Drucker in Kleinformat
6 Sofortbilddrucker fürs Smartphone im Vergleich
Sofortbilder haben ihren Charme – und es muss nicht immer die klassische Sofortbildkamera sein. Flexibler ist das Duo aus Smartphone und Sofortbilddrucker. Wir haben sechs aktuelle Druckermodelle getestet.
- 6 Sofortbilddrucker fürs Smartphone im Vergleich
- Sofortbilddrucker: Canon Zoemini & Canon Selphy QX10 im Test
- Sofortbilddrucker: Fujifilm Instax Mini Link & Kodak Mini 2 Retro im Test
- Sofortbilddrucker: Polaroid Hi-Print im Test & Fazit

Üblicherweise verwenden Fans von Sofortbildern eine Kamera. Doch es gibt eine moderne Alternative: Fast jeder hat heute ein Smartphone. Warum also Fotos nicht vom Smartphone an einen Sofortbilddrucker senden?
Mehrere Hersteller folgen diesem Konzept mit kompakten Druckern, die sich über eine App mit dem Phone verbinden lassen und schnelle Prints und viel Mobilität ermöglichen.
Integralfilm versus Farbdruck
Für die Bilderstellung mit Sofortbilddruckern und -kameras finden zwei konkurrierende Lösungen Anwendung: stark miniaturisierte Tintendrucker und Integralfilme.
Integralfilm
Canon Zoemini und Fujifilm Instax Mini Link belichten das Bild auf einen Integralfilm. Die Filmblätter bei Canon sind 50 x 76 mm groß. Der Fujifilm-Drucker verwendet das Instax-Mini-Format mit 86x 54 mm. Canon druckt auch randlos, bei Fujifilm sind die Bilder ohnehin schon 62 x 46 mm groß.
Canon setzt auf Zero-Ink-Technologie: Jedes Blättchen enthält unter anderem drei Farbpigmentschichten (Cyan, Magenta, Gelb), die thermisch aktiviert werden. Der Druck dauert circa 50 Sekunden – dann sind die Bilder aber auch fertig.
Auch der Instax-Film ist schichtweise aufgebaut und enthält neben lichtempfindlichen Farbschichten auch einen Entwickler, der sich nach der Belichtung während des Bildauswurfs im Blättchen verteilt. Das Instax-Bild wird also noch entwickelt – das dauert bis zu fünf Minuten.
Tintendruck
Vier Modelle in unserem Vergleich setzen auf farbigen Tintendruck: Canon Selphy Square QX10, Kodak Mini 2 Retro, Kodak Mini 3 Retro und Polaroid Hi-Print. Diese Drucker werden ebenfalls mit Kassetten beladen, die Blätter, Tinte und Druckkopf in einer Austauscheinheit zusammenführen. Nur im Canon QX10 werden Druckeinheit und Blätter getrennt geladen. Die Kassetten sind größer und zumindest in der Nutzung fällt viel mehr Abfall an. Die Formate variieren von 54 x 86 mm (Kodak Mini 2 Retro, Polaroid Hi-Print) über 76 x 76 mm (Kodak Mini 3 Retro) bis zu 72 x 85 mm (Canon Selphy QX10). Allerdings bedruckt Canon eine Fläche von maximal 68 x 68 mm, das dauert jeweils 50 bis 60 Sekunden.
Filmpreise
Bei der Entscheidung für einen Sofortbilddrucker sollte man auf den Seitenpreis achten: Mit dem Fujifilm Instax Mini liegt er je nach Filmvariante zwischen 0,60 und 0,80 Euro. Canons Zinkpapier für den Zoemini ist mit rund 0,50 Euro etwas sparsamer. Mit dem Canon Selphy QX10 und den Kodak-Druckern werden 0,70 bis 0,80 Euro pro Blatt fällig. Der Polaroid-Druck ist mit 1,20 Euro je Blatt der teuerste. Die Drucker selbst kosten zwischen 85 und 132 Euro. Die günstigsten sind der Polaroid Hi-Print (85 Euro) und der Kodak Mini 2 Retro (90 Euro). Fujifilm Mini Link und Kodak Mini 3 Retro kosten um die 100 Euro, der Canon Zoemini 115 Euro und der Canon Selphy QX10 132 Euro.

