, die diverse Suchfunktionen im Browser, in den Nachrichten und im Telefonbuch öffnet, gibt es zudem noch eine Menü-Taste links unterhalb des Displays, die das jeweilige Optionenmenü der einzelnen Programme anzeigt. Klingt kompliziert? Ist erst zunächst auch.

Die Bediengeschwindigkeit ist dafür topp: Wartezeiten beim Aufrufen von Programmen sind eher die Ausnahme als die Regel, was angesichts der guten technischen Basis nicht überrascht. Zudem lässt sich das Samsung auch einhändig bedienen: Mit dem Daumen ist der komplette Screen gut erreichbar - ein nicht zu unterschätzender Vorteil beim täglichen Einsatz, den nicht viel Smartphones bieten.

Kein Business- und Fototyp

Samsung Galaxy Spica
Der Chrome Lite Browser ist flott und leicht bedienbar.
© Hersteller

Ein echtes Arbeitstier für den Businesseinsatz ist das Samsung Galaxy Spica allerdings nicht. So fehlt dem Android-Gerät serienmäßig ein Dateibrowser ebenso wie ein Programm zur Darstellung von Office-Dokumenten - was sich aber nachrüsten lässt. Wesentlich schlimmer wiegt, dass sich das Samsung nicht mit Outlook synchronisieren lässt, sondern nur mit einem Google-Account für Mails, Kontakte und Termine. Apropos E-Mail: Das Samsung beherrscht nicht nur den Umgang mit Google Mail, sondern auch mit IMAP- und POP3-Konten. Egal welches Konto zum Einsatz kommt, für jeden Account gibt es die Möglichkeit, neue Nachrichten automatisch abzurufen.

Dazu wie auch für die vielen Internet-basierten Talente des Samsung Galaxy Spica ist ein entsprechender Datentarif allerdings Pflicht. Und das Internet kann man mit dem Newbie gut erkunden: Der Browser Chrome Lite von Google geht flott zu Werke und lässt sich einfach bedienen. Die Webseiten werden schnell aufgerufen und richtig dargestellt - so wie man das von einem Android-Smartphone erwartet. Für hohes Surftempo unterwegs sorgen die Datenturbos HSDPA und EDGE, während auf dem Sofa oder am Flughafen WLAN zum Einsatz kommen kann.

Zur Unterhaltung hat das Samsung Galaxy Spica einen Music- und Videoplayer an Bord. Das mitgelieferte, gut klingende In-Ear-Headset dockt einfach an der 3,5-mm-Klinkenbuchse am Gerät an.

Samsung Galaxy Spica
Der Music-Player bietet nur rudimentäre Funktionen. Das Headset überzeugt.
© Hersteller

Eine 3-Megapixelkamera dient als Motivfänger, bietet aber nur eine schwache Performance. Dies liegt weniger an der ordentlichen Bildqualität als vielmehr an den nicht vorhandenen Einstellmöglichkeiten. Ein Autofokus und Geotagging über den integrierten GPS-Empfänger müssen hier genügen. Einen Zoom, ein Fotolicht oder einen Selbstauslöser sucht der Nutzer dagegen vergebens.

Auf der Vermisstenliste befinden sich ebenfalls ein UKW-Radio oder auch Spiele. Bei Letzteren kann man sich aber aus dem üppigen und oftmals kostenlosen Angebot des Android Market bedienen; ein Link zum Shop findet sich wie bei allen Androiden auf der Standby-Anzeige des Samsung Galaxy Spica.

Power to the people!

In der Disziplin Ausstattung konnte das Samsung Galaxy Spica also nichts reißen, dafür lieferte es im Labor eine echte Galavorstellung ab. Hauptdarsteller ist der mit 1500 mAh besonders gut im Futter stehende Akku. Diesen technischen Vorteil weiß das Samsung Galaxy Spica dann auch exzellent umzusetzen und liefert beeindruckende Ausdauerergebnisse ab. Quasselstrippen können knapp 13 Stunden im E- und zehn Stunden im D-Netz ihrem Hobby frönen.

Auch im UMTS-Betrieb bleibt das Samsung Galaxy Spica starke 4:25 Stunden in Betrieb, bevor es nach dem Ladekabel verlangt. Richtig gut fällt zudem die typische Ausdauer im Anwendungsmix aus: 7:20 Stunden sind ein Wort, ebenso wie die theoretische Standby-Zeit von 27 Tagen. In der Summe erreicht das Samsung Galaxy Spica bei der Ausdauerwertung satte 107 von 115 möglichen Punkten - das ist topp. Die guten Ergebnisse bestätigt auch der Praxiseinsatz mit Ladezyklen von zwei bis drei Tagen.

Doch nicht nur die Langlaufqualitäten können überzeugen, auch die restlichen Messergebnisse stellen das Samsung Galaxy Spica in ein gutes Licht: Die Sende- und Empfangsleistungen im GSM- wie auch im UMTS-Betrieb sind mehr als ordentlich, die gute Akustik stellt sicher, dass einem das Telefonieren nicht verleidet wird.

Für Plaudertaschen und Surfer

Dank der sehr starken Laborperformance empfiehlt sich das Samsung Galaxy Spica speziell für Vieltelefonierer und Websurfer, die ihr Mobiltelefon nicht täglich laden wollen. Wer dagegen ein Arbeitstier für den Businesseinsatz sucht, der findet unter den Smartphones deutlich bessere Alternativen.

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