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Updates, Preis und Alternativen

iPhone 11 Pro: Lohnt sich der Kauf noch?

Mehr zum Thema: Apple

Lohnt sich das iPhone 11 Pro nach dem Release des Nachfolgers iPhone 12 Pro noch? Wir analysieren Hardware, Performance, Updates, Preis und Alternativen.

Autor: Inge Schwabe • 19.3.2021 • ca. 5:00 Min

Apple iPhone 11 Pro
Apple iPhone 11 Pro
© Apple

Das iPhone 11 war das letzte, dem Apple noch EarPods und ein Netzteil beilegte, das iPhone 12 das erste mit durchgängiger Kompatibilität für das neue MagSafe Zubehör. Das sind nicht die einzigen Unterschiede. Wir vergleichen das iPhone 11 Pro hinsichtlich Preis und Leistung mit dem iPhone 12 Pro...

Das iPhone 11 war das letzte, dem Apple noch EarPods und ein Netzteil beilegte, das iPhone 12 das erste mit durchgängiger Kompatibilität für das neue MagSafe Zubehör. Das sind nicht die einzigen Unterschiede. Wir vergleichen das iPhone 11 Pro hinsichtlich Preis und Leistung mit dem iPhone 12 Pro und haben Alternativen parat.

Hardware – Unterschiede bei der Kamera

Das iPhone 12 bringt Apple mit einem iPhone Mini erstmals in vier Größen. Uns interessiert besonders das iPhone 12 Pro als direkter Nachfolger des iPhone 11 Pro.

Mit dem Generationswechsel erhöht Apple erstmals nach dem iPhone X die Display-Diagonale von 5,8 auf 6,1 Zoll. Die Auflösung steigt nur geringfügig, so dass die resultierende Pixeldichte und Schärfe des Displays in etwa gleich bleibt.

Die Neuerungen bei der Kamera sind größer, vor allem, wenn man sich mit Fotografie näher beschäftigt. Wie im Vorfeld spekuliert, hat Apple beim iPhone 12 Pro den LiDAR Scanner ergänzt, den wir bereits vom diesjährigen iPad Pro kennen. LiDAR steht für "light detection and ranging“ und liefert Tiefeninformationen. Diese lassen sich nicht nur für AR-Anwendungen nutzen: Bei schwachem Licht beschleunigen sie das Fokussieren und verbessern die Qualität von Porträts im Nachtmodus.

Eine zweite Neuerung ist die Apple ProRAW-Technologie für Bilder im RAW-Format und ihre Bearbeitung, allerdings erst ab dem iPhone 12 Pro. iPhone 12 Mini, das normale iPhone 12 und weitere iPhones mit mindestens iOS 10 wie auch das iPhone 11 Pro unterstützen das RAW-Format zwar ebenfalls; hier muss man aber zu Apps von Drittanbietern wie Halide greifen.

Hinsichtlich Brennweite und Lichtempfindlichkeit der drei Objektive stimmt das iPhone 12 Pro mit dem iPhone 11 Pro überein. Die Triple-Kamera ist übrigens auch ein Argument für das iPhone 11 Pro gegenüber weiter zurückliegenden Generationen wie iPhone X und iPhone Xs, die beide noch kein Ultraweitwinkel besaßen. Die Frontkamera löste bei früheren iPhones mit 7 MP auf, seit dem iPhone 11 sind es 12 MP.

Videoanrufe über FaceTime übertragen allerdings nur die neuen iPhones künftig in HD (1080p), und zwar sowohl über WLAN als auch über den neuen Mobilfunkstandard 5G. Den kennt das iPhone 11 Pro noch nicht; allerdings wird es auch noch einige Zeit dauern, bis man 5G flächendeckend wird nutzen können.

iPhone 11 Pro (Max) im Test

Software – Neue Übersetzer-App für Live-Konversationen

Bei der Software ändert sich mit dem neuen iPhone nicht allzu viel, denn auch das iPhone 11 Pro bekommt das aktuelle iOS 14 und vermutlich mindestens auch die Updates der kommenden drei Jahre.

Seit iOS 14 gehört erstmals ein Übersetzer mit Konversationsmodus zum Standard-App-Portfolio auf dem iPhone, der während eines Gespräches bidirektionale Live-Übersetzungen ermöglicht. Zu den weiteren Anwendungen, die Apple auf dem iPhone vorinstalliert, gehören unter anderem Apples Karten App, und Unterhaltungs-Apps wie Apple Podcasts und Bücher. Anders als bei Android-Smartphones kann man eBooks, Hörbücher und Musik nicht einfach per Kabel oder Bluetooth auf das Smartphone übertragen. Apple synchronisiert sie über Mediatheken auf dem Mac oder Windows-PC mit dem iPhone. Darüber hinaus bietet Apple seine Office-Apps Pages, Numbers und Keynote und die Filmschnitt-Software iMovie nicht nur für das iPad sondern auch auf dem iPhone an.

iPhone 11 Pro vs. iPhone 12 Pro

iPhone 11 Pro: Preisentwicklung

Das iPhone 11 Pro gibt es in drei Speichervarianten zu 64 GB, 256 GB oder 512 GB. In dieser Range wird sowohl der Fotograf fündig, für den der Speicher gar nicht groß genug sein kann als auch derjenige, der am Speicher gut ein paar Euro sparen kann.

