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Telekom, Vodafone & Co.

IPTV-Angebote im Vergleich

Mehr zum Thema: Deutsche Telekom Vodafone

"IPTV" bedeutet Fernsehen über die DSL-Leitung. Wie steht es um die Bild- und Tonqualität solcher Angebote? Leidet der TV-Empfang durch Downloads und Telefonate? Connect ist diesen Fragen im Test auf den Grund gegangen.

Autor: Hannes Rügheimer • 31.8.2015 • ca. 3:35 Min

Fernseher, Streaming, IPTV
Wir haben die IPTV-Angebote von Telekom, Vodafone und 1&1 getestet.
© Sergey Nivens - Fotolia.com

Wenn es im TV-Krimi gerade spannend wird, ist das Letzte, was die Zuschauer sehen wollen, Pixelklötzchen oder stockende Videobilder. Wenn das TV-Programm über die DSL- oder VDSL-Leitung statt über Satellit oder Kabel kommt – der Fernsehempfang also per IPTV erfolgt – sind ...

Wenn es im TV-Krimi gerade spannend wird, ist das Letzte, was die Zuschauer sehen wollen, Pixelklötzchen oder stockende Videobilder. Wenn das TV-Programm über die DSL- oder VDSL-Leitung statt über Satellit oder Kabel kommt – der Fernsehempfang also per IPTV erfolgt – sind solche Störungen aber keineswegs ausgeschlossen.

Deshalb haben connect und zafaco beim großen DSL- und Festnetztest gleich noch einige Messwerte zusätzlich erfasst: Qualitätsparameter für die IPTV-Angebote der drei in diesem Bereich bundesweit aktiven Anbieter – Telekom, Vodafone und 1&1.

Deutliche Unterschiede

Wie ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, hat sich der Aufwand gelohnt: Die Reaktionszeiten etwa beim Zapping (also dem Umschalten des TV-Programms) und die Effekte des DSL-Fernsehens auf parallele Downloads oder Telefonate fallen durchaus unterschiedlich aus. Und in mehrköpfigen Familien oder Wohngemeinschaften ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass auf den Leitungen neben dem IP-Fernsehempfang auch telefoniert und gesurft wird.

Lesen Sie in den folgenden Tests, wie erfolgreich die Anbieter die verschiedenen Datenströme auf ihren Breitbandleitungen managen – damit Ihnen TV, Telefon und Internet in jedem Fall gute Unterhaltung(en) bieten.

IPTV - Fernsehen über die DSL-Leitung Telekom Entertain im Test
85,0%
IPTV - Fernsehen über die DSL-Leitung Vodafone TV im Test
70,6%
IPTV - Fernsehen über die DSL-Leitung 1&1 Digital TV im Test
87,6%

Fazit

Um nicht digitale Äpfel mit digitalen Birnen zu vergleichen, haben wir den nagelneuen IPTV-Dienst von 1&1 außer Konkurrenz mitlaufen lassen. Nicht, weil das Angebot so jung ist, sondern weil die Montabaurer es bislang nur in Kombination mit den leistungsstarken VDSL-Leitungen vertreiben. Die dort gemessenen Ergebnisse mit dem von Telekom und Vodafone angebotenen Mix aus ADSL- und VDSL-Anschlüssen zu vergleichen, wäre unfair. Dennoch können wir 1&1-Kunden mit VDSL beziehungsweise Interessenten, die VDSL von 1&1 bekommen können, diese Kombination sehr ans Herz legen.

Andererseits ist es Anbietern wie der Telekom hoch anzurechnen, dass sie sich auch auf die technisch anspruchsvollere Aufgabenstellung einlassen, IPTV über ADSL-16000-Leitungen zu liefern – schließlich gibt es viele Kunden, die an ihrem Standort das meist nur in Innenstädten verfügbare VDSL schlicht nicht bekommen können. Gerade unter Berücksichtigung dieses Aspekts hat die Telekom den Testsieg in diesem Vergleich absolut verdient.

Auch Vodafone hat sich insgesamt achtbar geschlagen, die Nutzer dürfen sich über hervorragende digitale Bildqualität und eine schnell aus dem Standby aufwachende Set-Top-Box freuen. Wertvolle Punkte kostet die Düsseldorfer jedoch das auffällig langsame Zapping. Und auch bei den Bewertungen von Sprach-Kennwerten sowie Down- und Uploads schneidet das Vodafone-Festnetz schlechter ab als die Netze seiner beiden IPTV-Mitbewerber. Wer eine Vodafone-Leitung hat, fährt mit dem zugehörigen IPTV-Angebot aber keineswegs schlecht.

So testen connect und zafaco

Vom 18. Mai bis zum 14. Juni 2015 führten connect und zafaco ihren seit Jahren renommierten Festnetztest durch. Die zafaco GmbH hat jüngst auch den Zuschlag der Bundesnetzagentur für die Entwicklung und den dreijährigen Betrieb eines Endkundenmesssystems erhalten. Sie betreibt Testanschlüsse an insgesamt 36 Standorten – wobei nicht an jedem Standort jeder Provider oder jede Anschlusstechnik verfügbar ist.

Dort nahmen automatisierte Testsysteme im genannten Zeitraum insgesamt rund 1,7 Millionen Messungen vor. 16.914 davon beschäftigten sich explizit mit den IPTV-Angeboten der hier getesteten Kandidaten. Dabei wurden dieselben Wartungsfenster berücksichtigt wie bei unserem Festnetztest.

Die Testsysteme steuerten die für die IPTV-Angebote gelieferten Set-Top-Boxen fern und erfassten deren Start-, Reaktions- und Umschaltzeiten. Besonderes Augenmerk lag zudem auf der Bild- und Tonqualität der per IPTV empfangenen Fernsehbilder. Dazu analysierte zafaco die ankommenden Videodatenströme für die Programme ARD und ZDF jeweils in HD und SD (Standardauflösung). Zum Einsatz kam ein Qualitätsmessverfahren, das die Forschungsgruppe Datennetze der Fachhochschule Köln gemeinsam mit zafaco entwickelt hat. Es bewertet sowohl die objektive als auch subjektive (also von einem menschlichen Zuschauer empfundene) Bild- und Tonqualität auf Basis von Netzparametern (Delay, Jitter, Packet Loss und andere) und Dienstgüte (Quality of Service, QoS) sowie durch Analyse des Video-Codec-Layers mit „Deep Packet Inspection“. Da dieses Verfahren keine Referenzsignale benötigt, eignet es sich ideal dazu, das Live-Fernsehbild zu bewerten.

Alle Messungen wurden jeweils ohne Last sowie bei gleichzeitiger Auslastung der Leitung durch Downloads und Uploads und IP-Sprachtelefonate vorgenommen. Die Bewertung der dabei ermittelten Messwerte für Sprachqualität, HTTP-Antwortzeiten und Datendurchsätze berücksichtigt, dass Breitbandleitungen im Alltag in der Regel parallel für alle drei genannten Anwendungen (Sprache, Daten, IPTV) genutzt werden.

Eine detaillierte Dokumentation des Testverfahrens können Sie unter www. zafaco.de/uploads/media/ kyago_Whitepaper_Multi_ Play_Benchmarking_Platt form.pdf herunterladen.

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