Bildqualität
Um die Qualität der Bilder zu vergleichen, haben wir sieben farbige Motive und ein Monochrombild gedruckt. Einige Aufnahmen stammten aus dem Smartphone, die anderen aus Systemkameras.
Der Fujifilm Instax Mini Link verliert im Qualitätsvergleich. Er setzt zwar auf die bewährte Sofortbildtechnik und die Prints erhalten den ursprünglichen Sofortbild-Look, doch der zeigt hier offensichtliche Schwächen bei Farbdarstellung, Dynamik und Auflösung.
Schon das Zinkpapier, das Canon im Zoemini verwendet, deckt eine größere Farbpalette ab und hat mehr Zeichnung in den Lichtern und in den Schatten. Allerdings druckt der Zoemini nur in sehr kleinem Format und Gesichter tendenziell zu hart. Seine Bilder kommen nicht an die des Canon Selphy QX10 heran und sind in der Regel mit denen aus den Kodak-Mini-Retros vergleichbar.

Die beiden Kodaks, Polaroid und Canon Selphy QX10 haben tendenziell mehr Potenzial, das jedoch nicht alle gleich gut umsetzen. Der Canon Selphy QX10 implementiert die Tintentechnik am besten und liefert die hochwertigsten Drucke von allen Probanden im Test. Die Prints sind detailreich, Schärfung und Kontrast zugleich gut und nur selten etwas zu weich – insgesamt ein ausgewogenes Bild mit satten Farben und guter Dynamik.
Der Kodak Mini 3 Retro druckt fast auf gleicher Größe, erreicht aber nicht das Niveau des Canon QX10: weniger Details, weniger Dynamik. Die Bildabstimmung ist etwas härter und schattenlastiger. Zudem sind die Kodak-Ausdrucke manchmal streifig. Streifen sind auch bei Kodak Mini 2 und dem Polaroid Hi-Print zu sehen: Auf den Polaroid-Drucken tauchen sie motivabhängig und seltener auf, der Kodak Mini 2 bringt sie fast immer und auffälliger aufs Papier.
Die Kodak-Mini-2-Ausdrucke sind sehr kontrastreich und hart abgestimmt – mehr als beim größeren Kodak Mini 3. Abgesehen von den Streifen sind sie zwar immer noch besser als die von Fujifilm, aber weniger gut als die Ausdrucke der übrigen Testkandidaten.
Polaroid Hi-Print und der große Kodak Mini 3 Retro schneiden bei der Detailzeichnung besser ab als das kleinere Kodak-Modell. Polaroid fabriziert grundsätzlich höhere Farbsättigung, tieferes Schwarz und auch stärkeren Kontrast. Stellenweise zeigen seine Ausdrucke größere überbelichtete Bereiche, bei Schwarzweiß aber immer die bessere Abstimmung und mehr Details.

App-Steuerung
Optisch unterscheiden sich die Apps für die einzelnen Modelle hauptsächlich in ihren Farbdesigns voneinander. Das mag beim Kauf vielleicht noch eine Rolle spielen, für die Nutzung ist jedoch eine komfortable und ausfallsichere App-Steuerung wichtiger. Mit dem Smartphone kommunizieren alle Drucker via Bluetooth. Da die Fotos vor dem „Versand“ kleiner gerechnet werden, fallen die Übertragungszeiten nicht ins Gewicht.
Die Wartezeit beträgt ein paar Sekunden und ist in der Regel kürzer als die Druckvorbereitung, zu der beispielsweise das Aufwärmen gehört. Das Kleinrechnen der Bilder ist jedoch nicht trivial – die Bildqualität sollte schließlich nicht darunter leiden. Manche Apps neigen zu einer zu harten Abstimmung, was in Form von zu viel Kontrast und Schärfe sichtbar wird. Alle Apps unterstützen JPEG, aber nicht DNG- oder andere RAW-Formate.