Samsung Galaxy Watch 7 Test: Umfassendes Gesundheitstracking
Mehr zum Thema: SamsungSamsung vereint in der Galaxy Watch 7 so viele Gesundheits-Features wie nie zuvor. Zudem ist die Pulsmessung sehr genau. Ist sie die beste Smartwatch 2024?

Samsung hat mit der Galaxy Watch 7 eine neue Smartwatch im Programm, die neben vielen smarten Funktionen weitere Gesundheits-Features hinzubekommen hat. Wir haben die neue Watch 7 getestet, die wohl die genaueste Pulsmessung aller bisher getesteten Galaxy Watches hat. ...
Samsung hat mit der Galaxy Watch 7 eine neue Smartwatch im Programm, die neben vielen smarten Funktionen weitere Gesundheits-Features hinzubekommen hat. Wir haben die neue Watch 7 getestet, die wohl die genaueste Pulsmessung aller bisher getesteten Galaxy Watches hat.
Samsung Galaxy Watch 7: Es lassen sich immer noch zwei Größen kaufen
Die Koreaner bleiben ihrer Linie treu und bieten auch die Galaxy Watch 7 wieder in zwei Gehäusegrößen, mit 40- und 44-Millimeter Durchmesser an. Bei den Farben kann man zwischen Silber und Grün wählen. Beide Modelle lassen sich als reine Bluetooth-Version oder aber mit einem LTE-Modul kaufen:
- Samsung Galaxy Watch 7 (40 mm, Bluetooth): 319 Euro
- Samsung Galaxy Watch 7 (44 mm, Bluetooth): 349 Euro
- Samsung Galaxy Watch 7 (40 mm, Bluetooth + LTE): 369 Euro
- Samsung Galaxy Watch 7 (44 mm, Bluetooth + LTE): 399 Euro

Galaxy Watch 7 mit mehr Aluminium und hohem Tragekomfort
Samsung hat die Verarbeitungsqualität der Galaxy Watch 7 im Vergleich zur Vorgängerversion weiter verbessert. Während bei der Galaxy Watch 6 nur die Stege aus Aluminium bestanden und der Rest des Gehäuses aus Glas gefertigt war, besteht der komplette Korpus der Watch 7 nun aus Aluminium. Das sieht edler aus und wirkt wie aus einem Guss.
Mit nur 57 Gramm (inklusive Armband) ist die Watch 7 ein Leichtgewicht und trägt sich sehr angenehm am Handgelenk. Samsung hat das Standard-Armband zudem verfeinert, das nun eine Längsriffelung hat und am oberen Ende eine Nahtverzierung aufweist. Geblieben ist die Wasserresistenz bis 5 ATM, was normales Schwimmen und Duschen ermöglicht. Das Display schützt Samsung wieder mit kratzresistenten Saphirglas.

Helles, großes Display mit dünnen Rändern
Inhalte zeigt die Galaxy Watch 7 auf einem 1,5 Zoll großen OLED-Display an, das nur zwei Millimeter dünne Displayrändern hat. Für eine einfache Bedienung ist die digitale Lünette wieder mit an Bord. Lässt man den Finger am Displayrand entlanggleiten, blättert man durch die verschiedenen Informationskacheln mit den wichtigsten Gesundheitsdaten oder generellen Infos der Smartwatch. Ein haptisches Feedback bestätigt die Eingaben – gelungen.
Mit einer Auflösung von 480 x 480 Pixeln liefert das Display ein scharfes Bild, kräftige Farben und starke Kontraste. Besonders beeindruckend ist die Helligkeit, die bei direkter Sonneneinstrahlung laut Samsung auf 3.000 Nits ansteigen soll, was unsere Labormessungen bestätigen. Das garantiert gute Ablesbarkeit in jeder Situation, auch draußen beim Sport.
Die Galaxy Watch 7 unterstützt wieder eine Always-on-Anzeige, die kontinuierlich die Uhrzeit zeigt. Da Samsung auf ein LTPO-Panel mit niedriger Bildwiederholrate verzichtet, kostet das entsprechend viel Strom. Im Alltag lagen wir hier deutlich unter zwei Nutzungstagen.

Neuer 3-nm-Chip und Gestensteuerung
Neben der digitalen Lünette bedient sich das System auch sonst wieder sehr intuitiv. Samsung hat zudem bei der Gestensteuerung aufgerüstet. Wie bei der Apple Watch 9 bietet die Galaxy Watch 7 eine Doppeltipp-Geste, bei der man Daumen und Zeigefinger zweimal aufeinander tippt, um Anrufe anzunehmen, Alarme zu deaktivieren oder Musik zu steuern. Eine klopfende Geste, mit der man eine beliebige App oder Aktion startet und eine schnelle Drehung des Handgelenks zum Verwerfen von Anrufen und Alarmen, ergänzen das praktische Steuerungsrepertoire. Das alles funktioniert nach kurzer Eingewöhnung intuitiv und präzise.
Natürlich bleibt die klassische Steuerung über die zwei Tasten an der Gehäuseseite und den Touchscreen erhalten. Dank des neuen 3-nm-Chips von Samsung läuft die Galaxy Watch 7 sehr flüssig und verzögerungsfrei.