Bei Apple selbst bekommt man das iPhone 11 Pro seit dem Release des Nachfolgers nicht mehr. Davor kostete es in der günstigsten Variante 1.149 Euro, bei der mittleren Speichervariante (128 GB) 1.319 Euro, das iPhone 11 Pro mit 256 GB kostete 1.549 Euro.

Im freien Handel befand sich die kleine Speichervariante nach dem Start des Nachfolgers im Sturzflug. Unabhängig von der Farbe sank der Preis auf um die 800 Euro, Tendenz weiter fallend. Für das iPhone 11 Pro 256 GB werden zwischen 950 bis 980 Euro fällig, für das iPhone 11 Pro mit 512 GB zwischen 1.050 und 1.150 Euro. Bei allen Modellen gibt es immer wieder auch günstigere Angebote.

iPhone 11 Pro: Alternativen

Bei Android-Smartphones geht der Preisverfall in der Regel schneller von statten. Davon profitiert man auch bei den beiden folgenden Smartphones, die sich als Alternative empfehlen:

Huawei P40 Pro

Zu den wenigen Herstellern, die Apple in Sachen Kamera das Wasser reichen oder überflügeln können, zählt nach wie vor Huawei.

Die vier Optiken, darunter ein Ultraweitwinkel und ein Fünffach-Tele, liefern eine herausragende Bildqualität, Videos nimmt das P40 Pro bei 4K wie das iPhone 11 Pro mit 60 fps auf. Reichen 256 GB für die Aufnahmen nicht aus, kann man den Speicher des Smartphones der Chinesen noch erweitern.

Die komplette P40-Serie rüstet Huawei zudem mit 5G aus und macht sie somit zukunftssicher. Bei Marktstart im Frühjahr 2020 kratzte das P40 Pro an der 1.000-Euro-Marke. Im Online-Handel bekommt man das P40 Pro zur Zeit aber bereits für unter 640 Euro.

Mehr lesen: Huawei P40 Pro im Test

OnePlus 8

Einer anhaltenden Beliebtheit erfreuen sich auch die Smartphones von OnePlus. Deren Designer sind bekannt dafür, in ihr Topmodell immer die neueste Technik zu stecken. Und so ist auch das noch junge Oneplus 8 mit Qualcomms Snapdragon 865, wahlweise 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher und Wi-Fi 6 bestens gerüstet. Das 90-Hz-Display ist eine Augenweide. Anders als das iPhone 11 Pro ist das Oneplus 8 bereits 5G-fähig.

Kurz vor dem Marktstart des OnePlus 8T bekam man das Oneplus 8 im Online-Shop des Herstellers bereits etwa 100 Euro unter Neupreis. Bei Drittanbietern lässt sich aber längst noch mehr sparen: Die kleinere Version mit 128 GB Speicher bekommt man inzwischen teilweise schon unter 500 Euro und auch der Nachfolger Oneplus 8T ist mitunter bereits unter 600 zu haben.

Mehr lesen: OnePlus 8 im Test

Fazit

In der connect Bestenliste wurde das iPhone 11 Pro bereits von vielen Androiden überholt. Vor allem mit Blick auf die Kamera gibt es im Android-Lager gute und auch günstige Angebote. Als Alternative zum iPhone 12 Pro, für das Apple mehr als 1.100 Euro ansetzt, ist das iPhone 11 Pro eine gute Wahl, wenn man auf 5G noch verzichten kann. Gegenüber noch weiter zurück liegenden Generationen bringt die Kamera des 11 Pro mit dem Ultraweitwinkel und der höher auflösenden Selfie-Cam sichtbare Vorteile mit.

Wer mehr aus seinen Fotos und Videos machen will, wird sich mit der Entscheidung zwischen dem aktuellen iPhone und seinem Vorgänger schwerer tun. Vielleicht hilft hier, dass Apple die kleinste Speicherkonfiguration ohne Preisänderung verdoppelt hat: Das iPhone 12 Pro mit 128 GB kostet mit 1.149 Euro nicht mehr als vor einem Jahr das iPhone 11 Pro mit 64 GB. Die Preise für die größeren Konfiguration, 256 oder 512 GB, liegen jetzt um etwa 50 Euro unter denen im Vorjahr.

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