ZTE Axon 7 Mini im Test
Das ZTE Axon 7 Mini ist gar nicht so klein wie der Name suggeriert. Im Test muss das 5,2-Zoll-Smartphone zeigen, was es kann.

Der Zusatz „Mini“ führt Tester und potenzielle Käufer beim Newcomer erst einmal auf eine falsche Fährte, denn entgegen der Typenbezeichnung ist das Axon 7 Mini alles andere als ein kleines Smartphone. So übertrifft das lediglich 299 Euro teure Android-6.0.1-Modell etwa ein Samsung Galaxy S7 ...
Der Zusatz „Mini“ führt Tester und potenzielle Käufer beim Newcomer erst einmal auf eine falsche Fährte, denn entgegen der Typenbezeichnung ist das Axon 7 Mini alles andere als ein kleines Smartphone. So übertrifft das lediglich 299 Euro teure Android-6.0.1-Modell etwa ein Samsung Galaxy S7 in allen Dimensionen. Ob es auch eine ähnlich überzeugende Vorstellung wie das koreanische Flaggschiff auf das Parkett legen kann, muss das ZTE im Test zeigen.
Schickes Smartphone mit brillanter Anzeige
Der Erstkontakt mit dem Axon 7 Mini ist wirklich beeindruckend, denn was die Chinesen hier für einen relativ schmalen Betrag abliefern, kann sich zumindest haptisch mehr als sehen lassen. Das ZTE besitzt ein edles Unibody-Gehäuse aus Metall und ist in den Farbvarianten Silbergrau und Gold verfügbar. Die Verarbeitung ist perfekt – hier wackelt keine Taste und Spaltmaße lassen sich auch mit der Lupe nicht finden. Besonders gut gelungen ist die Integration des rückseitig platzierten und damit im Alltag sehr gut erreichbaren Fingerprintsensors. Dieser verrichtet seinen Dienst flott und zuverlässig.
Wie beim großen Bruder Axon 7 setzt ZTE auch beim Axon 7 Mini auf eine OLED-Anzeige. Diese ist 5,2 Zoll groß, löst mit 1080 x 1920 Pixeln in Full-HD auf und bietet eine Strahlkraft von 370 cd/m2. Das ist ein guter Wert, denn die selbstleuchtende OLED-Technik hat in diesem Punkt einen Nachteil gegenüber den hintergrundbeleuchteten LCD-Displays. Am Ende zählt sowieso die Darstellungsqualität – und die ist beim ZTE über jeden Zweifel erhaben. Satte Farben, tiefes Schwarz und knackscharfe Details machen den täglichen Umgang mit dem Axon 7 Mini zu einem spaßigen Ereignis. Im Einstellungsmenü kann der Nutzer zudem selbst Hand an die Farbdarstellung legen und sowohl die Sättigung als auch die Farbtemperatur in jeweils drei Stufen den eigenen Vorlieben anpassen. Zu guter Letzt sorgt eine Abdeckung aus Gorilla-Glas 4 für ein hohes Maß an Schutz gegen unliebsame Kratzer, die der Alltag so mit sich bringt.

Vollausstattung mit kleinem Manko
Doch nicht nur beim Display lässt es ZTE krachen, sondern auch ganz allgemein bei der Ausstattung des Axon 7 Mini. LTE Cat.6, ein schneller USB-C-Anschluss sowie eine praktische Dual-SIM-Funktion über einen Hybridslot hat das Smartphone zu bieten. Wird der Slot nicht von einer zweiten SIM-Karte belegt, kann man eine Micro-SD-Speicherkarte einschieben und so den frei nutzbaren internen Speicher mit seinen 21,6 GB einfach erweitern. Auf der Vermisstenliste steht lediglich schnelles ac-WLAN.
Für ein flottes Bedienerlebnis in jeder Lebenslage sorgt zudem die Mittelklasse-Plattform Qualcomm MSM8952 mit einer maximal 1,5 GHz schnellen Octa-Core-CPU und 3 GB Arbeitsspeicher. Ein Performance-Überflieger ist das Axon 7 Mini damit sicherlich nicht, was aber angesichts des günstigen Preises auch nicht zu erwarten war. Und wie gesagt: Für die üblichen Smartphone-Jobs reicht die gebotene Power allemal.

