Power-Streamer und Streamingboxen
SVS Prime Wireless Speaker System & Sound Base im Test
SVS schreitet zur Tat, baut Boxen und Amps jetzt ohne Draht. Mit der Prime-Wireless-Serie hegen die Amerikaner ähnliche Ambitionen wie mit ihren legendären Subwoofern. Lesen Sie hierzu unseren Test.

Die amerikanische Marke SVS steht in erster Linie für erstklassige Subwoofer. Das soll sich jetzt ändern. Aber keine Angst, die Amerikaner wollen nicht etwa in ihrem Kernbereich nachlassen. Sie wollen lediglich ihr bisher in Deutschland vergleichsweise wenig beachtetes Lautsprecher-Sortiment zeitgemäß ausbauen.
Zeitgemäß bedeutet in diesem Falle drahtlos. Dafür steht die Prime-Wireless-Serie. Sie besteht aus Aktivboxen und einem Multiroomtauglichen Verstärker, der Prime Wireless Sound Base. Da wir uns schlecht entscheiden konnten, welches dieser Produkte spannender ist, bestellten wir kurzerhand beide zum Test.
In beiden Fällen setzt SVS auf Kompaktheit. Bei den paarweise angebotenen Lautsprechern handelt es sich um Zwei-Wege-Konstruktionen, die nur miteinander existieren können (Stichwort Master & Slave). Das bedeutet: In einem Lautsprecher sitzt die gesamte Elektronik, der andere ist rein passiv ausgelegt und muss von seinem Meister über ein spezielles Verbindungskabel versorgt werden.

Theoretisch könnte der Master-Lautsprecher auch in Mono musizieren, wenn man den Schalter auf der Rückseite entsprechend einstellt. Doch diese Option käme für unsere Zeitschrift namens stereoplay einer Kapitulation gleich. Damit sie nicht vor der modernen Technik kapitulieren, sollten vor allem iPhone-Benutzer etwas Geduld mitbringen.
Die zur Benutzung nötige DTS Play-Fi App ist nämlich etwas anders gestaltet als die Android App und damit noch weniger intuitiv zu benutzen. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, läuft das Ganze aber stabil und die schlichte SVS Prime Wireless bietet dann eine ganze Reihe von Funktionen.
Mit dem Netzwerk und damit auch mit dem Internet hält sie Kontakt über WLAN oder Ethernet. DTS hat eine ganze Reihe von Online-Diensten in seine App integriert. Dazu zählen Spotify, Pandora und Tidal. Doch das System arbeitet auch mit Amazon Music und der Sprachsteuerung Alexa zusammen. Für Letzteres ist allerdings ein Echo Dot nötig.
Streaming ist allerdings auch ganz bequem ohne Netzwerk vom Handy über Bluetooth möglich. Dabei wird aber die maximale Klangqualität von 24 Bit/192 kHz nicht ausgereizt. Wer das tun möchte, der kann aber auf den rückseitigen Lichtleiter-Digitaleingang zurückgreifen.
Eine digitale Frequenzweiche übernimmt die Aufteilung des Signals auf einen 2,5 cm durchmessenden Aluminium-Kalotten-Hochtöner und einen 11,5-Zentimeter-Polypropylen-Tieftöner, der durch ein rückseitiges Bassreflexrohr unterstützt wird. Zum Antrieb aller vier Treiber des Stereopaares stehen vier integrierte Endstufen mit je 50 Watt Sinus bereit.

Die Class-D-Endstufe des lediglich 23,3 Zentimeter breiten Netzwerk-Vollverstärkers leistet zweimal 150 Watt Sinus an 4 Ohm. Was die Funktionen betrifft, entspricht dieses wichtige Bindeglied für die Integration von passiven Lautsprechern in ein Multi-Room-System ganz den aktiven Regalboxen. Und weil SVS wie eingangs erwähnt durch Subwoofer berühmt wurde, haben auch beide Geräte einen Subwoofer-Ausgang.
Im Hörtest mussten sich allerdings sowohl die kleinen Boxen als auch der zierliche Verstärker ohne solche Unterstützung behaupten. Das gelang ihnen ausgesprochen gut. Zwar darf niemand von einer Regalbox mit einem nur 11,5 cm durchmessenden Bass erwarten, dass sie freistehend in einem so großen und bedämpften Raum wie unserem Hörkeller freistehend zur Hochform aufläuft.
Allerdings machte er mit der Wand im Rücken auch hier eine richtig gute Figur und produzierte einen präzisen, differenzierten und dabei angesichts der Größe auch überzeugend tiefreichenden Bass. Die Attacke und Sauberkeit der Miniboxen überzeugte genauso wie ihre Hochtonauflösung. Lediglich Stimmen hätten etwas mehr Grundton vertragen können.
Die Soundbase klang in sich extrem stimmig und farbenprächtig. Lediglich im Bass blieb der kleine Amp ein wenig Kontur schuldig. Doch für Preis und Größe legten alle Mitglieder der Prime-Wireless-Familie eine überzeugende Vorstellung hin.
Fazit
Prime Wireless Sound Base
Der vielseitige kleine Verstärker baut Besitzern der bisherigen passiven SVS-Boxen eine Brücke zur neuen Wireless-Welt. Mit seinen geringen Abmessungen, der exzellenten Verarbeitung und nicht zuletzt seinem sehr harmonischen Klang ist er in seiner Preisklasse praktisch außer Konkurrenz.
Prime Wireless Speaker System
Bei einem passiven Lautsprecher wäre ein derart tiefer und dabei präziser Bass aus einem so kleinen Gehäuse kaum denkbar. Wer ihn allerdings frei aufstellen möchte, sollte einen Subwoofer anschließen. Klang und Flexibilität überzeugen auf ganzer Linie.