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Smartphone-Zubehör

Powerbanks für Radfahrer

Autor: Matthias Schwindt • 8.6.2017 • ca. 2:40 Min

Wer eine längere Tour mit dem Smartphone plant, braucht eine mobile Stromversorgung. Wir haben zwei unterschiedliche Systeme getestet.​Eine Herausforderung bei der Fahrradnavigation mit dem Smartphone ist der begrenzte Akku. Selbst das beste Mobiltelefon ist nach drei bis fünf Stunden Routenfüh...

Wer eine längere Tour mit dem Smartphone plant, braucht eine mobile Stromversorgung. Wir haben zwei unterschiedliche Systeme getestet.​

Eine Herausforderung bei der Fahrradnavigation mit dem Smartphone ist der begrenzte Akku. Selbst das beste Mobiltelefon ist nach drei bis fünf Stunden Routenführung leer. Schuld daran ist weniger der GPS-Empfänger als das permanent aktive Display. Bei starker Sonneneinstrahlung ist für gute Erkennbarkeit die Displayhelligkeit sehr hoch geregelt. Gesucht wird also eine „Steckdose für unterwegs”. 

Die einfachste Art, Zusatzpower fürs Smartphone mitzunehmen, sind mobile Akkupacks. Diese gibt es bereits für wenige Euro im Handel. Große Unterschiede zeigen sich allerding bei Größe und Gewicht. Mit einer Kapazität um die 6000 mAh kann man bei aktuellen Smartphones die Akkulaufzeit etwa verdreifachen. Befestigt werden die Energieriegel mit Kabelbindern, Gummiringen oder Klettbändern unter dem Sattel, in einer Lenkertasche oder am Rahmen – so steht einer längeren Tour nichts im Wege. 

Diese günstigen Powerbanks sind aber meist nicht gegen Wasser und Staub geschützt. Speziell für das Fahrrad ausgelegte Modelle wie das unten vorgestellte Notstrøm bieten dagegen Witterungsschutz und kommen mit einer speziellen Fahrradhalterung. Allen Akkupacks gemein ist die fehlende Unabhängigkeit: Am Abend benötigen sie wieder Nachschub.

Selbstversorger 

Vollkommene Unabhängigkeit bieten Solarpanele. Am Gepäckträger über den Packtaschen montiert, können sie für Reiseradler gute Dienste leisten. Die Tour sollte allerdings schon in sonnige Gefilde führen, um nennenswerte Erträge zu erzielen. Bei Touren- und Cityrädern besteht auch häufig die Möglichkeit, den Nabendynamo anzuzapfen. Strom wird erzeugt, solange man unterwegs ist – egal wo, bei welchem Wetter und wie lange. Der Appcon unten links ist beispielsweise eine perfekte Stromquelle für lange Radreisen auch abseits der Zivilisation. 

Großer Vorteil aller Lösungen: Der Strom wird immer in USB-tauglichen 5 Volt zur Verfügung gestellt. So lassen sich neben dem Smartphone auch andere Geräte wie Kamera, Zeltleuchte oder Tablet laden. Wir haben verschiedene Varianten in der Praxis getestet und stellen unsere Favoriten vor.​​

Appcon GT#1
Appcon GT#1
© www.nc-17shop.de

Appcon GT#1​

Pro:

  • leistungsstark
  • großer Pufferakku
  • Zusatznutzen per App

Contra:

  • Befestigung
  • Preis​​

​Reiseradler mit großem Strombedarf setzen auf Energie aus dem Nabendynamo. Mit dem Appcon GT#1 bietet der deutsche Hersteller High-Tech-Stromversorgung am Fahrrad an. Gestartet als Dynamo Harvester wird die Elektronik jetzt vom Zubehörspezialisten NC-17 vertrieben. Durch clevere Programmierung entlockt die Elektronik dem Nabendynamo ein Maximum an Ladestrom. Was nicht sofort vom Handy benötigt wird, landet im großen Pufferakku und steht für Pausen zur Verfügung. 

In der Röhre aus Carbon ist aber noch mehr als nur Ladeelektronik verbaut. Sensoren liefern die barometrische Höhe, Temperatur und die exakte Geschwindigkeit anhand der Raddrehzahl über Bluetooth an eine kostenlose App. So wird die Ladeelektronik in Verbindung mit dem Smartphone zum exakten Fahrradtacho. Im Tour-Tagebuch der App liegen zudem die gefahrenen Strecken mit GPS-Aufzeichnungen. Die Befestigung mit dem Täschchen am Fahrrad könnte allerdings besser gelöst sein.​

Notstrøm
Notstrøm
© www.znex.de

Notstrøm​

Pro: 

  • Top-Befestigung
  • hohe Leistung
  • Witterungsschutz

Contra:

  • mitgeliefertes Y-Kabel​​

​Ein mobiler Akkupack speziell für Radfahrer. Was macht diesen Energiespender so besonders? Zum einen die robuste Ausführung und zum anderen die fahrradtaugliche Befestigung. Eine Halterung wird von den Schrauben der Flaschenhalterung gesichert. Das funktioniert auch zusammen mit dem Getränkehalter. Die nach IP67 vor Wasser und Staub geschütze Akkuröhre wird vor der Fahrt einfach neben der Trinkflasche eingeklipst und mit einem Klettband gesichert. 

Die Schraub-Kabelverbindung führt die Energie zum Smartphone am Lenker. Mitgeliefert wird ein Y-Kabel mit Micro-USB-Stecker und USB-Buchse für das eigene Ladekabel. Für das iPhone empfehlen wir die schönere Alternative ohne Kabelsalat – ein reines Lightning-Ladekabel aus dem Zubehörprogramm des Herstellers, das für 14 Euro erhältlich ist. Mit 10.000 mAh Kapazität und 2,1 Ampere Ladestrom reicht der Stangenakku selbst für das mehrmalige Laden großer Smartphones aus – damit findet man auch auf längeren Touren ans Ziel.​