Galaxy Watch 7: Smarter geht’s kaum
Samsungs Nutzeroberfläche OneUI mit Googles WearOS als Unterbau, sorgt für ein sehr smartes Nutzungserlebnis. Apps lassen sich wie auf einem Smartphone über den Playstore auf die Galaxy Watch 7 laden. So kann man E-Mails und Nachrichten über Outlook und Whatsapp direkt auf der Uhr schreiben und Musik über Spotify, Amazon Music und Co. streamen. Als Eingabemöglichkeiten stehen Tastatur, Handschrift- und Spracherkennung zur Verfügung. Neben Samsungs eigenem smarten Assistenten Bixby kann man übrigens auch den Goolge Assistant nutzen, um Funktionen oder das Smart Home zu steuern.
Um Daten auf die Uhr zu laden und sie mit dem Smartphone zu verbinden, bietet die Galaxy Watch 7 neben Bluetooth 5.3 auch WLAN, das sogar mit schnellem 5-GHz-Standard daherkommt. Der interne Speicher von 21 GB stellt ausreichend Platz für Musik, Bilder und mehr bereit.
Die Galaxy Watch 7 bietet die umfangreichste Gesundheitsanalyse am Markt
Über die letzten Jahre hat Samsung den Funktionsumfang des Gesundheitstrackings immer weiter aufgestockt. Der von den Koreanern getaufte „Bio-Active-Sensor“ misst den Puls, Blutsauerstoffgehalt, Stress, die Körperzusammensetzung, den Blutdruck und erstellt ein EKG.
Für die letzten beiden Funktionen ist immer noch ein Samsung-Smartphone notwendig und die Blutdruckmessung muss weiterhin per Oberarmmanschette kalibriert werden. Danach funktioniert die Messung aber gut und gibt im Vergleich zur Manschette auch recht akkurate Werte aus, die für eine erste Analyse genügen. Ein Temperatursensor hat die Galaxy Watch 7 ebenfalls, dessen Daten Frauen auch zum Zyklustracking nutzen können.
Neu ist die verbesserte Schlafanalyse, die Watch 7 soll nun auch Schlafapnoe erkennen. Auch sonst ist sie sehr detailreich und gibt morgens verschiedene Schlafergebnisfaktoren aus. Neben der reinen Schlafzeit und den Schlafzyklen sind das unter anderem Angaben zur mentalen und physischen Erholung. Wer möchte, kann sogar Schnarchdaten aufnehmen, was allerdings nur über ein verbundenes Smartphone funktioniert. Eine umfangreichere Schlafanalyse findet man am Markt nicht.

Eine etwas spielerische Herangehensweise ans Thema Schlafen sind Samsungs Schlaftiere. Wer seinen Schlaf für sieben Nächte erfasst, bekommt basierend auf seinen Daten eines von acht Tiersymbolen zugewiesen, die unterschiedliche Typen symbolisieren sollen. Wer seinen Schlaf verbessern möchte, kann zudem ein drei- bis vierwöchiges Coaching machen.
Im vierten Quartal 2024 nachreichen wird Samsung eine Funktion, die Vorhofflimmern erkennen und dann entsprechend warnen soll. Im letzten Jahr war es die Sturzerkennung, die nachgereicht wurde. Diese ist auf der Galaxy Watch 7 standardmäßig verfügbar.

Der neue Energiewert führt alle Daten zusammen
Was Garmin seit einigen Jahren als „Body Battery“ in seinen Wearables integriert hat, nennt Samsung Energiewert. Zwei Namen, ein Ziel: Die körpereigenen Energiereserven für den Nutzer besser einschätzbar zu machen. Samsung bezieht für den Energiewert alle Daten des Schlaftrackings, vom Sport und den Puls mit ein. Ein Score und Einstufung teilt dem Nutzer morgens mit, wie es um seine Energie für körperliche und geistige Aktivitäten bestellt ist. Im Gegensatz zu Garmins Body Battery verändert sich der Wert bei Samsung den Tag über nicht.
Während des Tests stimmte die gefühlte Energie ungefähr mit dem von Samsung ausgegebenen Wert überein. Hartes Training am Vortag oder unruhiger Schlaf durch warme Nächte führten nicht nur zu einem Gefühl von weniger Energie, sondern spiegelten sich auch im Energiewert von Samsung wider.

Erster Schritt Richtung Blutzuckermessungen per Smartwatch
Die nicht invasive Messung des Blutzuckers wird als „nächstes großes Ding“ in der Wearable-Industrie gesehen. Samsung geht einen ersten Schritt in diese Richtung. Ein neues Feature der Galaxy Watch 7 ist die Messung des AGEs-Index während des Schlafens. Dieser Index ist ein Maß für die Anhäufung von Glykationsendprodukten im menschlichen Körper.
AGEs entstehen durch die irreversible Reaktion von Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren mit Zuckern. Der Index wird verwendet, um das Risiko für verschiedene altersbedingte Krankheiten zu bewerten. Je höher der Index ist, desto wahrscheinlicher ist das Risiko, chronische Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen. Gesunde Ernährung senkt den Index, zuckerreiche Nahrung erhöht ihn.
Die Galaxy Watch 7 misst den Index des Trägers beim Schlafen. Samsung gibt an, dass es sich natürlich nicht um einen medizinischen Wert handelt und sich die Funktion noch im Beta-Test befindet.

