Testbericht
Samsung SGH-X830
Samsung war noch nie um Einfälle verlegen, wenn es um neue, ungewöhnliche Handy-Konzepte ging. So wie bei dieser Kreuzung aus MP3-Stick und Mobiltelefon.
- Samsung SGH-X830
- Datenblatt

Geschlossen ist das SGH-X830 kaum größer als ein MP3-Player im USB-Stick-Format - und mit 76 Gramm Gewicht auch nur unwesentlich schwerer. In der Breite misst es gerade mal drei Zentimeter, dafür ist das Gehäuse mit zwei Zentimetern vergleichsweise dick. Die Front teilen sich eine brillante und kontraststarke Anzeige aus 128 x 220 Bildpunkten sowie ein Steuerrad, das verdächtig an Apples iPod erinnert und sich wie bei der ersten iPod-Generation mechanisch rund um den Bestätigungsknopf drehen lässt.
Musicplayer oder Telefon?

Und wie telefoniert man mit dem Ding? Indem man das Display nach oben wegdreht - denn darunter kommt eine ungewöhnliche Tastatur zum Vorschein. Angesichts der schmalen Front hat Samsung die Tasten in zwei statt drei Spalten angeordnet. Beim Wählen von Nummern hat man das Layout schnell intus, beim Tippen von Nachrichten dauerte die Eingewöhnungszeit im Test etwas länger.
Womit sich der X830-Besitzer ebenfalls anfreunden muss: Die Softkeys finden sich nicht direkt unter dem Display, sondern zwischen Scrollrad und Telefontasten. Dennoch macht der Griff zum Musicphone Spaß, vor allem aufgrund der hochwertigen Verarbeitung. Da wackelt nix, alle Bedienelemente reagieren gleichmäßig und schon bei geringem Kraftaufwand mit einem klaren Druckpunkt. Wem die Dreherei nicht geheuer ist: Während der Navigation durchs Handy-Menü lässt sich das Scrollrad auch wie eine gewöhnliche Fünf-Wege-Taste verwenden.
Mini-Display, riesiger Speicher
Das X830 nutzt die beschränkte Displayfläche geschickt aus, trotzdem passen natürlich viele Menüpunkte nicht komplett auf die Anzeige. Statt kryptische Abkürzungen zu verwenden, setzt Samsung jedoch auf Laufschrift, die übers Display wandert - eine langwierige Prozedur, die mitunter am Geduldsfaden des Nutzers zerrt. Das Menü entspricht der von Samsung gewohnten Struktur, die sich auch über die Zifferntastatur erkunden lässt. An Features finden sich eine übersichtliche Dateiverwaltung, eine 1,3-Megapixel-Kamera sowie praktische PDA-Funktionen. Postadressen speichert das SGH-X830 zwar nicht, Kontakte lassen sich aber ebenso wie Aufgaben, Notizen und Termine mit Outlook abgleichen. Software und Datenkabel liegen bei.

Der interne Musikspeicher von 1 Gigabyte kann bequem über den Windows-Explorer gefüllt werden. Doch beim X830 ist die Mucke nur verfügbar, wenn sie im Ordner "Downloads" liegt. Dafür ist der Klang bemerkenswert gut. Der Player bietet diverse Klangeinstellungen, eine Zufallswiedergabe, sortiert nach Künstler, Alben oder Genres und hat einen eigenen Bereich für Podcasts. Das Headset sitzt gut, alternativ lassen sich Ohrhörer mit 3,5-Millimeter-Klinke oder kabellose Bluetooth-Stereo-Hörer verwenden.
Guter Klang, schwacher Empfang
Trotz seines kleinen Akkus schafft das X830 eine brauchbare Ausdauer von vier Stunden (D-Netz) beziehungsweise knapp fünf Stunden (E-Netz) Gesprächszeit oder rund 16 Tagen Bereitschaft. Beim Empfang schwächelt es, der Klang beim Telefonieren ist aber sehr gut. Damit steht fest: Trotz kleinerer Schwächen ist das X830 ein gelungenes Experiment.
Samsung SGH-X830
Samsung SGH-X830 | |
---|---|
Hersteller | Samsung |
Preis | 349.00 ? |
Wertung | 358.0 Punkte |
Testverfahren | 0.9 |