Musikspezialist mit starker Benutzeroberfläche
Eine weitere Stärke zeigt das ZTE, wenn es um das Thema Musikwiedergabe geht. Das edle Smartphone beherbergt auf seiner Gerätefront Stereo-Lautsprecher, die für ein Smartphone nicht nur besonders gut klingen, sondern ihrem Namen bei Bedarf auch alle Ehre machen. Um den Klang noch weiter aufzupolieren und für einen beeindruckenden 3D-Sound zu sorgen, hat das Axon 7 Mini mit „ZTE Dolby Atmos Sound“ einen faszinierenden Effekt an Bord. Doch auch die Klangvorstellung über den Kopfhörerausgang kann sich mit linearem Frequenzgang und tollen Messwerten hören lassen.
Einen starken Eindruck im Test hinterlassen jedoch nicht nur die Features des Axon 7 Mini, sondern vor allem auch die gelungene Benutzeroberfläche. ZTE verzichtet wie viele andere Hersteller auch auf ein Hauptmenü und versammelt sämtliche Funktionen auf diversen Startscreen-Ebenen. Wer gerne die Optik seines Smartphones anpasst, der kommt hier voll auf seine Kosten. So kann der Nutzer aus verschiedenen Themen, unterschiedlichen Icons und diversen Übergangseffekten wählen und dem Axon 7 Mini einen ganz individuellen Look verpassen.

Starke Kamera
Um die Aufnahme von Fotos und Videos kümmert sich beim Axon 7 Mini eine Hauptkamera mit einer Auflösung von 16 Megapixeln. Sie verfügt über einen Autofokus mit Phasendetektion, ein doppeltes Fotolicht und einen elektronischen Bildstabilisator. Die Benutzeroberfläche lässt sich intuitiv bedienen und bietet auch einen manuellen Modus. Hier können ambitionierte Fotografen Parameter wie die Farbtemperatur oder die Empfindlichkeit einstellen.
Wer sich damit weniger auskennt, der kann aus sechs motivbezogenen Modi für Fotografie und Videos wählen. Ein spannendes Feature ist „Live Photo“. Hier erfasst das ZTE die Momente vor und nach der Aufnahme des Bildes und erstellt daraus eine Animation. Doch nicht nur die Ausstattung der Kamera überzeugt, sondern auch die Bildqualität. In heller Umgebung fertigt das ZTE erstklassige und scharfe Bilder. Bei schwachem Licht geraten die Aufnahmen immer noch recht hell, allerdings steigt der Rauschanteil deutlich.
Videos können maximal in Full-HD-Auflösung aufgezeichnet werden, mit Zeitlupen- und Zeitraffer-Modus kann man Dynamik ins Geschehen bringen. Die Frontkamera für Selfies löst mit 8 Megapixeln auf und bietet einen fast schon obligatorischen Verschönerungseffekt. Für die Bilderjagd im Social- Media-Zeitalter ist das Axon 7 Mini also bestens gerüstet.
Auch hier trüben Empfangsmängel das Bild
Die Vorstellung des Axon 7 Mini im Labor erwies sich dagegen als durchwachsen. Während die Akustik beim Telefonieren positiv unauffällig ist, offenbarte das Axon 7 Mini ähnliche Probleme beim Empfang wie bereits der große Bruder Axon 7. Während die Ergebnisse für den LTE-Einsatz im grünen Bereich liegen, schwächelt das ZTE bei den GSM- und UMTS-Messungen. Schade, und das kostet viele Punkte in der Endabrechnung. Die typische Ausdauer liegt mit 6:04 Stunden im Mittelfeld
Das Fazit fällt trotz der Empfangsprobleme positiv aus. ZTE bestätigt den sehr guten Trend und lässt auf eine spannende Zukunft hoffen.