Sehr präzise Pulsmessung, Akkulaufzeit hat sich nicht gesteigert
Früher war die Pulsmessung der Galaxy Watches lange nicht auf dem Niveau von Apple, Garmin und Co., auch wenn sie mit jeder Generation genauer wurde. Mit der Galaxy Watch 7 hat Samsung nun eine exzellente Präzision erreicht, die uns positiv überrascht hat. Nicht nur die Ruhepulsmessung ist sehr akkurat, auch die schwierigere Messung beim Sport ist ausgezeichnet.
Die Werte weichen im Vergleich zu einem Brustgurt kaum ab. Dabei ist der Sensor der Watch 7 sehr responsiv, sodass die Uhr Veränderungen der Herzfrequenz beim Erklimmen einer Steigung schnell und korrekt anpasst. Auch die restlichen Daten wie die des Schrittzählers und der gestiegenen Etagen sind weiterhin sehr genau.
Bei der Akkulaufzeit hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts getan. Mit zwei Tagen bei reiner smarter Nutzung hält die Galaxy Watch 7 nicht sehr lange durch, wenn man sie mit Uhren von Huawei, Garmin oder auch smarteren WearOS-Uhren von Mobvoi vergleicht. Dennoch ist die Laufzeit etwas besser als die Apple Watch 9. Sport trackt man mit der Watch 7 für rund 11 Stunden, was ebenfalls eher wenig ist, für smarte Uhren aber in Ordnung geht.
Etwas lange dauert das Aufladen der Smartwatch mit dem beigelegten Ladepad. Kabelloses Laden auf Samsung-Smartphones ist übrigens gestrichen.

Galaxy Watch 7: Positionsbestimmung ungenau
Samsung hat der Watch 7 zumindest technisch ein Upgrade bei der Positionsbestimmung spendiert. Die Uhr hat nun Dual-Band-GPS, das präzisere Streckenaufzeichnungen ermöglichen soll.
Im Test waren die Ergebnisse nicht sehr überzeugend. Im Schnitt hatten wir eine Abweichung von 85 Metern im Vergleich zum Referenzwert, was eindeutig zu viel ist. Kontraproduktiv ist, dass die Sportaufzeichnung nach Auswahl der Sportart und Ablauf eines Countdowns sofort startet. Andere Hersteller geben dem Nutzer einen Indikator, ob das GPS verbunden ist und wie gut der Empfang ist, bevor der Nutzer die Entscheidung des Starts trifft.
Unsere Vermutung ist, dass das Vollmetallgehäuse etwas zu stark abschirmt. Ein Grund, warum die Watch Ultra etwas besser abschneiden dürfte, da Samsung dort einen Kunststoffstreifen verbaut hat.
Fazit: Eine der besten Android-Smartwatches
Auf der Suche nach einer richtig guten Smartwatch mit riesigem Funktionsumfang? Dann kann man bedenkenlos zur Galaxy Watch 7 greifen! Kaum eine andere Smartwatch bietet so viele smarte Funktionen und ein so umfangreiches Gesundheitstracking.
Stark ist nun auch, dass man mit dem exzellenten Pulssensor sehr genau trainieren kann. Nur das GPS dürfte besser sein, hier hoffen wir auf ein Software-Update. Ein Wermutstropfen ist weiterhin, dass die spannendsten Features wie die Blutdruckmessung und das EKG nach wie vor nur mit Samsung-Smartphones funktionieren.
Samsung Galaxy Watch 7: Testergebnisse
Vollbild an/ausKategorie | Note und Punkte |
---|---|
AKKULAUFZEIT (max. 100): | sehr gut (85) |
AUSSTATTUNG (max. 80): | überragend (76) |
System (10): | 8 |
Display (20): | 20 |
Konnektivität (20): | 18 |
Sensoren (30): | 30 |
FUNKTIONEN (max. 105): | überragend (103) |
Aktivität & Gesundheit (35): | 35 |
Sport & Outdoor (25): | 23 |
Features (45): | 45 |
SMARTPHONE-APP (max. 25): | sehr gut (22) |
HANDHABUNG (max. 70): | sehr gut (61) |
Handlichkeit (25): | 20 |
User Interface (15): | 14 |
Verarbeitungsqualität (30): | 27 |
MESSWERTE (max. 120): | sehr gut (103) |
Schritte (30): | 29 |
Stockwerke (20): | 20 |
Herzfrequenz (40): | 38 |
Positionsbestimmung (30): | 16 |
URTEIL (max. 500): | sehr gut (450) |